Rn 13

Die nach I entstandene Lücke wird durch das dispositive Recht, einschl der von Rspr und Lehre entwickelten Rechtsgrundsätze geschlossen (BGHZ 124, 389; NJW 96, 2093). Fehlen entspr gesetzliche Regelungen (etwa im Fall eines gesetzlich nicht geregelten Vertragstyps), so kann die Klausel ersatzlos entfallen (BGH NJW-RR 96, 1009 [BGH 09.05.1996 - III ZR 209/95]; NJW 85, 852 [BGH 11.10.1984 - VII ZR 248/83]; 83, 159 [BGH 06.10.1982 - VIII ZR 201/81]). Dies gilt auch, wenn die in der Klausel enthaltene Regelung bei objektiver Betrachtung als vom Verwender bewusst abschließend gewählt anzusehen ist (BGH NJW 02, 3098 [BGH 04.07.2002 - VII ZR 502/99]; 85, 1835 [BGH 24.04.1985 - IVb ZR 17/84]). Eine Lückenschließung durch dispositives Gesetzesrecht kommt auch dann nicht in Betracht, wenn dieses dem Vertragswillen der Parteien widerspricht (BGH NJW 84, 1180 [BGH 01.02.1984 - VIII ZR 106/83]; Ddorf NJOZ 10, 420). Zur Vereinbarkeit mit der KlauselRL s BGHZ 209, 337 Rz 28; abl Graf v Westphalen BB 19, 67.

 

Rn 14

Stellt der ersatzlose Wegfall jedoch keine angemessene, den typischen Interessen der Parteien Rechnung tragende Lösung dar, insb weil die Lücke dem Vertragspartner des Verwenders einen Vorteil belässt, der das Vertragsgefüge einseitig zu seinen Gunsten verschiebt, ist die Lücke durch ergänzende Vertragsauslegung (§ 157) zu schließen (BGH NJW 02, 3098 [BGH 04.07.2002 - VII ZR 502/99]; 00, 1114 [BGH 16.12.1999 - VII ZR 392/96]); s § 305c Rn 20.

 

Rn 15

II gilt nur für den Individualprozess, nicht für Verbandsklagen nach §§ 1, 3 UKlaG (vgl Vor § 305 Rn 2). Die Parteien können vereinbaren, AGB, an deren Wirksamkeit Zweifel angemeldet wurden, nachträglich anzuerkennen oder auf die Geltendmachung ihrer Unwirksamkeit zu verzichten (BGH NJW 14, 2269 [BGH 09.04.2014 - VIII ZR 404/12]).

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