[…] In rechtlicher Hinsicht ergibt sich hieraus Folgendes:
1) Der Beklagte zu 1) hat den streitgegenständlichen Verkehrsunfall durch einen schuldhaften Verstoß gegen § 9 Abs. 5 StVO bei seinem Abbiegevorgang aus dem fließenden in den ruhenden Verkehr allein verursacht.
Achtung:
Im gleichen Absatz erfolgt sodann als Muster folgender Blocksatz (Anscheinsbeweis bei Abbiegen nach links in ein Grundstück – Muster 4.47, siehe Rdn 126):
Zitat
Im Wege des Anscheinsbeweises wird ein schuldhafter Verstoß gegen § 9 Abs. 5 StVO zu Lasten desjenigen vermutet, der im zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit dem Verkehrsunfall in ein Grundstück abgebogen ist (OLG Düsseldorf, Urt. v. 2.4.2019 – I 1 U 108/18 – juris; OLG Hamburg, Urt. v. 1.9.2009 – 3 U 36/09 = MDR 2010, 26; KG, Urt. v. 7.10.2002 – 12 U 41/01 = MDR 2003, 507). Dies insbesondere im Hinblick auf die in § 9 Abs. 1 S. 4 StVO zugrunde gelegte doppelte Rückschaupflicht (OLG Düsseldorf, Urt. v. 2.4.2019 – I 1 U 108/18 – juris; OLG Stuttgart, Urt. v. 4.6.2014 – 3 U 15/14 = Schaden-Praxis 2014, 404 ff.; OLG Naumburg, Urt. v. 12.12.2008 – 6 U 106/08 = VersR 2009, 373). Hierhinter tritt die einfache Betriebsgefahr eines anderen unfallbeteiligten Fahrzeugs zurück (OLG München, Urt. v. 11.6.2010 – 10 U 2282/10 = NJW Spezial 2010, 489; OLG Hamburg, Beschl. v. 20.3.2012 – 15 U 15/12 – juris).
Sodann wird der Schriftsatz in einem zweiten Absatz wie folgt weiter aufgebaut:
2) Auf der Klägerseite ist dagegen kein Verschulden festzustellen. […]
Achtung:
An dieser Stelle mag es sich anbieten, folgendes Muster als Blocksatz angesichts des außergerichtlich erhobenen Mithaftungseinwands zu integrieren, um die eigene Position zu festigen (Kein Überholen in einer unklaren Verkehrslage – Muster 4.49, siehe Rdn 134):
Zitat
Es fehlt an einem schuldhaften Verstoß gegen die StVO, insbesondere in Form eines Überholens in einer unklaren Verkehrslage (§ 5 Abs. 3 Nr. 1 StVO). Einen solchen Verstoß muss derjenige beweisen, der sich hierauf beruft, ohne dass ihm ein Anscheinsbeweis zur Seite steht (OLG Hamm, Urt. v. 7.3.2014 – 9 U 210/13 – juris). Für eine unklare Verkehrslage genügt es nicht, dass das vorausfahrende Fahrzeug langsamer oder zum Fahrbahnrand gelenkt wird (OLG Hamm, Beschl. v. 14.6.2018 – 4 RBs 174/18 = VRR 10/2018, S. 3; KG, Urt. v. 12.7.2010 – 12 U 177/09 – juris; OLG Celle, Urt. v. 18.11.2004 – 14 U 108/04 = MDR 2005, 569), selbst wenn das Fahrzeug bereits zur Fahrbahnmitte orientiert wird (OLG Naumburg, Urt. v. 12.12.2008 – 6 U 106/08 = VersR 2009, 373). Vielmehr ist erforderlich, dass der Abbiegende erstens überhaupt und zweitens rechtzeitig seinen Blinker gesetzt hat (KG, Urt. v. 4.1.2006 – 12 U 202/05 ...