Innovationsmanagement: Agiles Geschäftsmodell von Zara

Die spanische Modekette Zara benötigt vom Entwurf bis zum Verkauf eines Kleidungsstücks an der Ladentheke gerade einmal zwei Wochen. Dank modischer Aktualität erreicht das Unternehmen eine hohe Kundentreue, stabile Preise und ein niedriges Working Capital. Doch worin liegt das Erfolgsgeheimnis?

Zaras agiles Geschäftsmodell

Agiles Projektmanagement ist derzeit ein populärer Begriff. Er beschreibt eine Sammlung an Methoden, die vor allem auf Flexibilität und Anpassung setzen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Projektmanagement, das eine umfangreiche Planung bereits zu Beginn eines Projekts erfordert, setzten agile Methoden auf eine adaptive Planung und eine schnelle Abstimmung im Team. Das spanisches Textilunternehmen Zara hat Agilität in ihr gesamtes Geschäftsmodell einfließen lassen.

Zara wurde 1975 von Amancio Artego und seiner damaligen Ehefrau Rosalía Mera gegründet und gehört heute zu dem spanischen Konzern Inditex. Die Zielgruppe von Zara sind vor allem trendbewusste junge Erwachsene und Teens, die sich gerne modisch kleiden und Kleidungsstücke meist nicht mehr als sechs bis achtmal tragen.

Vier Vorteile des Geschäftsmodells

Das Textilunternehmen Zara beachtet vor allem vier Faktoren:

  • Schnelles Erkennen von neuen Trends.
  • Stetiger geringer Lagerbestand, sodass Kunden sich sofort für einen Kauf entscheiden müssen und es keine großen Ausverkäufe mit Preisnachlässen gibt.
  • Ständiges Ändern des Angebots, sodass Kunden nach kurzer Zeit bereits wieder in die Filiale kommen.
  • Schnelle Reaktionen auf externe Faktoren wie Modetrends, Wetter, Kundenbedürfnisse und Wettbewerber.

Fokus auf die Lieferkette

Das Geschäftsmodell von Zara ist vor allem auf die Lieferketten ausgerichtet. Das Konzept besteht darin, dass kein großer Lagerbestand aufgebaut wird, sondern in kleinen Stückzahlen produziert wird. Das lässt das Unternehmen auf die verschiedensten Faktoren sehr flexibel reagieren. Dadurch können die Produktion nach Bedarf herunter- oder heraufgefahren und neue Trends rasch eingearbeitet werden. Diese kurzen Umschlagszeiten haben noch einen zweiten Vorteil: die Konsumenten müssen sich sofort für oder gegen ein Kleidungsstück oder Accessoire entscheiden, da es sonst möglicherweise nächste Woche nicht mehr verfügbar ist.

Um das flexible Netz am Laufen zu halten setzt Zara auf ein Team von 200 Designern und ca. 12.000 verschiedene Verkaufsmodelle. Die Produktionsfabriken gehören ca. zur Hälfte zu Zara und zur anderen Hälfte externen Partnern, die Zara in ihrem Netzwerk unterstützen.

Für Amancio Artego hat es sich jedenfalls gelohnt. Er ist mit fast 72 Milliarden Euro laut Forbes-Liste der reichste Europäer und der zweitreichste Mann der Welt.

Quellen und weiterführende Links

business-wissen, Agiles Projektmanagement: So funktioniert Scrum


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