Was ist Personalcontrolling? Einfach erklärt
Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) definiert das Personalcontrolling, auch Human Resource Controlling genannt, folgendermaßen: „Das Human Resource Controlling (oder HR-Controlling) ist die Teilfunktion des Personalmanagements, die ein optimales Verhältnis von personalbezogenem Aufwand (…) zu personalbezogenem Ertrag (…) überwacht und dabei die derzeitige und künftige wirtschaftliche Entwicklung im Unternehmen und in dessen Umfeld berücksichtigt“ (DGFP, 2009, S.21). Dabei geht es sowohl um Planung, objektive Bewertung, aber auch um die Empfehlung von zielgerichteten personalwirtschaftlichen Maßnahmen zur Optimierung der Leistungsfähigkeit des Personals und der Personalarbeit. Gegenstand eines Personalcontrollings sollten allerdings nicht nur quantitative Gesichtspunkte sein, sondern auch qualitative Aspekte.
Das Personalcontrolling bezieht sich auf die Personalarbeit eines Unternehmens und befasst sich zum einen mit personalbezogenen Verfahren, Prozessen und Projekten und zum anderen mit dem Personal selbst, d.h. den Mitarbeitern eines Unternehmens. Hierunter fallen beispielsweise Fragestellungen wie: Wie viele Mitarbeiter hat ein Unternehmen? Was kosten sie? Wie leistungsfähig sind sie?
Ziele des Personalcontrollings
Die Ziele des Personalcontrollings sind den Unternehmenszielen und den Personalwirtschaftszielen untergeordnet. Beispiele für die Ziele des Personalcontrollings sind u.a.:
- Koordination der Personalwirtschaft
- Integration der Personalarbeit
- Transparenz des Personalwesens
- Früherkennung
- Evaluation
- Informationsversorgung
- Planungs-, Steuerungs- und Kontrollziele
Internationales Personalcontrolling
Mit dem Fortschreiten der Globalisierung hat sich die Wettbewerbssituation vieler Unternehmen verändert und orientiert sich deshalb zunehmend am Ausland. Gerade weltweit agierende Konzerne stehen oftmals im Konflikt zwischen der Nutzung der Globalisierungsvorteile und der Achtung bestimmter Umweltbedingungen auf den Auslandsmärkten. In diesem Spannungsfeld gilt es, eine einheitliche Personalmanagementstrategie und eine einheitliche Unternehmenskultur zu implementieren sowie weltweite Kommunikationswege und Controllinginstrumente im Sinne eines Risikomanagements einzuführen.
Angesichts dieser Anforderungen gewinnt ein international ausgerichtetes Personalmanagement an Bedeutung, das übergreifend gültige Funktionen erschafft, die zur Unternehmensentwicklung beitragen. Dies kann durch das Zusammenbringen eines internationalen Personalcontrollings und eines internationalen Personalinformationssystems gelingen. Dies erfordert eine klar definierte Strategie, die sowohl die Muttergesellschaft als auch die Auslandsniederlassungen in einer weltweiten Perspektive berücksichtigt. In- und ausländische Aktivitäten des Unternehmens werden durch Standardisierung der Geschäftsprozesse durch Personalinformationssysteme vereinheitlicht, Fach- und Führungspositionen werden ausschließlich nach Qualifikation und Leistung sowie einem international "gerechten" Entgelt und damit unabhängig von der Nationalität vergeben.
Kurz erklärt bedeutet das internationale Personalcontrolling eine zentralistische Kontrolle. Im Mittelpunkt steht die Standardisierung und Anpassung personalwirtschaftlicher Instrumente in unterschiedlichen Ländern.