Information Design sorgt mit Standards für den Durchblick
Nur wenige Berichte erzeugen Wirkung
Lange haben sich Unternehmen wenig um die Wirkung ihrer Berichte und Präsentationen gekümmert. Erst seit Dr. Rolf Hichert den Diagramm-Wirrwarr anprangerte, hat ein Umdenken begonnen. Zudem erkennen immer mehr Anwender im Zusammenhang mit Business-Intelligence-Projekten und -Strategien, wie wichtig es ist, Zahlen und Ergebnisse verständlich kommunizieren zu können. Ein Lösungsansatz ist Information Design, das auf die Schaffung von Definitionen und Regeln abzielt, mit denen sich Berichte, Dashboards und Präsentationen einheitlich und verständlich erstellen lassen.
Wie Unternehmen das Thema einschätzen, welche Herausforderungen sie sehen und welche Erfahrungen bereits gesammelt wurden, hat jetzt die BARC-Studie: „Information Design 2014. Status quo, Nutzen und Herausforderungen von Information-Design-Initiativen in der DACH-Region“ untersucht. Von den über 500 Teilnehmern aus der DACH-Region sind jeweils ein Drittel in den Bereichen Controlling und IT tätig.
Die Bedeutung ist erkannt
Laut Studie stufen 78 Prozent der Umfrageteilnehmer das Thema Information Design grundsätzlich als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ein. Gleichwohl kann von einer umfassenden Verbreitung im Markt noch nicht die Rede sein. So existieren bislang erst bei jeweils einem Viertel der Befragten unternehmensweite bzw. auf Abteilungsebene eingeführte Information-Design-Vorgaben. Ein weiteres Drittel aller Befragten beschäftigt sich mit dem Thema.
Hohe Zielerreichung bei geringem Risiko
Dort, wo es bereits praktische Bestrebungen gibt, geht es vor allem um die Normierung des Berichtswesens (75 Prozent), eine schnellere Informationsvermittlung (71 Prozent), eine höhere Zufriedenheit des Managements (58 Prozent) und die Vermeidung von Missverständnissen (55 Prozent). Erfreulich ist das geringe Risiko entsprechender Projekte. So zeigen die Studienergebnisse, dass Unternehmen die ursprünglich gesteckten Ziele auch erreichen, weshalb sich Investitionen und Ergebnis im Vorfeld sehr gut abschätzen lassen.
Zu den Erfolgsfaktoren zählt die Studie vor allem Schulungen für die Mitarbeiter sowie eine verständliche Dokumentation, in denen die unternehmensspezifischen Design-Vorgaben erläutert sind. Dies ist umso wichtiger, da die derzeit eingesetzten Business-Intelligence-(BI)-Tools nur in geringem Umfang dokumentieren, wie Berichte nach Information-Design-Vorgaben zu erstellen sind.
Sind hingegen Information-Design-Projekte nicht klar strukturiert und fehlt es insbesondere an der Unterstützung aus dem Management, sind organisatorische Probleme vorprogrammiert. So berichten Anwender, dass Berichtsersteller in ihrer Organisation die Vorgaben ablehnen (44 Prozent). Hier hilft nur ein eindeutiges Commitment aus dem Topmanagement. Zu den größten Hürden zählen ferner der ausufernde Aufwand bei ungenauen Zielvorgaben (38 Prozent) sowie die fehlende Verständigung auf Standards (37 Prozent).
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Ich finde es erstaunlich, dass laut Studie bereits bei einem Viertel der Befragten Standards oder Richtlinien existieren. Ich hoffe, dass die Frage nach "Information Design Vorgaben" nicht mit "Corporate Identity" Leitlinien verwechselt wurden.
Dass die Diskussion inzwischen nicht auf den deutschsprachigen Raum beschränkt bleibt, zeigt ein Tweet der IBCS Association vom 19.09.14: "...Stephen agrees on perceptual rules in IBCS but is reserved towards standardization of semantic notation". Mit "Stephen" ist Stephen Few http://www.perceptualedge.com gemeint - ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Visualisierungen.
[... Bitte verzichten Sie auf werbliche Hinweise. Mit freundlichen Grüßen Haufe Online Redaktion]