Der Schulsport kann Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung fördern und den lebenslangen Zugang zur Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur erschließen. Doch Sport in der Schule ist zugleich mit erheblichen Risiken verbunden. Etwa 40 Prozent der über 900.000 Schulunfälle, die den Unfallversicherungsträgern jährlich gemeldet werden, ereignen sich beim Sport.
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Abb. 24
Die angemessene Ausstattung der Sporthalle trägt zur Sicherheit bei.
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Rechtliche Grundlagen |
Es sind nur die Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Regeln aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere rechtliche Grundlagen. |
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Weitere Informationen |
Es sind nur die Informationen aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere Veröffentlichungen.
- DGUV Information 202-018 "Klettern in Kindertageseinrichtungen und Schulen" (bisher BG/GUV-SI 8013)
- DGUV Information 202-033 "Minitrampolin - mit Leichtigkeit und Sicherheit" (bisher BG/GUV-SI 8033)
- DGUV Information 202-035 "Matten im Sportunterricht" (bisher GUV-SI 8035)
- DGUV Information 202-044 "Sportstätten und Sportgeräte" (bisher GUV-SI 8044)
- DGUV Information 202-048 "Checklisten zur Sicherheit im Sportunterricht" (bisher GUV-SI 8048)
- DGUV Information 202-052 "Alternative Nutzung von Sportgeräten" (bisher GUV-SI 8052)
- DGUV Information 202-072 "Seilgärten in Kindertageseinrichtungen und Schulen" (bisher GUV-SI 8082)
- DIN 18032-1 "Sporthallen - Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung - Teil 1: Grundsätze für die Planung"
- DIN 18035-1 "Sportplätze - Teil 1: Freianlagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße"
- DIN 18041 "Hörsamkeit in Räumen - Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung"
- DIN 58125 "Schulbau - Bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen"
- Normen zur Funktion und Prüfung von Sportgeräten
- Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) (Hrsg.): Lauter Sport in leisen Hallen - Akustische Gestaltung von Sport- und Schwimmhallen. Stuttgart 2015
- PPE-Guidelines (Oktober 2015) zur europäischen PSA-Richtlinie 89/686/EWG
- www.sichere-schule.de
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Unfallauswertungen und Studien zeigen, dass sich vor allem Sportbegeisterte und Leistungsstarke beim Schulsport verletzen - und zwar vorwiegend bei Routinehandlungen in Ballspielen. Zudem zeigen Studien, dass Sportunterricht für Lehrkräfte auf Dauer besonders beanspruchend ist und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Gefährdungen entstehen vor allem durch:
- Interaktionsschwierigkeiten zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern
- Defizitäre räumliche Bedingungen
- Unzureichende oder fehlende sportfachliche Qualifikation
- Ungenügende motorische und sensomotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lernenden
- Disziplinlosigkeit von Kindern und Jugendlichen
- Mangelnde Risikokompetenz der Lernenden sowie der Lehrkräfte
- Defekte und fehlende Sportgeräte
- Hoher Schallpegel
- Fehlerhaftes Helfen und Sichern
Pädagogische Gefährdungsbeurteilung
Bewegung, Spiel und Sport sind per se mit einem erhöhten Unfallrisiko verbunden. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Schulhoheitsträger darauf achten, dass Lehrkräfte, die in Ihren Schulen Sport- und Bewegungsangebote planen und durchführen, eine pädagogische Gefährdungsbeurteilung durchführen, mit deren Hilfe sie die Risiken von Bewegungsangeboten und -aufgaben für Sicherheit und Gesundheit identifizieren und bewerten sowie geeignete Präventionsmaßnahmen frühzeitig ergreifen können.
Hilfreich bei pädagogischen Gefährdungsbeurteilungen können regelmäßige Analysen des Schulsportunfallgeschehens Ihrer Schulen sein, beispielsweise mithilfe einer Selbstevaluation.
Fachliche Voraussetzungen
Es liegt in Ihrer Verantwortung als Schulhoheitsträger, dass Ihr Personal für die Bewegungsfelder beziehungsweise Sportarten, die im Rahmen des Schulsports angeboten werden, ausreichend qualifiziert ist. Erforderlich sind aus präventiver Sicht Kenntnisse über
- die physiologische Entwicklungssituation der Schülerinnen und Schüler,
- die Sachstruktur der Bewegungsfelder und Sportbereiche,
- besondere Risiken der Sportarten sowie über Möglichkeiten der Förderung von Sicherheit und Gesundheit,
- methodische Vorgehensweisen, insbesondere von speziellen Vermittlungsformen für ängstliche und motorisch schwächere Schülerinnen und Schüler oder solche mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung,
sowie die Fähigkeiten,