Rückblick und Ausblick

Klaus Schnitzler

Als mich Dr. Ingrid Groß, unsere Gründungsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht, bei der Herbsttagung in Hamburg 1996 fragte, ob ich bereit wäre, die Zeitschrift, die damals noch keinen Namen trug, aufzubauen, habe ich sofort zugesagt, ohne zu ahnen, was an Arbeit und Einsatz auf die Redaktion zukommen sollte. Klar war auch, dass sie kein Abklatsch, keine Kopie der FamRZ, der FPR (inzwischen eingestellt) oder der FuR sein sollte.

Sie sollte insbesondere ein Blatt für die im Familienrecht tätigen Anwältinnen und Anwälte sein. Forum Familienrecht sollte eine Fachzeitschrift für den Praktiker werden. Kein Schriftleiter, sondern ein Chefredakteur sollte die verantwortliche Leitung der Redaktion der Zeitschrift übernehmen (so Dr. Ingrid Groß im Januar 2007).

Ein echter Glücksfall war, dass mir 2004 Gabriele Ey, Vorsitzende Richterin am OLG Köln (mittlerweile a.D.) von Dr. Helmut Büttner, unserem Beiratsmitglied, vorgeschlagen wurde, die vakante Stelle der für die Rechtsprechung zuständigen Redakteurin zu besetzen.

Gabriele Ey, Christiane Göhring vom Deutschen Anwalt Verlag, die nach dem krankheitsbedingten vorzeitigen Ausscheiden von Beate Eschbach diese Position vor einigen Jahren erfolgreich übernommen hat und der Unterzeichnende bilden das eingespielte Team, das die FF auch in den kommenden Jahren erfolgreich gemeinsam gestalten will.

Jochem Schausten, der neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht, hat die Redaktion bei der Herbsttagung, aber auch im Dezemberheft in seinem Editorial sehr gelobt, wofür ich persönlich, aber auch im Namen von Gabriele Ey und Christiane Göhring, ganz herzlich danke.

Forum Familienrecht ist in erster Linie eine Zeitschrift für den anwaltlichen Praktiker; sie soll aber ebenso die Familienrichterinnen und -richter in allen Instanzen ansprechen wie die Wissenschaft, die sich mit dem Familienrecht beschäftigt. Nicht zuletzt deshalb haben wir den Beirat so strukturiert und ausgewählt, dass alle drei Bereiche – Anwaltschaft, Richterschaft und Wissenschaft – umfassend vertreten sind.

Wichtiges Erkennungszeichen der Zeitschrift ist als Markenkern eine Vielzahl von Interviews mit Persönlichkeiten aus der Justiz, Rechtswissenschaft, Politik und Anwaltschaft.

Für dieses Heft ist der neue Präsident des OLG Köln Dr. Bernd Scheiff von mir in einem der wenigen Präsenz-Interviews ausführlich vor Weihnachten in Köln befragt worden.

Die Schwierigkeit zu meistern, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und die wesentlichen Gesichtspunkte in Entscheidungen aufzuzeigen, ist unser Anliegen. Die Herausforderung, zugleich Fehlentwicklungen aufzuzeigen, wie z.B. die in Jahrzehnten sträflich vernachlässigte Ausbildung der Familienrichter, macht den besonderen Reiz unserer Arbeit aus (vgl. Ey, FF 2022, 265).

Beirat, geschäftsführender Ausschuss und Redaktion werden sich auch in den nächsten Jahren intensiv bemühen, die praxisrelevanten Themen, Planungen in der Gesetzgebung des Bundes und die Entwicklungen in der Rechtsprechung zu diskutieren und im Heft kritisch zu hinterfragen.

Für die Zukunft wünsche ich mir allerdings, dass noch mehr Autorinnen und Autoren aus der Anwaltschaft gewonnen werden können, die bereit sind, einen Aufsatz oder eine Anmerkung in unserer Zeitschrift zu verfassen.

Dies wünsche ich mir für die FF, aber auch persönlich.

Allen Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Richterschaft und Anwaltschaft danke ich herzlich für 25 Jahre Unterstützung unserer Arbeit.

Autor: Klaus Schnitzler

Klaus Schnitzler, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht, Euskirchen

FF 2/2023, S. 45

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