Mit Manufacturing-X könnte das Controlling neue Potenziale nutzen
Intelligente Vernetzung soll Produktivität steigern
Die digitale Transformation sorgt für massive Veränderungen in der Industrie. Maschinen kommunizieren autonom miteinander, Roboter können bereits Aufgaben übernehmen und Prozesse sollen schneller, effektiver und kostengünstiger werden. Automatisierung ist hierbei ein wesentliches Kernelement. Eine wichtige Grundvoraussetzung liegt dabei in der erfolgreichen Datennutzung. Dabei sollten nicht nur einzelne Prozesse betrachtet werden, sondern die gesamte Wertschöpfungskette.
Industrieunternehmen arbeiten mit Lieferanten, Logistikunternehmen und zahlreichen weiteren Partnern zusammen. Eine intelligente Vernetzung kann nicht nur dazu führen, dass die Produktivität deutlich steigt. Lieferungen können schneller erfolgen, Engpässe durch zeitnahen Datenaustausch vermieden werden. Und nicht zuletzt kann das Thema Nachhaltigkeit durch eine optimierte Ressourcennutzung auf ein neues Level gehoben werden.
Controlling profitiert von intelligenter Vernetzung
Für das Controlling würden sich durch eine intelligente Form der Datennutzung enorme Potenziale bieten: Viele Daten können dann automatisiert generiert und gesammelt werden. So können Analysen zur Entscheidungsunterstützung schneller zur Verfügung gestellt werden. Mögliche Risiken, beispielsweise in der Lieferkette, können zeitnah identifiziert werden. Prozesse werden kostengünstiger und eine optimierte Ressourcennutzung wirkt sich positiv auf die Nachhaltigkeit und finanzielle Performance aus.
Datenökosystem Manufacturing-X
Die Initiative Manufacturing-X von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ermöglicht es Unternehmen, in einem offenen und dezentralen Datenraum sicher und vertrauensvoll Daten entlang von Wertschöpfungsketten auszutauschen. Das Ziel: Eine intelligent vernetzte Industrie. Auf diese Weise soll die industrielle Fertigung und Produktion beschleunigt werden. Auch auf der Hannover Messe war Manufacturing-X ein Themenschwerpunkt.
Wichtig für den Erfolg der Initiative ist jedoch, dass möglichst viele Firmen sich auch daran beteiligen. Wie ist die Resonanz der deutschen Industrie?
Manufacturing-X scheint Potenziale zu bieten
Der Digitalverband Bitkom befragte 604 Unternehmen, davon 160 Industrieunternehmen. Untersucht wurde insbesondere, wie gut Unternehmen zu Manufacturing-X informiert sind und ob sie sich daran bereits beteiligen.
Die Ergebnisse zeigen, dass für 34 Prozent der Industrieunternehmen der Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie sein wird. 77 Prozent der befragten Industrieunternehmen haben auch bereits von Manufacturing-X gehört oder gelesen. Doch fast jedes vierte Industrieunternehmen kennt die Initiative noch nicht. Und lediglich 1 Prozent der Befragten beteiligt sich bereits daran, weitere 4 Prozent der Industrieunternehmen planen eine Beteiligung.
Sind also Unternehmen überhaupt offen für Manufacturing-X? Die Umfrage zeigt, dass viele Firmen hierin Potenziale sehen. Für immerhin 29 Prozent ist eine Beteiligung vorstellbar. Nur 2 Prozent lehnen eine Beteiligung bewusst aktiv ab.
Firmen sind noch nicht ausreichend informiert
Der größte Hindernisgrund scheint momentan darin zu liegen, dass sich die Mehrheit (58 Prozent) der Industrieunternehmen noch nicht (ausreichend) mit dem Thema befasst haben. Hier gibt es offenbar Nachholbedarf, denn für erste Förderprojekte fiel bereits der Startschuss.
Daten sind der Schlüssel zum Erfolg
Das Umfrageergebnis legt die große Bedeutung einer intelligenten Datennutzung offen:
Vorteile durch den Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette |
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Könnte also mit Manufacturing-X der entscheidende Schritt nach vorne gemacht werden? Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder zeigt sich überzeugt von den Vorteilen durch Manufacturing-X: "Bislang können Daten in einzelnen Unternehmen Abläufe transparent machen und zu einer effizienteren und nachhaltigeren Steuerung genutzt werden. Noch mehr kann aber gewonnen werden, wenn ein Datenaustausch zwischen Unternehmen ermöglicht wird und so Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette detailliert aufeinander abgestimmt werden“, so Rohleder. "Für einen solchen Austausch braucht es einheitliche Standards und eine sichere Plattform. Hier ist Manufacturing-X der Schlüssel."
Mit Manufacturing-X zu einem effektiveren Controlling?
Im Idealfall könnte also Manufacturing-X zu einem effektiveren, datengetriebenen Controlling führen. Voraussetzung ist jedoch, dass sich die deutsche Industrie mehr mit der Thematik befasst und von den Vorteilen einer Beteiligung überzeugt wird.
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