Bilanzanalyse
Bei der klassischen Bilanzanalyse wird versucht, mittels eines Systems von Kennzahlen eine Aussage über die vergangene und zukünftige Entwicklung eines Unternehmens zu treffen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Beurteilung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens.
Ein Interesse an einer Bilanzanalyse haben dabei vor allem Gesellschafter, potenzielle Gesellschafter sowie Gläubiger des Unternehmens. Sinnvoller Ausgangspunkt für die Analyse ist dabei trotz allem die Gewinn- und Verlustrechnung, doch sind einige Umgliederungen und Bereinigungen erforderlich, bevor ein bereinigtes Jahresergebnis feststeht.
Die Bilanzanalyse ist eine Methode der Informationsgewinnung, bei der das Zahlenmaterial eines oder mehrerer Jahresabschlüsse aufbereitet, gruppiert und zu Kennzahlen verdichtet wird. Gemäß dem Informationsbedürfnis des Empfängers werden diese Kennzahlen dann analysiert.
Vergleichswerte der Bilanzanalyse
Durch diese Kennzahlen soll eine Aussage über die zutreffende wirtschaftliche Lage des Unternehmens getroffen werden. Dabei wird vor allem versucht, die Zukunftsaussichten des Unternehmens zu ermitteln sowie Fehlentwicklungen und Auffälligkeiten zu erkennen.
Die zu bildenden Kennzahlen haben für sich allein wenig Aussagekraft, sondern sind im Ablauf der Jahre sowie im Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche zu bewerten. Bei einer Bilanzanalyse werden die ermittelten Kennzahlen deshalb im Wesentlichen verglichen hinsichtlich:
• Der zeitlichen Entwicklung im Unternehmen: Wie hat sich eine bestimmte Kennzahl im Laufe der Jahre entwickelt?
• Der Entwicklung im Branchenvergleich: Wie stellt sich eine Kennzahl im Vergleich zu anderen Unternehmen der gleichen Branche dar?
• Der Unternehmensplanungen: Welche Kennzahl war erwartet worden und welche Kennzahl ist tatsächlich eingetreten (Soll-Ist-Vergleich)?
Schließlich ist in jedem Fall eine Gesamtwürdigung vorzunehmen, da keine Kennzahl isoliert betrachtet werden darf. Erst der Gesamtzusammenhang ergibt ein schlüssiges Bild.