Must-have Nachhaltigkeitsthemen für die Unternehmenskommunikation


Nachhaltigkeitsthemen für die Unternehmenskommunikation

Kommunikation erscheint uns oft so einfach: das kann doch jeder. Aber Kommunikation ist machtvoll und sie sollte gut beherrscht werden. Dann lässt sich viel mit ihr machen – wenn sie authentisch erfolgt. Anabel Ternès zeigt, welche die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für die externe Kommunikation sind.

Die Zeitungsmeldung hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können – eine Titelzeile, die alles sagte: „Unternehmen XYZs Vorgabe, CO2-neutral zu sein: eine Lüge“ Das auch noch direkt vor dem Beginn des Saisongeschäfts, das normalerweise ein Drittel des Jahresumsatzes ausmachte. Das war böse. 

Was war passiert? Ein bekannter Accessoirehersteller hatte eine PR-Firma beauftragt, sie sollten sie „mal ein bisschen nachhaltiger darstellen, das würden die Kunden gern sehen.” Und dann: keine Zeit, die Korrekturfahnen wurden einfach so abgenickt und schon war die Pressemeldung raus. Was tun?

Unternehmen sollten über ihren Einsatz für Nachhaltigkeit kommunizieren, denn das unterstreicht ihre Glaubwürdigkeit und ihr Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Aber natürlich muss das echt sein. Authentische Kommunikation ist das A und O für Glaubwürdigkeit. Greenwashing ist auf lange Sicht rufschädigend und Kundinnen und Kunden reagieren immer mehr sensibler auf „schwarze Schafe“ in der Wirtschaft. Das ist gut so, denn es geht um viel: um unseren Planeten als lebenswerten Lebensraum für uns und die, die nach uns auf ihm leben wollen.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Kommunikation erfahren Sie in unserem Podcast:

Das sollten Unternehmen bei der Nachhaltigkeitskommunikation beachten

Im Folgenden sind einige der wichtigsten Themen aufgeführt, die Unternehmen in ihrer Nachhaltigkeitskommunikation berücksichtigen sollten – wenn sie dies können, weil sie es wirklich tun:

These 1: Umweltbelange und Klimawandel
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht. Unternehmen müssen ihre Bemühungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien kommunizieren. Die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen sollte ebenfalls Teil der Kommunikationsstrategie sein.

Tipp 1: Reduzieren Sie den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens
Unternehmen können ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, indem sie energieeffiziente Technologien einführen, erneuerbare Energien nutzen und den Einsatz von Papier und Plastik reduzieren. Diese Bemühungen sollten in der Nachhaltigkeitskommunikation des Unternehmens betont werden.

These 2: Soziale Verantwortung und Diversity
Unternehmen haben eine soziale Verantwortung, die über ihre Gewinne weit hinausgeht. Sie sollten sich für die Förderung der Menschenrechte, der Chancengleichheit und der Vielfalt einsetzen. Dies sollte nicht nur in der Kommunikation, sondern auch in der Praxis des Unternehmens sichtbar werden.

Tipp 2: Veröffentlichen Sie Berichte über soziale Verantwortung und Diversity
Unternehmen sollten Berichte über ihre sozialen Bemühungen veröffentlichen, um ihre Glaubwürdigkeit zu unterstreichen. Diese Berichte sollten u. a. Informationen über Arbeitsbedingungen, die Einhaltung von Menschenrechten und die Förderung von Diversity enthalten.

These 3: Gesellschaftliches Engagement und Philanthropie
Unternehmen sollten sich auch in der Gesellschaft engagieren und durch dadurch mithelfen, soziale Herausforderungen zu bewältigen. Dies kann durch Spenden an gemeinnützige Organisationen, Freiwilligenarbeit und Partnerschaften mit lokalen Gemeinschaften erreicht werden.

Tipp 3: Nutzen Sie das Engagement Ihrer Mitarbeitenden
Unternehmen sollten das Engagement ihrer Mitarbeitenden nutzen, um ihre Philanthropie- und Gesellschaftsbemühungen zu fördern. Mitarbeitende können zum Beispiel an Freiwilligenprojekten teilnehmen und ihre eigenen sozialen Bemühungen teilen, um die Nachhaltigkeitsbotschaft des Unternehmens zu verbreiten.

Zusammenfassend können Unternehmen über eine Vielzahl von Themen kommunizieren, um ihre Glaubwürdigkeit und ihr Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu unterstreichen. Umweltbelange und Klimawandel, soziale Verantwortung und Diversity sowie gesellschaftliches Engagement und Philanthropie sind jedoch einige der wichtigsten Themen, die Unternehmen berücksichtigen sollten.

