Bei Ihren Investoren sollten Sie genauso auf Nachhaltigkeit achten wie in Ihrem eigenen Unternehmen. Wenn Sie Investoren suchen, die Ihrem Unternehmen Kapital zur Verfügung stellen sollen – als Startkapital oder zur Finanzierung eines Wachstumssprungs –, sollten Sie darauf achten, welche Beweggründe diese haben, Ihnen Kapital zur Verfügung zu stellen. Handelt es sich z. B. um ein größeres Unternehmen, das im selben Geschäftsfeld tätig ist wie Sie, könnte eine "kalte Übernahme" geplant sein. Ein privater Investor, der keine Ahnung von Ihrem Geschäft hat, könnte überzogene Renditevorstellungen in Form von Dividenden und Kursgewinnen haben. Eine Venturecapital-Firma (oder Private-Equity-Gesellschaft) entzieht Ihnen vielleicht genau zu dem Zeitpunkt das Geld wieder, zu dem sie den größten Gewinn machen kann, Sie aber noch Unterstützung brauchen, weil Sie weiter wachsen wollen oder gerade eine Durststrecke durchlaufen. Business Angels dagegen verdienen ihren Namen meist tatsächlich. Sie werden Sie nicht "in die Pfanne hauen". Sehen Sie sich doch einmal in dem Feld der explizit nachhaltigen Finanzinstitutionen – wozu auch Banken gehören können – um. Vielleicht finden Sie dort ja eher als Sie denken eine:n passende:n Geschäftspartner:in, der/m Sie Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten vorlegen können und der/die dann gerne Geld in die Hand nimmt, um Sie und Ihre Aktivitäten zu unterstützen.

Banken, die sich explizit die Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben haben, findet man inzwischen auch einige. Wenn Sie einen Kredit von einer solchen Bank haben möchten, wird Ihr Unternehmen auf Förderungswürdigkeit in Hinblick auf Nachhaltigkeit geprüft. Somit können die Anleger der Bank sichergehen, dass das Geld, das sie der Bank und vielleicht letztlich Ihnen zur Verfügung stellen, auch an einer Stelle verwendet wird, die sie für unterstützungswürdig halten. Insofern ist das ein in sich schlüssiges Konzept.

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