Kurzbeschreibung

Muster aus: av.1591 Anwaltformulare Verkehrsrecht, Tietgens-Nugel, 8. Aufl. 2020 (Deutscher Anwaltverlag)

Muster 4.58: Mithaftung wegen Überschreitung der Autobahnrichtgeschwindigkeit

Unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt, begründet bereits ein Überschreiten der auf der Autobahn gültigen Richtgeschwindigkeit eine Mithaftung, wenn dies zum Verkehrsunfall beigetragen hat. Durch das zulässige, aber schnellere Fahren als die Richtgeschwindigkeit wird eine besondere Gefahrenlage geschaffen. Die hierdurch begründete erhöhte Betriebsgefahr führt regelmäßig zu einer Mithaftung von 30 % (OLG Düsseldorf, Urt. v. 21.11.2017 – I 1 U 44/17 = zfs 2018, 376; OLG Jena, Urt. v. 13.9.2005 – 8 U 28/05 = MDR 2006, 748; OLG Hamm, Urt. v. 6.2.2003 – 6 U 190/02 = r+s 2003, 342;) bzw. zumindest 25 % (OLG Schleswig Holstein, Urt. v. 30.7.2009 –7 U 12/09 – juris; LG Wiesbaden, Urt. v. 27.9.2016 – 8 O 94/14 – juris). Überschreitet ein Fahrzeugführer bei der Fahrt auf der Autobahn die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h kann er sich jedenfalls nicht auf eine Unabwendbarkeit berufen (BGH, Urt. v. 17.3.1992 – VI ZR 62/91 – juris; OLG Frankfurt, Urt. v. 9.4.2015 – 22 U 238/13 – juris; OLG Nürnberg, Urt. v. 9.9.2010 – 13 U 712/10 = DAR 2010, 707).

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