Dipl.-Kffr. Andrea Kämmler-Burrak, Dr. Mathias Onischka
Alle nach Schritt 2 nicht aussortierten ESRS werden nun detailliert analysiert und bewertet. Das bedeutet viel Fleißarbeit, da jede qualitative und quantitative Einzelinformation einen Abgleich mit dem Status Quo sowie ein definiertes Bewertungsraster durchläuft und sich so ein Anforderungsprofil ergibt. Aufgrund der Fülle an Offenlegungsanforderungen ist ein Vorgehen nach "Geschwindigkeit vor Genauigkeit" akzeptabel, denn es soll an dieser Stelle noch nicht die detaillierte Implementierungsarbeit vorweggenommen werden.
Abb. 3: ESRS-Offenlegungsanforderungsprofil mit ausgewählten Profilausprägungen
Das entscheidende Bewertungskriterium ist eine Priorisierung jeder Offenlegungsanforderung von „strategisch wichtig“ (Prio A) bis "weniger wichtiger" (Prio C). Die initiale Fleißarbeit lohnt sich. Denn diese Zuordnung steht im Zusammenhang mit der Priorisierung in Schritt 2 und bestimmt direkt die Soll-Anforderungen wie bspw. Qualitätsanforderungen, Erhebungsfrequenz oder Beleghaftigkeit. Indem zu einem späteren Zeitpunkt jedem Informationspunkt ein Verantwortlicher zugeordnet wird, dient das jeweilige Profil auch als Anforderungsbeschreibung in der CSRD-Implementierungsphase.
Wie in Abbildung 3 skizziert, ergibt sich für jeden Informationspunkt ein detailliertes Profil, das – entsprechende Pflege in einer Datenbank vorausgesetzt – eine Sortierfähigkeit nach Themen, Gaps oder betroffenen Organisationseinheiten erlaubt. Eine solche Analyse ist eine hervorragende Grundlage, um für ein Implementierungsprojekt einen Arbeitsplan (z. B. Prioritäten zuerst) bis hin zu konkreten Abschätzungen des Ressourcenbedarfs vorzunehmen.
Abb. 4: Dokumentation der Offenlegungsanforderungen (Auszug aus Excel-Template)
Excel-Template Als Vorlage für die Dokumentation der Offenlegungsanforderungen stehen in der ESRS-Offenlegungsanforderungen Templates und ausgefüllte Kennzahlen zur Verfügung. |