Für den Erfolg von Workshops, Sitzungen oder Seminaren ist die Visualisierung von Aussagen und Ideen sehr wichtig. Das Aufschreiben oder Skizzieren zwingt zum einen dazu, strukturiert und planvoll vorzugehen. Zum anderen ermöglichen Visualisierungen

  • komplexe Inhalte verständlicher zu machen,
  • wichtige Aussagen hervorzuheben,
  • den Erklärungsaufwand zu verkürzen,
  • bestimmte Aussagen im Gedächtnis des Publikums zu verankern,
  • Zusammenhänge zu verdeutlichen.

Welche Visualisierungen sind sinnvoll?

Vor einigen Jahren gab es einen regelrechten Visualisierungswahn, sogar die Pause wurde von manchen Moderatoren als dampfende Kaffeetasse visualisiert. Verzichten Sie auf Übertreibungen. Wir haben einige der wichtigsten Medien zusammengestellt. Für die Auswahl sind mehrere Punkte wichtig:

  • die Größe der Gruppe: Je mehr Teilnehmer es gibt, desto weniger eignen sich Medien wie Flipcharts oder Pinnwände.
  • die Arbeitsweise: Soll die Gruppe schreiben oder zeichnen, sind Papier-Medien technischen Medien vorzuziehen (z.B. Pinnwand statt Overheadprojektor).
  • Platz für Ergänzungen und Erweiterungen: Ein Flipchart bietet mehr Platz als eine Folie.
  • die beabsichtigte Wirkung: Wollen Sie z.B. Emotionen hervorrufen, lässt sich dies mit Bildern oder einem Film besser erreichen als durch ein paar Wörter auf einem Flipchart.

Möglichkeiten der Visualisierung

 
Medium Leistungen Einsatz
Flipchart (Tafel mit umklappbaren Papierbögen) bis ca. 30 Teilnehmer Workshop, Sitzung
  lebendiges Medium: spontanes Mitnotieren/Skizzieren/ Malen möglich,  
  offen für Ergänzungen, Erweiterungen  
Pinnwand (Papierbögen oder Karten werden an einer Tafel mit Magnet/Nadeln befestigt) bis ca. 30 Teilnehmer Workshop, Sitzung
  vgl. Vorteile Flipchart  
  je nach Wahl des Papiers (z. B. Tapetenrolle für Gruppenarbeit) sehr großes Format möglich  
Overheadprojektor für Folien bis ca. 150 Teilnehmer Sitzung, Tagung, Schulung
  gewisse Dramaturgie möglich, indem Folien übereinander gelegt oder nach und nach aufgedeckt werden  
  spontane Beiträge rasch erfassbar  
  völlig ungeeignet für aktive Gruppenarbeit, bei der alle schreiben oder zeichnen sollen  
Diaprojektor für kleines/großes Publikum Sitzungen, Schulungen, Konferenzen, Tagungen, Workshops
  Musik und Geräusche bei einigen Geräten möglich  
  fast alles darstellbar: Fotos, Zeichnungen, Diagramme etc.  
Wiedergabegeräte für Filme für kleines/großes Publikum Workshop, Sitzung, Konferenz, Tagung, Schulung
  gut geeignet, um Verhaltensweisen, Meinungen, Entwicklungen aufzuzeigen  
  emotionale Ansprache möglich  
Multimedia Bilder, Texte, Grafiken, Töne/Geräusche abspielbar Workshop, Sitzung, Konferenz, Tagung, Schulung
  flexibles Medium, da Sie sich nicht an einen bestimmten Ablauf halten müssen, sondern springen können  
  zeitsparend, keine Filme oder Fotos zu entwickeln  

Wann visualisiert man?

Die meisten Moderatoren bereiten Plakate vor. Zu Beginn des Workshops fällt dem Teilnehmer bereits ein solches Start-Plakat ins Auge: Es werden Thema und Zielsetzung genannt. Ein solches Plakat kann Wunder wirken: Es ermahnt die Teilnehmer, in Phasen mangelnder Konzentration oder bei der Gefahr sich zu verzetteln, auf den Kern der Sache zurückzukommen. Ein weiteres Plakat ist zu empfehlen, auf dem die Arbeitsschritte notiert sind.

Darüber hinaus entstehen während des Workshops weitere Visualisierungen, in der Regel auf Pinnwandplakaten, Flipcharts, Mind-Maps, Überschriften für Kartenabfragen oder Zuruflisten.

Bei Ihren eigenen Plakaten können Sie mehr auf Schönheit Ihrer Visualisierungen achten, als dies bei Gruppenarbeitsplakaten möglich sein wird, wenn es auch in beiden Fällen nicht auf die Ästhetik ankommt. Der Werkstattcharakter ist durchaus gewollt. Dennoch sollten Sie in der Teilnehmerrunde um die Einhaltung einiger Regeln bitten:

Allgemeine Regeln

  • gut lesbare Schrift (Entfernung zwischen Medium und letzter Sitzreihe abchecken), Groß- und Kleinbuchstaben anstatt nur Großbuchstaben
  • kurze Sätze/Stichwortcharakter
  • eine Information pro Satz
  • einfache, verständliche Sprache
  • höchstens sieben Inhaltsaspekte pro Visualisierung

Überschriften

  • klare Benennung des Gezeigten
  • kurz und prägnant/evtl. als Schlagwort

Farben

  • maximal drei Farben pro Visualisierung
  • keine zu hellen Farben, da auf Entfernung nicht erkennbar
  • Schrift immer schwarz oder dunkelblau
  • inhaltlich Gleichartiges in einer Farbe, Verschiedenartiges in mehreren Farben
  • einheitliche Farbbenutzung (nicht bei jeder Folie andere Farbgebung)

Layout

  • einheitlich für alle Visualisierungen
  • die wichtigsten Aussagen in die Mitte
  • bekannte Symbole und Zeichen verwenden
  • übersichtlich bleiben, weniger ist mehr

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