Wertreiber und KPI für Steuerung und Reporting
Dr. Langmann beschäftigte sich in seinem Vortrag "Mit Werttreiber und KPIs den Unternehmenserfolg steigern" mit der Identifikation von Werttreibern und deren Integration ins Management Reporting. Zunächst zeigte Herr Langmann die Bedeutung von Werttreibern im Rahmen der Unternehmenssteuerung auf:
Werttreiber sind die zentralen Elemente des Steuerungskonzepts eines Unternehmens und stellen die Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung eines Geschäftsmodells dar. Diese zu messen und in integriert mit den finanziellen Indikatoren zu berichten, muss Anspruch eines modernen Top-Management-Reporting sein. Die Herausforderung hierbei formulierte Dr. Christian Langmann von Horváth & Partners wie folgt: Obwohl die Werttreiber das zentrale Element des Steuerungskonzepts und die Orientierung für alle Unternehmensentscheidungen bilden, sind diese bei häufig entweder nicht konkret bekannt oder dokumentiert. Dies bestätigten auch die Ergebnisse der zuvor im Rahmen der Konferenz stattgefundenen TED-Befragung der Teilnehmer. In Folge dessen können zentrale Fragen zur Verbesserung der finanziellen Top-KPI häufig im Reporting nicht aufgezeigt werden, noch kann die Auswirkung operativer Maßnahmen oder Projekte auf finanzielle Top-KPIs und damit auf den Unternehmenserfolg bewertet werden. Abbildung 1 in der Bilderserie zeigt illustrativ Beispiele für langfristige und mittelfristige Werttreiber, die die finanziellen Spitzenkennzahlen eines Unternehmens beeinflussen.
Vorgehensweise zur Ableitung von Werttreibern
Damit Werttreiber im Sinne zentraler Erfolgsfaktoren des Unternehmenserfolgs einen echten Mehrwert bringen, müssen sie mit den finanziellen Top-KPIs des Unternehmens verknüpft werden. Im Weiteren zeigte Dr. Langmann daher eine in zahlreichen Projekten erprobte Vorgehensweise zur Identifikation bzw. Ableitung von Werttreibern (siehe Abbildung 2).
Im ersten Schritt werden die Leitplanken des Geschäftsmodells aufgenommen, wozu ein standardisierter Fragenkatalog verwendet wird.
Als zweites werden konkrete Werttreiber aus diesen Leitplanken abgleitet und KPIs zur Messung des Fortschritts der einzelnen Werttreiber definiert.
Um einzuschätzen, welche Werttreiber besonders wichtig für den Unternehmenserfolg sind, wird im dritten Schritt eine Impact-Analyse durchgeführt. Hierzu wird je nach Datenverfügbarkeit auf statistische Modelle oder auf Interviews zurückgegriffen.
Schließlich wird im vierten auch der Erhebungsaufwand der als wichtig identifizierten Werttreiber/KPIs beleuchtet und hierdurch eine weitere Bewertung vorgenommen.
Integration ins Reporting
Mit der Anwendung der Vorgehensweise können die steuerungsrelevanten nicht-finanziellen KPI in einem systematischen Prozess für das Unternehmen bzw. für verschiedene Unternehmensbereiche abgeleitet werden. Umfasst ein Unternehmen bspw. einen Produktions- und einen Dienstleistungsbereich werden hier die Werttreiber und damit die nötigen KPI deutlich zwischen den beiden Bereichen variieren. Der Vorteil der Methode ist, dass sich die Werttreiber konkret am langfristig bestehenden und hochgradig individuellen Geschäftsmodell ausrichten. Sind die Wertreiber bekannt und durch geeignete KPI operationalisiert, sind diese in das Reporting zu integrieren. Dies kann zum Beispiel in Form von spezifischen Werttreiberberichten erfolgen, die auch eine rechnerische oder sachlogische Verknüpfung der Zusammenhänge ermöglichen. Ein großer Nutzen ist jedoch auch dann bereits realisiert, wenn die finanziellen Spitzenkennzahlen und deren spezifischen nicht-finanziellen Werttreiber-KPI in einem integrierten Bericht zeitgleich übermittelt werden.