Schwarze Zahlen mit Grünem Controlling


Schwarze Zahlen mit Grünem Controlling

„Wie kann das Controlling die Entwicklung zur ,Green Company’ unterstützen?“ Um diese Frage sowie um die bestehenden Herausforderungen in diesem Themengebiet drehte sich der Vortrag von Prof. Dr. Péter Horváth auf der 10. Controlling Competence Stuttgart mit dem Titel „Grünes Controlling auf dem Vormarsch“.

Die fünf Stufen zum Erfolg mit Nachhaltigkeit
Professor Horváth Geschäftsführer des IPRI – International Performance Research Institute, stellte die Ergebnisse der Ideenwerkstatt im Internationalen Controller Verein eV (ICV) vor, die er gemeinsam mit Dr. Uwe Michel leitet. Bei der Entwicklung eines Unternehmens zur „Green Company“ gebe es fünf Stufen, die zum Erfolg mit ökologischer Nachhaltigkeit führen. Diese fünf Stufen reichen von dem bloßen Übertreffen von ökologischen Standards über die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte hin zu der Schaffung neuer Märkte für das Unternehmen. Analog dazu können auch fünf Stufen auf der Controlling-Ebene unterschieden werden, die vom Umweltcontrolling, zu dem Umweltaudits und Umweltbilanzen zählen, bis hin zum integrierten Green Controlling gehen. Diese fünfte Stufe umfasst die Integration der ganzheitlich grünen Ausrichtung in

  • Anreizsysteme,
  • Markt-/Potenzialanalysen sowie
  • die Früherkennung

des Unternehmens. Im Rahmen einer Studie, die von der Ideenwerkstatt des ICV 2011 durchgeführt wurde, konnten bereits 27 % der teilnehmenden Unternehmen dieser Stufe zugeordnet werden.

Herausforderungen an das Grüne Controlling
In der Studie der Ideenwerkstatt wurden außerdem die Herausforderungen an das Grüne Controlling aus Sicht der Mitgliedsunternehmen im Internationalen Controller Verein abgefragt. Als Hauptaufgabe des Controllings wird demnach die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit der ökologischen Ausrichtung angesehen. Aber auch das Monitoring der grünen Zielerreichung und die aktive Beratung des Managements in grünen Themen stellen Aufgaben des Grünen Controllings aus Sicht der Praxis dar.

Trotz aller Entwicklungen stellte Horváth in seinem Resümee fest, dass das Thema Nachhaltigkeit – trotz der inflationären Verwendung des Begriffs – immer noch keine Top-Priorität in den Unternehmen hat. Vielmehr seien Themen wie Umsatzwachstum und Kostenreduzierung diesem in der Priorisierung noch weit überlegen.