So gelingt authentische Nachhaltigkeitskommunikation

Nachhaltigkeitskommunikation ist für Unternehmen von großer Bedeutung, um ihre Glaubwürdigkeit zu stärken und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu fördern. Doch wie kann diese Kommunikation authentisch geschehen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern? Hier sind einige Einsichten und Tipps:

These 1: Authentizität beginnt bei der internen Kultur
Eine authentische Nachhaltigkeitskommunikation beginnt bei der internen Kultur des Unternehmens. Die Werte und Überzeugungen sollten in allen Bereichen des Unternehmens gelebt und umgesetzt werden. Nur so können Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufgebaut werden.

Tipp 1: Schaffen Sie ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit
Unternehmen sollten Schulungen und Workshops für Mitarbeitende anbieten, um ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu schaffen. Dies kann dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden die Werte und Überzeugungen des Unternehmens verinnerlichen und in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.

These 2: Transparenz ist der Schlüssel
Transparenz ist der Schlüssel für eine authentische Nachhaltigkeitskommunikation. Unternehmen sollten offen über ihre Ziele, Fortschritte und Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit kommunizieren. Nur so können Kunden und Interessengruppen das Vertrauen in das Unternehmen aufbauen.

Tipp 2: Berichterstattung über Nachhaltigkeit
Unternehmen sollten regelmäßige Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistungen veröffentlichen. Diese Berichte sollten detaillierte Informationen über Ziele, Fortschritte und Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit enthalten. Dies kann dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden und Interessengruppen zu stärken.

These 3: Dialog statt Monolog
Eine authentische Nachhaltigkeitskommunikation erfordert einen Dialog - statt einen Monolog. Unternehmen sollten sich aktiv mit ihren Kunden und Interessengruppen auseinandersetzen und deren Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigen.

Tipp 3: Einbeziehung der Kunden
Unternehmen sollten ihre Kunden in den Nachhaltigkeitsprozess einbeziehen. Das geht vor allem durch Feedback zu Produkten und Dienstleistungen oder auch, indem man die Kunden in die Gestaltung von Nachhaltigkeitsinitiativen miteinbezieht. Das kann dazu beitragen, dass die Kunden das Gefühl haben: meine Meinung und meine Bedürfnisse werden gehört und berücksichtigt.

Zusammenfassend ist dies wichtig: Nachhaltigkeitskommunikation wird eingesetzt, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Eine authentische Nachhaltigkeitskommunikation erfordert eine interne Kultur, die Transparenz und den Dialog intern wie extern mit allen Stakeholdern fördert. Unternehmen sollten Schulungen anbieten, regelmäßige Berichte veröffentlichen und Kunden in den Nachhaltigkeitsprozess einbeziehen.

Umgang mit „problematischen“ Themen

Organisationen haben oft Themen, die als problematisch gelten. Sei es aufgrund von vergangenen Fehlern, ethischen Bedenken oder kritischen Berichten in den Medien. Diese Problemthemen können einen erheblichen Einfluss auf das Image und den Ruf einer Organisation haben. Wie also sollten Unternehmen mit diesen Themen umgehen?

Die erste Regel ist: die Augen nicht vor Problemen verschließen. Organisationen sollten sich ihrer Probleme bewusst sein, nicht versuchen, diese zu verbergen oder zu vertuschen. Im Gegenteil: Unternehmen sollten diese Themen aktiv angehen und eine offene Kommunikation dazu pflegen. Das Verständnis der Kunden für ein Unternehmen, das zu seinen Fehlern steht, Schwächen bloßlegt und sich entschuldigt, ist viele überraschend sehr groß.

Ein weiterer wichtiger Schritt: Verantwortung übernehmen und glaubwürdige Lösungen präsentieren. Organisationen sollten nicht lange über das Problem reden: Passiert ist passiert. Nun steht an zu zeigen, dass sie sich um die Probleme kümmern und aktiv an einer Lösung arbeiten. Sie sollten dabei realistisch sein und keine falschen Versprechungen machen, die sie später nicht halten können.

Es ist auch wichtig: Reagieren Sie auf Kritik schnell. Sei es von Kunden, Mitarbeitenden oder anderen Interessengruppen. Unternehmen sollten Kritik erst einmal immer als Chance sehen, ihre Praktiken zu verbessern und ihre Transparenz zu erhöhen.

Und: Organisationen sollten versuchen, ihre Problemthemen in positive Veränderungen umzuwandeln. Anstatt sich nur auf die negativen Aspekte zu konzentrieren, können sie zeigen, wie sie sich weiterentwickeln, gerade deshalb. Durch die Schaffung positiver Beispiele können Organisationen zeigen, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Organisationen sollten mit ihren Problemthemen immer schnell, transparent und proaktiv umgehen. Durch die Übernahme von Verantwortung und die Schaffung positiver Beispiele können Unternehmen ihre Glaubwürdigkeit stärken und ihre Reputation verbessern. Wenn sie richtig vorbereitet sind. Denn richtige Nachhaltigkeitskommunikation will gelernt sein.


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