Rz. 17

Nach der Grundregel des Abs. 1 sind Wirtschaftsgüter grundsätzlich dem Eigentümer zuzurechnen. Die Vorschrift geht von dem Regelfall aus, dass der rechtliche Eigentümer zugleich der wirtschaftliche Eigentümer ist, weil er nicht i. S. v. Abs. 2 Nr. 1 für die gewöhnliche Nutzungsdauer von der Einwirkung auf das Wirtschaftsgut wirtschaftlich ausgeschlossen werden kann.[1]

Da nicht nur Sachen i. S. v. § 90 BGB Gegenstand der Zurechnung sind, ist der von dem Gesetz verwendete Begriff "Eigentümer" nicht buchstäblich, sondern i. S. d. nach Maßgabe des Zivilrechts Berechtigten zu verstehen.[2] Daher sind Sachen dem Eigentümer, Forderungen dem Gläubiger, Anteile dem Gesellschafter und andere Rechte dem Rechtsinhaber zuzurechnen.[3] Entschädigungszahlungen einer Gebäudefeuerversicherung sind grundsätzlich demjenigen steuerlich zuzurechnen, der sie nach dem Versicherungsvertrag beanspruchen kann.[4]

Rz. 18–20 einstweilen frei.

[1] BFH v. 4.2.1998, XI R 35/97, BFH/NV 1998, 901, Rz. 24; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 39 AO Rz. 20; Fu, in Gosch, AO/FGO, § 39 AO Rz. 33.
[2] Einhellige Ansicht: BFH v. 14.2.2023, IX R 3/22, BStBl II 2023, 571, Rz. 40; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 39 AO Rz. 4, 20; Fu, in Gosch, AO/FGO, § 39 AO Rz. 33; Koenig/Koenig, AO, 4. Aufl. 2021, § 39 Rz. 10.
[3] Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 39 AO Rz. 20; Koenig/Koenig, AO, 4. Aufl. 2021, § 39 Rz. 10.

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