Ein Product Carbon Footprint (PCF) soll dazu dienen, die THG-Emissionsquellen über den Lebensweg zu erkennen und ggf. Vorteile des Produktes gegenüber anderen zu kommunizieren oder einen verlässlichen Wert zu ermitteln, der an Kunden weitergegeben werden kann. Die Erstellung des PCF kann je nach Komplexität der Herstellungsprozesse oder unzureichender Datenlage aufwendig sein. Deshalb ist es wichtig, sich die Vorgehensweise gründlich zu überlegen und die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen bereitzustellen. Bei der Planung sind folgende Aspekte zu berücksichtigen[1]:

  • Planung: Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse effektiv genutzt werden, sollte ein klarer Projektplan aufgestellt werden und die nötigen Ressourcen für die Berichterstattung, das externe Review und die Folgemaßnahmen vorgesehen werden. Planen Sie ein, dass ggf. externe Berater in die Erstellung oder die Verteidigung der PCF-Studie einbezogen werden müssen. Für die externe Verifizierung fallen ggf. nicht unerhebliche Kosten an.
  • Umfang: Klare Ziele und Systemgrenzen müssen in Absprache mit Mitarbeitern und Interessengruppen festgelegt werden.
  • Umsetzung: Ein schrittweises, iteratives Vorgehen (vgl. Abb. 9) lohnt sich. Beginnen Sie mit einer "quick-and-dirty"-Betrachtung und vervollständigen Sie die Datenbasis für den PCF schrittweise.

Es muss davon ausgegangen werden, dass der PCF nicht ohne externe Unterstützung erstellt und verifiziert werden kann, es sei denn, hausintern können die entsprechenden Kompetenzen vorgehalten werden, um die nötigen Arbeitspakete abzusichern (vgl. Abb. 9).

Abb. 9: Vorschlag für einen Prozess zur Erstellung eines PCFs

Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass 1/3 der Projektressourcen für die Auswertung und die Planung künftiger Maßnahmen aufgewendet werden muss, etwa wenn eine "Klimaneutral-Stellung" des Produktes erreicht werden soll. Da dies künftig nicht mehr ausschließlich über eine Kompensation möglich sein wird, müssen entsprechende "Low-GHG-Design"-Maßnahmen gefunden und geplant werden. Welche Maßnahmen das genau sind, hängt von den Zielen des Unternehmens ab. PCF-Studien können viele neue Möglichkeiten aufdecken, darunter Chancen für Effizienzsteigerungen, für bewährte oder innovative Praktiken (wie den Einsatz von biobasierten Materialien oder Verfahren der Kohlenstoffsequestrierung oder -speicherung), die bisher noch nicht voll ausgeschöpft sind.

[1] vgl. BSI, 2014.

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