DGUV fordert Forschung für betrieblichen Klimaschutz

Durch den Klimawandel steigende Temperaturen werden nicht nur die Beschäftigten belasten, die jeden Tag im Freien der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, sondern auch Arbeitnehmer in Büros, Fabrik- und Lagerhallen. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), betont die Notwendigkeit guter, praxisorientierter Forschung im Bereich Arbeitsschutz anlässlich des World Day for Safety and Health at Work der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) am 28. April 2024.

Der fortschreitende Klimawandel wirkt sich zunehmend auch auf die Arbeitswelt und die Beschäftigten in den Unternehmen aus. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Dr. Stefan Hussy, warnte anlässlich des World Day for Safety and Health at Work der Internationalen Arbeitsorganisation ILO: „Pro Jahr verzeichnen wir im Durchschnitt zwischen 4.000 und 6.000 anerkannte Fälle von weißem Hautkrebs durch UV-Strahlung in der gesetzlichen Unfallversicherung und in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung. Diese Zahlen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Der Klimawandel verändert gerade die Arbeitswelt, und viele Betriebe sind sich dessen bewusst.“ Daher müsse, so Hussy, noch stärker an der Planung und Umsetzung unterschiedlicher Klimaschutzmaßnahmen gearbeitet werden, darunter vor allem auch anwendungsorientierte Forschung für einen klimaangepassten Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hussy erklärte: „Jeder Cent, der in den Klimaschutz investiert wird, ist auch eine Investition in sichere und gesunde Arbeit.“

DGUV-Klimaumfrage 2022

Im Jahr 2022 führte die DGUV eine Umfrage durch, bei der über 1.000 Beschäftigte aus mehr als 20 Branchen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit befragt wurden. Aus dieser Umfrage wurde ersichtlich, dass das Thema Belastungen und Gefährdungen durch den Klimawandel bei den meisten Unternehmen noch eine untergeordnete Bedeutung besitzt. Nur etwa ein Drittel der befragten Unternehmen gab damals an, dass sich ihr Betrieb bereits mit den Folgen des Klimawandels für sicheres und gesundes Arbeiten auseinandergesetzt habe. Immerhin scheint bei Führungskräften ein stärkeres Bewusstsein für die Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel vorhanden zu sein. Etwa 43 % der Befragten gaben an, dass der Klimawandel in den vergangenen Jahren Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und -tätigkeiten in ihren Betrieben hatte.

Wichtigste Handlungsfelder

Welche Arbeitsbereiche der Unternehmen sind durch den Klimawandel am stärksten betroffen? Als wichtigstes Handlungsfeld wurde bei dieser Umfrage das Arbeiten bei Hitze genannt. Etwa 62,2 % der Befragten sahen einen Handlungsbedarf bei Hitze in Innenräumen und 49,3 % nahmen Hitze bei der Arbeit im Freien als Risiko für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten wahr. 44 % erwarten durch den Klimawandel auch Risiken für die psychische Gesundheit und 38,5 % sahen UV-Strahlung bei der Arbeit im Freien als ein wesentliches Risiko an. Rund ein Drittel (33,8 %) gaben Krankheitserreger und Unfallrisiken durch Gefahrstoffe (31,1 %) an. Am wenigsten häufig wurden Allergien mit 24,6 % und Risiken durch neue Technologien mit 17,5 % angegeben.


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