Um eine Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen erfolgreich zu entwickeln und umzusetzen, ist es entscheidend, Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensstruktur und Governance zu verankern. Dies hängt meistens stark von der bestehenden Struktur des Unternehmens sowie dem aktuellen Stand seiner Nachhaltigkeitsbemühungen ab. Eine der gängigsten Methoden besteht darin, einen CSR- oder Nachhaltigkeitsbeauftragten zu ernennen, der oder die sich gezielt mit diesen Themen befasst und dafür sorgt, dass sie kontinuierlich verfolgt werden. Ergänzend soll auch eine eigene CSR- oder Nachhaltigkeitsabteilung eingerichtet werden, die als zentraler Anlaufpunkt fungiert und die strategische Ausrichtung der Nachhaltigkeitsinitiativen koordiniert und teilweise initiiert. Zudem soll diese Abteilung auch direkt an die oberste Führungsebene berichten, um sicherzustellen, dass Nachhaltigkeit ein strategischer Schwerpunkt wird und auf höchster Ebene Priorität hat. Viele führende Unternehmen, wie beispielsweise Siemens oder die Würth Gruppe, haben eine zentrale Nachhaltigkeitsabteilung eingerichtet, die direkt an die Geschäftsleitung berichtet. Diese Abteilung hat die Aufgabe, Nachhaltigkeitsinitiativen zu koordinieren, die Einhaltung von Umweltstandards sicherzustellen und Nachhaltigkeitsziele in die gesamte Unternehmensstrategie zu integrieren.
Um Nachhaltigkeit als strategische Priorität zu verankern, kann die Verantwortung ebenso auf Vorstandsebene angesiedelt werden. Durch die Einbindung der Geschäftsführung wird sichergestellt, dass Nachhaltigkeitsthemen auf höchster Entscheidungsebene diskutiert und berücksichtigt werden. Eine weitere ähnlich wirksame Methode ist die Einrichtung eines Nachhaltigkeitsrats (ESG-Komitee) oder die Schaffung einer speziellen Position etwa im Beirat, um die Umsetzung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsziele zu überwachen. Dies wird dem Unternehmen helfen, Nachhaltigkeit noch fester und langfristiger in die Governance-Strukturen des Unternehmens zu verankern. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Verankerung ist auch die Verpflichtung zur jährlichen Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts, was durch die aktuelle Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union für viele Unternehmen auch gesetzlich erforderlich ist. Ein solcher Bericht schafft Transparenz, dokumentiert Fortschritte und gibt der Öffentlichkeit einen konkreten Einblick in die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens.
Ein weiterer und sehr wirksamer Ansatz ist die Kopplung von Boni und Anreizen an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, um die Motivation zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie durch finanzielle Anreize zu erhöhen. Unilever hat beispielsweise Nachhaltigkeitsziele als Teil der Vergütungsstruktur ihrer Führungskräfte implementiert. Dies bedeutet, dass ein Teil der Boni und Gehälter der Führungskräfte an die Erreichung von spezifischen Nachhaltigkeitszielen gebunden ist.