Rn 2
In Familiensachen (§ 111) ist die Beschwerde gem I gg Endentscheidungen (§ 38 I 1) des FamG statthaft, sofern das Gesetz nicht – wie zB in § 57 I oder § 197 III 1 (mangels Infragestellung v Gültigkeit u Rechtswirksamkeit der Adoption als solcher Beschwerde aber statthaft bzgl namensrechtlicher Folgen [BGH FamRZ 20, 1275; München FamRZ 22, 874; Hamm FamRZ 21, 527; Kobl FamRZ 20, 119; offengelassen u für die deklaratorische (§ 1757 I BGB) Geburtsnamensänderung aA: BGH FamRZ 17, 1583]) – eine Unanfechtbarkeit normiert. Unter I fallen auch Endentscheidungen im EA-Verfahren (§ 51 Rn 5); s aber § 57. Durch eine fehlerhafte Rechtsbehelfsbelehrung wird ein unstatthaftes Rechtsmittel nicht statthaft (BGH FamRZ 20, 269). Als Endentscheidung gilt im Amtsverfahren die ablehnende Mitteilung nach § 24 II (Kobl FamRZ 17, 898 u Hambg FamRZ 23, 219 (arg: einer Endentscheidung gleichkommend); Frankf FamRZ 21, 1383 u 1633; diff Sternal/Sternal § 24 Rz 10 u Bambg NJW 21, 2521 u Nürnbg FamRZ 21, 1635 sowie wohl auch BGH WM 12, 1009 zwischen einer als Mitteilung ohne Regelungsgehalt unanfechtbaren Unterrichtung nach § 24 II, dass das Gericht der Anregung auf Verfahrenseinleitung nicht folgt, u der anfechtbaren, nach Durchführung des angeregten Verfahrens ergangenen verfahrensabschließenden Endentscheidung [Bedeutung erlangt der Streit zzt bei an das FamG gerichtete Gesuche gg in Schulen angeordnete Corona-Maßnahmen, vgl Frankf, Bambg u Nürnbg jew aaO]); eine Beschwerdebefugnis (§ 59) ist jedoch stets nur gegeben, wenn der Anregende in seinen subjektiven Rechten betroffen ist (s § 59 Rn 4, 15). Gg sog erste Versäumnisbeschl in Ehe- u Familienstreitsachen (§ 113 I 2 iVm §§ 330 ff ZPO; § 130 I) findet die Beschwerde nach § 58 I nicht statt (§ 117 II 1 iVm § 514 I ZPO); statthaftes Rechtsmittel ist gem § 113 I 2 iVm §§ 338 ff ZPO der Einspruch. Die Beschwerde gem I ist hingegen gg den Einspruch wg erneuter Säumnis verwerfende sog zweite Versäumnisbeschl eröffnet; sie kann aber nur darauf gestützt werden, dass der Fall schuldhafter Säumnis nicht vorgelegen habe (§ 113 I 2 iVm § 345 ZPO; § 117 II 1 iVm § 514 II 1 ZPO). Gg andere Entscheidungen als Endentscheidungen ist die Beschwerde nur dann statthaft, wenn das Gesetz dies ausdr vorsieht. Soweit eine solche Anfechtbarkeit vorgesehen ist, schreibt das Gesetz dabei regelmäßig die sofortige Beschwerde vor (Rn 1). § 58 findet auch auf Ehe- u Familienstreitsachen Anwendung (Rn 1). Anfechtbar ist nach hM der Billigungsbeschl nach § 156 II (BGH FamRZ 19, 1616; zu möglichen Beschwerdegründen s Schlünder FamRZ 20, 1150 u Zivier FamRZ 19, 1619). Hinsichtlich der Bestätigung eines Vergleichs in Gewaltschutzsachen ist die Unanfechtbarkeit in § 214a S 2 explizit geregelt; umstr ist die Anfechtbarkeit der Ablehnung (mangels Endentscheidung – §§ 58 I, 38 – abl Nürnbg FamRZ 22, 1048 m Darstellung des Meinungsstreits). Endentscheidung ist auch der Beschl nach § 168 (Frankf FamRZ 22, 555). Hinsichtlich der Anfechtung v Kostenentscheidungen gilt Folgendes: In fG-Familiensachen ist die Beschwerde nach § 58 – vorbehaltlich der sich aus § 57 ergebenden Einschränkungen (§ 57 Rn 2 f) – sowohl gg eine isolierte Kostenentscheidung (BGH FamRZ 11, 1933) als auch mangels einer § 99 I ZPO vergleichbaren Regelung (§ 20a I 1 FGG aF wurde nicht in das FamFG übernommen) isoliert gg den Kostenausspruch einer Endentscheidung statthaft (BGH FamRZ 21, 538) – ist dies eine Verbundentscheidung (§ 142 I), ist deren Kostenausspruch somit isoliert anfechtbar, als sie fG-Folgesachen betrifft (Zö/Lorenz § 150 Rz 8); es gilt in vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Kostenmindestbeschwerdewert v mehr als 600 EUR (§ 61 I; § 61 Rn 3); zum Überprüfungsumfang einer nach billigem Ermessen zu treffenden Kostenentscheidung s Rn 3 u § 81 Rn 2; in Ehe- u Familienstreitsachen folgt aus dem Ausschluss der §§ 80–85 u dem Verweis auf die allg zivilprozessualen Kostenvorschriften in § 113 I 2, dass isolierte Rechtsmittel gg Kostenentscheidungen gem § 99 I ZPO grds nicht statthaft sind (BGH FamRZ 19, 551); gg isolierte Kostenentscheidungen ist hingegen gem §§ 91a II, 269 V ZPO die sofortige Beschwerde (§§ 567 ff ZPO) statthaft (BGH FamRZ 11, 1933), insofern liegt eine anderweitige gesetzliche Bestimmung iSd § 58 I aE vor.