Regionale Unterschiede bei kieferorthopädischer Behandlung

Der Anteil der Kinder mit einer kieferorthopädischen Behandlung ist in Deutschland je nach Bundesland zum Teil sehr unterschiedlich. Das geht aus einer Studie der Barmer-Krankenkasse hervor, die am Dienstag (3.6.2024) veröffentlicht wurde. Für den sogenannten Zahnreport wurden Abrechnungsdaten von rund 53.000 Achtjährigen, die im Jahr 2005 geboren wurden, über zehn Jahre untersucht - von 2013 bis 2022. Den Ergebnissen zufolge wurden etwa in Bayern rund 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen kieferorthopädisch behandelt, während es zum Beispiel in Bremen nur knapp 46 Prozent waren. Der deutschlandweite Mittelwert lag demnach bei knapp 55 Prozent.
Regionale Unterschiede und mögliche Übertherapie
Der tatsächliche Behandlungsbedarf aber liegt bei Acht- bis Neunjährigen laut der sogenannten Deutschen Mundgesundheitsstudie aus dem Jahr 2022 mit rund 40 Prozent darunter. Die im Schnitt höhere Inanspruchnahme der Barmer-Versicherten liegt laut Studienautor Michael Walter von der Technischen Universität Dresden in einem «erwartbaren Bereich», da bei der Mundgesundheitsstudie von einer Untererfassung des Bedarfs ausgegangen werde - etwa weil für die Studie nur Acht- und Neunjährige untersucht wurden.
Die teilweise hohen Zahlen in einigen Regionen aber hätten überrascht. «Mit Kieferanomalien und Zahnfehlstellungen allein sind die teils gravierenden regionalen Unterschiede bei solchen Behandlungen nicht begründbar», heißt es im Report. Den Studienautoren zufolge können die überdurchschnittlich hohen Werte in einigen Bundesländern auf eine mögliche Übertherapie hindeuten. Von einer Übertherapie spricht man, wenn Behandlungen durchgeführt werden, die keinen erwiesenen oder erkennbaren Nutzen für Patienten haben.
Mädchen werden häufiger behandelt
Darüber hinaus gibt es der Studie zufolge Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Bei Mädchen bekamen in der Untersuchungsgruppe rund 60 Prozent eine Behandlung, bei den Jungen 50 Prozent. In Bayern seien es bei Mädchen sogar 65 Prozent (Jungen: 53 Prozent), in Baden-Württemberg rund 63 Prozent (Jungen: 52 Prozent). «Schönheitsideale, Gruppendruck und elterliche Fürsorge sind mögliche Gründe dafür, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Mädchen häufiger nachgefragt und behandelt werden als bei Jungen», sagte der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub.
-
Wie wirkt sich Krankengeld auf die Rente aus?
2.945
-
Neue Arbeitsverhältnisse
1.592
-
Entgeltfortzahlung und Krankengeld - unterschiedliche Berechnungen beachten
1.153
-
Krankengeld können nicht nur Arbeitnehmer beanspruchen
1.056
-
Ab Juli gilt eine neue Bescheinigung bei Erkrankung eines Kindes
1.052
-
Rechtmäßig auffordern: Krankenkassen müssen einiges beachten
1.002
-
Urlaub während Krankschreibung: Besteht ein Krankengeldanspruch?
998
-
Erste Fragen zur neuen AU-Bescheinigung
985
-
Einmalzahlungen und ihre Wirkung auf das Krankengeld
895
-
Fahrkosten: Wann Krankenkassen Fahrkosten übernehmen
788
-
Kein Kausalzusammenhang zwischen Hepatitis-Impfung und MS-Erkrankung
03.04.2025
-
Ausnahmevorschrift ermöglicht Therapiefortsetzung bei CFS-Syndrom
02.04.2025
-
G-BA verbessert Zugang zur Darmkrebs-Früherkennung
01.04.2025
-
Teilrente: Pflicht zur Aufklärung durch Rentenversicherung
31.03.2025
-
Betrug im Gesundheitswesen auf Rekordniveau
28.03.2025
-
Kein Verletztengeld trotz Berufskrankheit
27.03.2025
-
Aktuelle Entwicklungen bei der elektronischen Patientenakte (ePA)
26.03.2025
-
Transformationsfonds für Krankenhausreform startet 2026
25.03.2025
-
Psychische Erkrankungen als wachsende Herausforderung
24.03.2025
-
Kindererziehungszeiten vermindern Rentenlücke bei Frauen nur minimal
21.03.2025