CDU: Gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder

Mit einer knappen Mehrheit sprachen sich die Delegierten des Bundesparteitags der CDU in Karlsruhe für eine Impfpflicht für Kleinkinder aus. Diese sieht Pflichtimpfungen für bestimmte Erkrankungen vor.

Die CDU will eine gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder. Die Bundesregierung soll demnach Pflichtimpfungen u. a. gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken einführen. Die Delegierten des Bundesparteitags in Karlsruhe sprachen sich am 15.12.2015 mit knapper Mehrheit für einen entsprechenden Antrag der Jungen Union aus.

Bisher freie Entscheidung zur Impfung

«Wir begrüßen das sehr und fordern die Impfpflicht schon lange», sagte Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bislang kann in Deutschland jeder selbst entscheiden, ob er sich oder seine Kinder schützen lässt.

Gesundheitsminister Gröhe führte Impfberatung ein

Eine heftige Debatte um die Einführung der Impfpflicht in Deutschland war in diesem Jahr nach einer Masern-Epidemie in Berlin entbrannt. Betroffen waren vor allem Menschen ohne Impfschutz. Ein vorerkranktes Kleinkind starb infolge der Masern. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) führte daraufhin eine verpflichtende Impfberatung ein. Kritiker wie der BVKJ hatten diese Maßnahme als zu lax bezeichnet.

Ein Nationaler Aktionsplan sieht vor, Masern und Röteln bis 2020 in Deutschland dauerhaft zu eliminieren. Gröhe rief wiederholt Ärzte, Kitas, Schulen und Eltern zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf, um die Impflücken zu schließen.

dpa

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