Feedback ist ein essentielles Instrument für persönliche und berufliche Entwicklung. Es fördert offene Kommunikation, kontinuierliches Lernen und Verbesserung im Unternehmen. Die Kunst des Feedbacks umfasst sowohl das Geben als auch das Annehmen von Rückmeldungen sowie die Etablierung einer positiven Feedback-Kultur.
Feedback ist das geeignetste Instrument, um eine Brücke zwischen dem beabsichtigten und dem tatsächlich erzielten Kommunikationsergebnis zu schlagen. Effektives Feedback zu geben ist eine wichtige Kompetenz für Führungskräfte und Mitarbeiter.
.
Die vereinbarten Ziele wurden nicht erreicht
Auf einen Kollegen können Sie sich voll und ganz verlassen. Er arbeitet sehr sorgfältig und qualifiziert. Aus diesem Grund und weil Sie selbst sehr überlastet sind, möchten Sie eine Projekt Aufgabe übertragen. Sie erklären ihm kurz den Sachverhalt und vereinbaren, was bis wann erreicht werden soll. Am vereinbarten Stichtag werden Sie jedoch von Ihrem Kollegen enttäuscht, weil die vereinbarten Aufgaben nicht einmal ansatzweise erreicht bzw. erledigt worden sind.
Wie reagieren Sie?
Sie ärgern sich und überlegen sich schon, ob er wirklich geeignet diese Aufgaben ist und bitten nochmals um Erledigung bis zu einem Stichtag.
Das ist keine gute Lösung. Besser ist es Feedback einzuholen. Hinterfragen Sie die Angelegenheit und erfahren dann vielleicht, dass Sie Ihrem Kollegen aufgrund der hektischen Situation viel zu wenig Informationen zu dem Projekt gegeben haben. Dadurch hat er sich nicht imstande gesehen, das vereinbarte Ziel zu erreichen bzw. die Aufgabe zu erledigen. Und fragen wollte er Sie auch nicht, denn Sie schienen immer in Eile zu sein und waren entsprechend kurz angebunden.
Feedback geben
Feedback geben ist eine Methode zur Verhaltensbeeinflussung. Allein das Wissen darum, wie das eigene Verhalten bei anderen ankommt, führt vielfach schon zu Verhaltensänderungen, wenn dadurch eine unbeabsichtigte negative Wirkung beim andern vermieden werden kann. Dies sind die wichtigsten Prinzipien:
Spezifisch und zeitnah kommunizieren:
- Feedback sollte möglichst zeitnah zur beobachteten Situation gegeben werden.
- Konkrete Beispiele und Beobachtungen anführen, statt allgemeine Aussagen zu treffen.
Ich-Botschaften verwenden:
- Formulierungen wie "Ich habe beobachtet..." oder "Mir ist aufgefallen..." nutzen.
- Dies vermittelt eine persönliche Perspektive und vermeidet Schuldzuweisungen.
Verhalten beschreiben, nicht Person bewerten:
- Fokus auf spezifische Verhaltensweisen oder Leistungen legen.
- Vermeidung von Charakterurteilen oder Persönlichkeitsbewertungen.
Positives und Entwicklungspotenzial balancieren:
- Mit positiven Aspekten beginnen, um eine offene Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
- Konstruktive Kritik als Entwicklungschance formulieren.
Konkrete Verbesserungsvorschläge anbieten:
- Praktische und umsetzbare Vorschläge zur Verbesserung machen.
- Gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten.
Feedback annehmen
Feedback anzunehmen ist ebenso wichtig wie es zu geben. Folgende Aspekte sind dabei zu beachten:
Aktiv zuhören ohne sofortige Rechtfertigung
- Dem Feedback-Geber aufmerksam und ohne Unterbrechung zuhören.
- Vermeidung von sofortigen Rechtfertigungen oder Gegenargumenten.
Für die Rückmeldung danken
- Wertschätzung für das Feedback ausdrücken, unabhängig vom Inhalt.
- Dies fördert eine offene Feedback-Kultur.
Bei Unklarheiten nachfragen
- Verständnisfragen stellen, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Um konkrete Beispiele oder Erläuterungen bitten, wenn nötig.
Reflexion und Umsetzungsplanung
- Das erhaltene Feedback reflektieren und dessen Relevanz einschätzen.
- Konkrete Schritte zur Umsetzung oder Verbesserung planen.
Feedback-Kultur etablieren
Eine positive Feedback-Kultur im Unternehmen zu etablieren, ist eine langfristige Aufgabe. Um eine effektive Feedback-Kultur in einem Unternehmen zu etablieren, sind folgende Schritte und Maßnahmen wichtig:
Regelmäßige Feedback-Gespräche implementieren
- Strukturierte Feedback-Gespräche in regelmäßigen Abständen einführen.
- Feedback nicht nur auf jährliche Mitarbeitergespräche beschränken.
360-Grad-Feedback für ganzheitliche Perspektiven
- Feedback von verschiedenen Quellen einholen: Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter, Kunden.
- Dies ermöglicht eine umfassende Sicht auf die eigene Leistung und das Verhalten.
Schulungen zur Feedback-Kompetenz anbieten
- Mitarbeiter und Führungskräfte in Feedback-Techniken schulen.
- Rollenspiele und praktische Übungen zur Verbesserung der Feedback-Fähigkeiten durchführen.
Feedback als Teil der Unternehmenskultur verankern
- Offenheit für Feedback auf allen Ebenen vorleben und fördern.
- Feedback als Chance zur Verbesserung und nicht als Kritik kommunizieren.
Feedback braucht Übung
Die Beherrschung der Kunst des Feedbacks – sowohl im Geben als auch im Annehmen – ist ein kontinuierlicher Prozess. Sie erfordert Übung, Reflexion und die Bereitschaft, sich stetig zu verbessern. Eine gut etablierte Feedback-Kultur kann zu erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit, besserer Leistung und einem pos...