In der Projektphase wurden 30 Mediationen verhandelt. Jeder Teilnehmer jeder Mediation erhielt einen Fragebogen. Es wurde nach
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der generellen Haltung zur Mediation, |
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den Erfahrungen mit der konkreten Mediation, |
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der Zufriedenheit mit dem Mediationsergebnis wie auch mit den |
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Rahmenbedingungen der Mediation gefragt. |
Insgesamt wurden 139 Fragebogen zurückgeschickt und ausgewertet. Bei den Anspruchstellern betrug die Rücklaufquote 60 %, bei deren Rechtsanwälten 73,3 % und bei den Führungskräften der Versicherer war sie mit 93,3 % am höchsten.
Auf Seiten der Versicherer wurde auch erhoben, wie sie die aus ihrer Sicht geeigneten Fälle ausgewählt haben und wie die Geschädigten und deren Rechtsanwälte auf den Vorschlag zur Mediation reagiert haben.
Nach Abschluss des Projekts wurden die beteiligten Rechtsanwälte noch einmal telefonisch vertieft befragt.
I. Zusammenfassung der Ergebnisse
1. Erfolgsquote
Nicht alle Versicherer konnten die zugesagten fünf Fälle einbringen, andere waren erfolgreicher, so dass die angestrebte Fallzahl am Ende mit 30 um fünf übertroffen wurde.
Von den 30 evaluierten Mediationen wurden 25 (83 %) mit einer gütlichen und endgültigen Einigung abgeschlossen, drei (10 %) blieben ohne Einigung und in zwei (7 %) Fällen war bei Abschluss der Evaluation das Ergebnis noch nicht gesichert.
Die Einigungen wurden überwiegend sofort schriftlich festgehalten, gedruckt und von den Medianten rechtsverbindlich unterschrieben. In anderen Fällen wurde noch eine Überlegungsfrist – ähnlich einem widerruflichen Prozessvergleich – vereinbart.
2. Auswahl der Fälle
In den beteiligten Unternehmen wurden insgesamt 137 Fälle näher geprüft und danach in 84 Fällen die Mediation vorgeschlagen. In 35 Fällen waren die Geschädigten einverstanden, tatsächlich durchgeführt und evaluiert wurden am Ende 30 Mediationen.
In 29 von 49 Fällen wurde die Ablehnung begründet; meistens mit einer grundsätzlichen Ablehnung des Verfahrens, aber auch mit der Sorge vor einer zu langen Dauer oder damit, man glaube noch an eine erfolgreiche Regulierung.
Ein Vergleich der beteiligten Versicherer untereinander lässt dabei ganz unterschiedliche Quoten erkennen: Ein Unternehmen konnte in annähernd der Hälfte aller extern abgeklärten Verfahren am Ende die Mediation durchführen, während ein anderes insoweit nur mit etwa einem Sechstel erfolgreich war. Der Unterschied ist wohl in der Ansprache und Information der Rechtsanwälte der Geschädigten begründet.
Auch für die Rechtsanwälte, die selbst eine überwiegend positive Grundhaltung zur Mediation hatten, war es manchmal schwierig und kostete Zeit, ihre Mandanten zu informieren und zu überzeugen.
3. Qualität der Fälle
Die mediierten Fälle waren ausnahmslos schon jahrelang in frustranen Regulierungsverhandlungen gefangen. Manchmal hatte es auch bereits Teileinigungen und -zahlungen gegeben. In einem Fall war Berufung gegen ein landgerichtliches Urteil eingelegt, aber noch nicht begründet worden. Die (noch) angemeldeten Forderungen lagen durchschnittlich bei etwa 300.000 EUR bis 400.000 EUR. Hinter diesen Zahlen stehen Verkehrsunfälle mit oft schrecklichen Folgen für die Geschädigten und deren Familien.
4. Aufwand
a) Zeit
Die Mediationsverhandlungen selbst dauerten zwischen zweieinhalb und zehn Stunden. Am häufigsten wurden zwischen fünf und sieben Stunden aufgewendet. Abhängig von der Entfernung zwischen Geschäftssitz des Versicherers und dem Ort der Mediation entstand weiterer Zeitaufwand für Reise und Übernachtung.
b) Verfahrenskosten
Die Kosten der Mediationen betrugen für das Honorar der Mediatoren und deren Reisekosten, Raummiete und Catering zwischen 3.500 EUR bis 8.000 EUR; durchschnittlich etwas unter 5.000 EUR. Die bei ReIntra entstandenen Verwaltungskosten wurden nicht vollständig berechnet, sondern zur Unterstützung des Projekts teilweise von SwissRe und ReIntra getragen. Für künftige Mediationen wird der so beschriebene Gesamtaufwand daher etwas höher liegen. Zum Vergleich: Die Gerichtskosten für ein über zwei Instanzen geführtes Verfahren mit Beweisaufnahme belaufen sich auf ca. 30.000 bis 35.000 EUR.
Im Projekt wurden die anfallenden Kosten in vollem Umfang und ohne Rücksicht auf das Ergebnis von den beteiligten Versicherern getragen. Es liegt freilich nahe, dass sich künftig auch Rechtsschutzversicherer und Prozessfinanzierer daran beteiligen.