Digitalisierung ist in Mindset und Budgets angekommen
Ressourcen für Digitalisierung werden bereitgestellt
Die Digitalisierung beeinflusst mittlerweile nahezu alle Unternehmensebenen. Laut der Studie von Horváth & Partners ist die Veränderung durch den digitalen Wandel im Bereich der Ressourcenverteilung, Unternehmenskultur und im Vertrieb am größten. Rund 2/3 der Befragten gaben an, dass die Ressourcenallokation durch den Einfluss der Digitalisierung dynamischer geworden sei (s. Abb. 1). Fast genauso stark gewandelt habe sich die Unternehmenskultur und -struktur, wo 62% der Teilnehmer Veränderungen feststellten. Weitaus weniger betroffen sind hingegen die Wertschöpfungskette oder das Erlösmodell der Unternehmen.
Die Digitalisierung muss von den Unternehmen so umgesetzt werden, dass sie schnellstmöglich von ihr profitieren können. Trotzdem ist nicht jede Branche dem gleichen Veränderungsdruck ausgesetzt. Die Automobilindustrie liegt laut der Befragung mit 67% Digitalisierungsgrad deutlich hinter der Medien- und Telekommunikationsbranche, die bereits zu 100% digitalisiert sei. Finanzdienstleister, Banken und Versicherungen liegen mit einem Digitalisierungsgrad von 83% im oberen Mittelfeld. Geschäftsmodelle, Produkte und Herstellungsprozesse stehen im Vordergrund der Transformation. Ein erster Teil der Unternehmen verzeichnet mittlerweile positive Auswirkungen durch höhere Produktivität, Kostensenkungen und verbesserte Servicequalität.
Cloud-Anwendungen werden bereits im Großteil der Unternehmen angewendet
Big Data, Internet der Dinge, Smart Services und Advanced Analytics sind digitale Lösungen, die eine erfolgreiche digitale Transformation begünstigen sollen. Doch welche dieser Anwendungen werden in den Unternehmen auch wirklich umgesetzt? Horváth & Partners haben in ihrer Studie identifiziert, dass über Advanced Analytics zwar oftmlas gesprochen wird, tatsächlich allerdings erst 26% der Unternehmen in der DACH-Region diese digitale Lösung auch implementiert hat (s. Abb. 2). Weitaus besser stehen Cloud-Anwendungen da, die von 64 % der 210 Befragten eingesetzt werden. Einstimmig entschieden haben die Teilnehmer der Studie, dass Big Data die Chancen für eine weitere Optimierung der Wertschöpfungskette sowohl heute als auch in Zukunft erhöht. Bisher wenden 38% der befragten Unternehmen Big Data-Lösungen an. Finanzdienstleister sind dabei führend.
Neben Big Data steht auch die Robotic Process Automation im Fokus der Unternehmen. Durch die selbständige Abarbeitung wiederkehrender, regelbasierter und strukturierter Daten soll ebenfalls der Wertschöpfungsbeitrag gesteigert werden.
Hemmnisse bei der Umsetzung der Digitalisierung
Eine erfolgreiche digitale Transformation im Unternehmen ist weitaus schwieriger, als sie oftmals dargestellt wird. Fast die Hälfte aller Unternehmen steht bereits am Anfang vor der Herausforderung der unklaren Vorgehensweise. 40% der Befragten gaben zudem an, dass ihre Unternehmensstruktur nicht flexibel genug sei, um neue Prozesse schnell umzusetzen.
Auf Platz drei stehen Verantwortlichkeitsprobleme, da in vielen Unternehmen die Zuständigkeiten für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten nicht transparent kommuniziert werden. Fehlende Motivation ist mit 11% hingegen eher ein geringes Hemmnis.
Über die Studie
Im Auftrag von Horváth & Partners wurden 210 Entscheider auf C- und C-1-Level sowie Digitalisierungsentscheider befragt. Das Marktforschungsinstitut Krämer hat dazu im August 2017 Telefoninterviews mit den Entscheidern durchgeführt. Die befragten Personen arbeiten in Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mindestens 250 Mio. Euro. Die Unternehmen sind ansässig in den Branchen: Automotive, Banking, Chemicals, Consumer Goods, Industrial Goods & High Tech, Insurance, Oil, Pharmaceuticals, Retail, Telecom und Transportation sowie Travel & Logistics.
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