Sebastian Tanzer, Gregor-Alexander Petri
Der CSMP zeigt Ihnen die notwendigen Schritte, damit Ihrem Unternehmen der Wandel zur betrieblichen Mobilität schnell und effizient gelingt. Der CSMP ist in 4 aufeinander aufbauenden Phasen mit jeweils 2 Schritten untergliedert, um eine erfolgreiche Umsetzung eines Mobility Plans in Ihrem Unternehmen sicherzustellen.
2.1 Phase 1: Vorbereitung und Analyse
In der 1. Phase wird der Grundstein gelegt, auf dem der weitere Verlauf des Corporate Sustainable Mobility Plans aufbaut. Wichtige Elemente wie Kapazitäten, Verantwortungen und Aufgaben werden hier bereits geklärt. Zudem werden alle notwendigen Daten für eine Analyse in dieser Phase erhoben.
Diese Phase kann circa 5 – 6 Wochen in Anspruch nehmen.
2.1.1 Schritt 1: Das Team erstellen und Verantwortungen zuteilen
Bevor mit dem Planungsprozess begonnen werden kann, muss das Commitment der Geschäftsführung eingeholt werden. Diese Zusicherung der Führungsebenen ist die Grundlage, auf der der restliche Plan aufbaut und von dem eine erfolgreiche Umsetzung abhängt. Empfehlenswert ist deshalb, eine schriftliche Zusicherung einzuholen, dass über einen bestimmten Zeitraum Ressourcen gesichert und interne Weisungsbefugnisse erteilt sind.
Der erste Schritt ist das Team zu erstellen, das die Implementierung des CSMP in Ihrem Unternehmen durchführt. Welche Kollegen Teil des CSMP Teams werden, sollte idealerweise von der Geschäftsführung festgelegt werden. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Erstellung und Umsetzung des Plans, da kommende Aufgaben bereits definiert werden müssen, um die Kapazitäten der Teammitglieder einschätzen zu können. Damit es für alle Angelegenheiten rund um den CSMP einen Hauptansprechpartner gibt, wird ein Project Lead ernannt.
Ein gutes CSMP Team kann wie folgt aussehen
- Geschäftsführung
- Project Lead
- Sustainability Manager
- Human Resources
- Marketing
Grundlegende Aufgaben sollten in dieser Phase festgelegt und in Ihren CSMP eingetragen werden. Die Verantwortungen sollten ebenfalls schon auf Teammitglieder zugeordnet werden. Somit sind Verantwortungen und zeitliche Abläufe früh geklärt und Kapazitäten gesichert. Der Plan gibt den Mitwirkenden somit auch Einblick in Ansprechpartner und den Status von vorangehenden Aufgaben.
In welcher Form der CSMP dargestellt wird, ist jedem Unternehmen selbst überlassen. Die Planung für die Einführung eines Mobilitätskonzepts sollte jedoch wie jedes andere Projekt gut geplant sein. Einen Projektmanagementplan (Beispiel s. Abb. 5) zu erstellen, wird deshalb dringend empfohlen.
2.1.2 Schritt 2: Datenakquise und Analyse durchführen
Im 2. Schritt werden die Mitarbeiterdaten erhoben, um zu ermitteln, welche Verkehrsmittel sie auf ihrem Arbeitsweg nutzen. Dafür werden sowohl vorhandene Daten von Human Resources herangezogen, als auch Daten durch eine Mitarbeiterumfrage generiert.
DSGVO-Konformität beachten
Halten Sie die Data Security und Privacy Compliance ein, indem Sie nur DSGVO-konforme Informationen erheben.
Um einen erfolgreichen Wandel zu einer nachhaltigen Mobilitätsstruktur im Unternehmen zu fördern, ist es essentiell, Maßnahmen zu ergreifen, die von den Mitarbeitenden auch gern genutzt werden. Deshalb ist es wichtig, sie früh in den Planungsprozess einzubinden. Die Mitarbeiterumfrage ist der erste Schritt, um alle notwendigen Informationen für eine erfolgreiche Maßnahmenplanung abzufragen. In situationsangepassten Umfragen können die Mitarbeitenden z. B. Angaben zur Zufriedenheit über ihren Arbeitsweg machen, sowie bevorzugte Verkehrsmittel für den Pendelweg auswählen. Auch zum aktuellen Pendelweg sollten Details abgefragt werden. Wie kommen sie zur Arbeit? Wie gut ist die Verkehrsanbindung an Ihrem Unternehmensstandort?
2.2 Phase 2: Auswertung und Strategieentwicklung
Das Ziel dieser Phase ist es, die ausgewerteten Mitarbeiterdaten zu analysieren und die Potenziale für nachhaltige Mobilität in Ihrem Unternehmen zu erkennen.
Diese Phase kann circa 2 – 3 Wochen beanspruchen.
2.2.1 Schritt 3: Mobilitätssituation auswerten und Potentiale erkennen
Mit den in Phase 1 erhobenen Mitarbeiterdaten können händisch oder mithilfe einer Software die Arbeitswege der Mitarbeitenden simuliert werden. Die Ergebnisse dieser Analyse stellen den Status Quo des Unternehmens in Bezug auf die Mobilitätssituation dar. Im Modal Split lassen sich die prozentualen Anteile der Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Fahrer, Autofahrer und Mitfahre nachvollziehen.
Mobilitätsanalyse mit triply
Die Analyse dieses Unternehmensstandortes zeigt in Orange, welche Mitarbeitenden einen guten Anschluss an den ÖPNV mit zumutbarer Pendelzeit haben. Die Mitarbeitenden, die in Grün hinterlegten Gebieten wohnen, können ihren Arbeitsort in unter 30 Minuten mit dem Fahrrad erreichen. Für die Mitarbeitenden in den blauen Gebieten ist der Arbeitsweg durch einen maximal 30-minütigen Fußweg erreichbar.
Herauszufinden, welche Mitarbeitenden gute Anschlüsse an alternative Verkehrsmittel haben, hilft Ihnen, Potenziale für nachhaltige Mobilitätslösungen zu finden. Die Auswertung von triply macht ersichtlich, welche Mitarbeitenden an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sind, wer Anschluss an Rad- und Fußwege hat, die in erreichbarer Nähe zum Arbeitsplatz liegen oder wer auf der gleichen Fahrtroute liegt un...