Eigentlich sollte das beA am 2.12.2021 ein Update mit funktionalen Änderungen erhalten. Doch dieses Update wurde kurzfristig verschoben:
Zitat
Leider haben wir bei den letzten Tests vor der Bereitstellung noch einen Fehler beim Versand von Nachrichten an mehrere Empfänger festgestellt. Da wir Ihnen aber eine ausgereifte Version zur Verfügung stellen möchten, die auch den zuverlässigen Versand von Nachrichten an mehrere Empfänger ermöglicht, haben wir uns dazu entschieden, die Veröffentlichung der Version 3.10 zu verschieben. Wir werden den aufgetretenen Fehler beheben und Sie rechtzeitig informieren, zu welchem Termin wir die Version 3.10 herausgeben werden. Dabei werden wir berücksichtigen, dass die Bereitstellung mit ausreichendem Abstand zum Inkrafttreten der aktiven Nutzungspflicht des beA am 1.1.2022 erfolgen wird.
Auf die derzeit aktuelle Version hat der festgestellte Fehler keinen Einfluss. Sie können Ihr beA wie gewohnt nutzen. Mit der aktuellen Version 3.8 stehen Ihnen ein stabiler Betrieb sowie alle Funktionalitäten zur Verfügung, die Sie für die aktive Nutzung des beA benötigen.
Bei Redaktionsschluss [Anm. der Red.: 11.12.2021] war die Fehlerbehebung noch nicht erfolgt. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass das Update auf die Version 3.10 kurzfristig erfolgen wird.
Daher stellen wir Ihnen die wichtigsten Neuigkeiten nachfolgend vor:
1. Update des Strukturdatensatzes
Zum 31.10.2021 wurde der Strukturdatensatz nach den gesetzlichen Vorgaben angepasst. In der neuen Version ist der Strukturdatensatz, der für die Übersendung an das Gericht erforderlich ist, für den Nutzer gar nicht mehr ersichtlich, sondern wird automatisch einer Nachricht beigefügt.
2. Sicht auf eigenes Postfach
Konnte man beim Zugriff auf mehrere Postfächer diese in alphabetischer Reihenfolge untereinander auf der linken Seite sehen, so wird jetzt zunächst ein Postfach angezeigt. Erst mit dem Klick auf ein Häkchen hinter dem Namen werden weitere Postfächer ersichtlich. Damit wird auch der Absender beim Erstellen einer neuen Nachricht festgelegt. Dieser ist dann nicht mehr – wie bisher – änderbar.
Die Funktionsbutton sind jetzt an der rechten Seite platziert. Neben den Symbolen befinden sich Erläuterungen, die sprachlich teilweise verändert wurden. Neu ist, dass man mit dem unten stehenden Pfeil die Erläuterungen einklappen kann, sodass nur noch die Symbole sichtbar sind.
3. Nachrichten öffnen sich im selben Fenster
Gravierende Neuerung ist, dass sich die Nachrichten nicht mehr in einem neuen Fenster öffnen, sondern dass diese jetzt innerhalb des beA erscheinen:
4. Mehrere Empfänger können individuell adressiert werden
Beim Adressieren eines Empfängers wird dieser separat aufgeführt. Ist der Empfänger eine Anwält:in, so kann mit einem Klick ein eEB angefordert werden. Ist der Empfänger ein Gericht, so ist die Möglichkeit, ein Empfangsbekenntnis auszuwählen ausgegraut. Zusätzlich wird die Möglichkeit, einen externen Strukturdatensatz hochzuladen, z.B. bei der Adressierung des Zentralen Schutzschriftenregisters, angeboten.
Hinweis:
Ein eEB ist nur für die Zustellung von Anwalt zu Anwalt vorgesehen, nicht von Anwalt zum Gericht.
5. Wegfall des Nachrichtentyps
Musste bislang ausgewählt werden, ob es sich um eine "Allgemeine Nachricht", um einen "Mahn-Antrag" oder eine "Testnachricht" handelt, so steht keine Auswahl mehr zur Verfügung.
Hinweis:
Bei einem Mahnantrag ist eine maschinenlesbare EDA-Datei als Anhang hochzuladen oder über die Kanzleisoftware zu erstellen.
6. Ausbau des Nachrichtenfeldes
Die BRAK holt das mittlerweile unter dem Dateinamen versteckte Feld "Nachrichtentext" wieder ans Licht, anstelle das Nachrichtenfeld (wie eigentlich geplant, da es von der Justiz nicht maschinell ausgelesen werden kann) komplett wegfallen zu lassen. Sie schreibt dazu:
Zitat
"Aufgrund geänderter Anforderungen der Justiz an die Nachrichtenstruktur kann ein Nachrichtentext zukünftig nicht mehr im Textfeld einer beA-Nachricht an einen Empfänger übertragen werden. Die beA-Webanwendung ermöglicht es dem Benutzer indes weiterhin, das Eingabefeld für den Nachrichtentext wie bisher ausfüllen. Um gleichwohl den Anforderungen der Justiz zu genügen und die Übertragung des Nachrichtentextes sicherzustellen, wandelt die beA-Webanwendung beim Speichern und Senden eines Nachrichtenentwurfs automatisch den eingegebenen Nachrichtentext in das Format PDF mit dem vordefinierten Namen "Nachrichtentext.pdf" um und fügt ihn als Anhang der Nachricht hinzu. So können Sie auch weiterhin die Option nutzen, dem Empfänger Ihrer Nachricht durch Nutzung des Felds "Nachrichtentext" Informationen zu übermitteln."
Daher erfährt auch die "Nachrichten-Fußzeile" eine Aufwertung: Beim Erstellen einer neuen Nachricht lädt der Button an prominenter Stelle zum Klicken ein (vorausgesetzt, man hat die Fußzeile vorher für jede Anwält:in angelegt, max. eine Fußzeile ist möglich).
7. Anlegen von Unterordnern vereinfacht
Für die Ordner "Posteingang", "Entwürfe", "Gesendet" und "Papierkorb" können jetzt einfacher Unterordner angelegt werden. Ebenfalls lassen sich Unterordner mit einem Klick auf ein Papierkorbsymbol wieder schnell löschen.
Hinweis:
Auch Nachrichten, die sich in Unterordnern befinden, unterliegen den Löschfristen des § 27 RAVPV.
8. Erstellung von Sichten vereinfacht
Die Erstellung von postfachübe...