Mitarbeiterbindung als Erfolgsfaktor

Der vor kurzem erschienene Fehlzeitenreport 2024 berichtet von immer weiter zunehmenden Arbeitsunfähigkeitstagen. Psychische Erkrankungen erzeugen einen immer höheren Präventionsbedarf in den Betrieben. Unternehmen suchen weiterhin Strategien zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Der aktuelle Bericht von Badura et al. betrachtet in diesem Jahr die Bedeutung von Gesundheit und Bindung im organisationalen Umfeld.

Formen von Bindung

Beschäftigte können drei Formen von Bindung spüren. Nach dem sog. Drei-Komponenten-Modell der organisationalen Bindung gibt es auf der einen Seite das normative Commitment, welches die Bindung zum Unternehmen als Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein darstellt. Auf der anderen Seite steht das fortsetzungsbezogene Commitment, welches die Bindung aufgrund des Mangels an Alternativen aufzeigt. Die dritte und für den weiteren Verlauf bedeutende Bindungskomponente ist das affektive Commitment. Hierbei steht die emotionale Bindung im Vordergrund, welche die positive Einstellung und das Wohlbefinden in der Organisation darstellt.

Affektives Commitment

Beschäftigte, welche eine hohe Arbeitszufriedenheit aufzeigen, sind weniger krank, leistungsfähiger und fühlen sich mit dem Unternehmen verbunden. Einflussfaktoren auf das affektive Commitment sind Merkmale des Beschäftigten (z. B. Alter oder Dauer der Betriebszugehörigkeit), Merkmale der Arbeit (z. B. Arbeitsinhalt oder Entlohnung), Merkmale der Organisation (z. B.: Betriebsklima oder Unterstützung) sowie Merkmale einer mitarbeiterorientierten Führung ). Klare Korrelationen können hierbei zur Gesundheit gezogen werden. Somit haben gesunde Beschäftigte mit gesteigerter Wahrscheinlichkeit ein erhöhtes affektives Commitment. 

Die wichtigsten Einflussfaktoren

Ein positiver und bindungsorientierter Führungsstil zeigt erhebliche Zusammenhänge mit einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit, gesenkten Arbeitsunfähigkeitstagen sowie geringeren Wechselabsichten. Seminare zum Thema „gesunde Führung“ stellen einen Erfolgsfaktor im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) dar.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Schaffung einer passenden Arbeitssituation. Darunter zählt unter anderem das Sinnerleben der Arbeit. Auch die Komponente Kooperationserleben, welche in starker Korrelation mit der Führungskraft steht, hat einen wichtigen Einfluss auf die Verbundenheit zum Betrieb.

Langfristige Mitarbeiterbindung

Um Arbeitnehmer nun langfristig an das Unternehmen zu binden und sich im Markt des Fachkräftemangels zu positionieren, bedarf es eines strategischen Vorgehens zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit und der Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten. Ein positiv wirkender Faktor ist hierbei eine hoch ausgeprägte Gesundheitskompetenz von Beschäftigten und Führungskräften. Diese kann durch die aktive Schulung und Förderung im Rahmen eines BGM gestärkt und langfristig gefestigt werden.

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