Sozialversicherung hat Milliardendefizit im ersten Halbjahr 2014

Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung verzeichnen im ersten Halbjahr 2014 ein Milliarden-Minus. Im Vergleich zum Vorjahr wird das Defizit aber kleiner. Die gesetzliche Rentenversicherung weist ein dickes Plus auf.

Die Sozialversicherung in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2014 ein Minus von 2,4 Milliarden Euro gemacht. Damit fällt das Defizit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 700 Millionen Euro niedriger aus, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 10.10.2014 mitteilte. Einnahmen von 270,6 Milliarden Euro (plus 3,0 Prozent) standen Ausgaben von 273,0 Milliarden Euro (plus 2,7 Prozent) gegenüber.

Schwankende Einnahmen und Ausgaben der Sozialversicherung erschweren Prognose

Wegen starker Schwankungen der Einnahmen und Ausgaben während eines Jahres können die Statistiker nach eigener Aussage noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis 2014 ziehen. Die Sozialversicherung umfasst unter anderem die allgemeine Rentenversicherung, die soziale Pflegeversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung und die Bundesagentur für Arbeit.

Größter Posten war die Rentenversicherung mit Einnahmen von 131,0 Milliarden Euro (plus um 3,2 Prozent). Die Ausgaben stiegen um 0,7 Prozent auf 129,4 Milliarden, so kam es zu einem Überschuss von 1,6 Milliarden Euro nach minus 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Minus bei Krankenversicherung u. a. durch Prämienzahlungen und freiwilligen Leistungen

Bei der Krankenversicherung standen Einnahmen von 99,6 Milliarden Euro (plus 2,8 Prozent) Ausgaben von 103,5 Milliarden Euro (plus 5,9 Prozent) entgegen. Vor allem wegen Prämienzahlungen, freiwilliger Leistungen sowie steigender Arzneimittelausgaben blieb unter dem Strich ein Minus von 3,9 Milliarden Euro nach minus 1,0 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Höhere Löhne und mehr Beschäftigte sorgten für steigende Einnahmen bei Arbeitsagentur

Bei der Bundesagentur für Arbeit stiegen die Einnahmen um 2,4 Prozent auf gut 16,4 Milliarden Euro. Grund dafür waren höhere Löhne und mehr Beschäftigte. Die Ausgaben gingen um 0,2 Prozent auf rund 17,0 Milliarden zurück - insgesamt blieb ein Finanzierungssaldo von etwa 500 Millionen Euro und damit halb so viel wie im Vergleichszeitraum 2013. Die Pflegeversicherung schloss das Halbjahr ausgeglichen ab.

Sowohl Einnahmen als auch Ausgaben beliefen sich auf 12,6 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2013 hatte die Pflegeversicherung noch einen Überschuss in Höhe von 200 Millionen Euro erzielt.

dpa