Lina Warnke, Prof. Dr. Stefan Müller
2.1 ESRS 2 – Allgemeine Angaben
Rz. 31
ESRS E2 erläutert eingangs die themenspezifische Angabepflicht, die sich aus ESRS 2 ergibt: ESRS 2 IRO-1. Diese Angabepflicht muss immer erfüllt werden, unabhängig davon, ob das Thema "Umweltverschmutzung" bei der Wesentlichkeitsanalyse als wesentlich identifiziert wird oder nicht. Die Angaben gem. ESRS 2 zu Verschmutzung sind mit den Angaben zu allen weiteren wesentlichen Themen an einer zentralen Stelle in der Berichterstattung zu bündeln (ESRS E2.10).
Aufgrund ihrer Aktivitäten und Geschäftsbeziehungen tragen zahlreiche Unternehmen – in unterschiedlichem Ausmaß – zur Umweltverschmutzung bei. Darüber hinaus wird sich die Umweltverschmutzung in zunehmendem Maß auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen auswirken und den Cashflow, die Leistung, die Lage, die Entwicklung, die Kapitalkosten oder den Zugang zu Finanzmitteln des Unternehmens beeinflussen. Der Übergang zur Sicherstellung einer Schadstoffreduzierung kann auch Chancen mit sich bringen, z. B. für Unternehmen, die (frühzeitig) Produkte und Dienstleistungen anbieten, die zu den politischen Zielen beitragen (ESRS E2.BC21).
Rz. 32
Um die Angabepflichten des ESRS 2 IRO-1 "Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung" im Kontext des ESRS E2 zu erfüllen, sind die Prozesse zur Identifizierung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen darzustellen. Auf Folgendes ist einzugehen:
- „ob das Unternehmen seine Standorte und Geschäftstätigkeiten überprüft hat, um seine tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung im Rahmen seiner eigenen Tätigkeiten und innerhalb seiner vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu ermitteln, und wenn ja, welche Methoden, Annahmen und Instrumente der Überprüfung zugrunde gelegt wurden,
- ob und wie das Unternehmen Konsultationen, insbesondere mit betroffenen Gemeinschaften, durchgeführt hat” (ESRS E2.11).
Rz. 33
Das Verfahren zur Bewertung der Wesentlichkeit von Auswirkungen, Abhängigkeiten, Risiken und Chancen muss die Bestimmungen in ESRS 2 IRO-1 "Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen" und ESRS 2 IRO-2 "In ESRS enthaltene von der Nachhaltigkeitserklärung des Unternehmens abgedeckte Angabepflichten" (§ 4 Rz 110 ff.) berücksichtigen (ESRS E2.AR3).
Zu den Unterthemen, die von der Wesentlichkeitsanalyse i. R. d. ESRS E2 erfasst werden, gehören:
- Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden (außer Treibhausgasemissionen und Abfall), Mikroplastik und besorgniserregende Stoffe (Rz 26);
- die Abhängigkeit von Ökosystemleistungen, die dazu beitragen, die Auswirkungen der Umweltverschmutzung zu mindern (ESRS E2.AR4).
Praxis-Beispiel Metsä Group
Auswirkungen |
Risiken und Chancen für die Metsä Group |
Umgang mit den Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden |
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Zusätzlich zu den Treibhausgasemissionen verursacht die Produktion der Metsä Group weitere Emissionen in die Luft. Die meisten Emissionen in die Luft stammen aus dem Verbrennungsprozess der Zellstofffabriken und Kraftwerke. Bei der Produktion der Metsä Group werden auch Abwässer freigesetzt. Die Emissionen in Luft und Wasser sowie die Abweichungen von den Umweltgenehmigungen der Werke im Berichtsjahr sind in den Tabellen auf den Seiten 46–47 aufgeführt. Bodenverschmutzungen können durch technische Defekte oder menschliches Versagen bei den Tätigkeiten der Metsä Group oder ihrer Dienstleister entstehen. In den Geschäftsbereichen der Gruppe bestehen Umweltverpflichtungen im Zusammenhang mit früheren Aktivitäten an Industriestandorten, die inzwischen geschlossen, verkauft oder verpachtet wurden, sowie aus stillgelegten Deponien. |
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Risiko: Abweichungen bei den Emissionen können zu Entschädigungszahlungen und Kosten für Abhilfemaßnahmen führen. Darüber hinaus kann das Image der Metsä Group als nachhaltiger Betreiber leiden. |
- Die Emissionen in die Luft werden durch eine sorgfältige Kontrolle der Verbrennungsprozesse und die Reinigung der Rauchgase reduziert.
- Die Emissionen in das Wasser werden durch einen geringeren Wasserverbrauch, effizientere Prozesse und eine effiziente Abwasserbehandlung reduziert.
- In der Produktion werden die besten verfügbaren Techniken eingesetzt und systematisch betrieben. Die Umweltleistung wird kontinuierlich überwacht. Zu den proaktiven Maßnahmen zur Vermeidung von Unterbrechungen gehören eine umfassende vorbeugende Wartung und Beobachtungen in der Produktion.
- Etwaige Emissionsabweichungen und entsprechende Korrekturmaßnahmen werden den Behörden unverzüglich gemeldet.
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Mikroplastik |
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Die Produkte der Metsä-Gruppe, die hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, sind eine Alternative zu Kunststoffverpackungen und ermöglichen so die Reduzierung von Mikroplastik. |
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Chance: Die Nachfrage nach den Produkten der Metsä-Gruppe steigt. |
- Nahezu alle Produkte der Metsä Group sind frei von fossilen R...
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