Vom Erfindergeist zum Technologieführer: Körbers Weg in die Zukunft


Vom Erfindergeist zum Technologieführer: Körbers Zukunftsweg

In dem Vortrag "Die Transformation der Körber AG" erläuterte Dr. Hartmut Ruh die Herausforderungen sowie strategischen Schritte, die das Unternehmen auf seinem Weg zu einem besonders nachhaltigen und zukunftsorientierten Technologieführer überwunden und unternommen hat. Er gewährte tiefgehende Einblicke in die umfassende Transformation des Konzerns.

Handlungsbedarf durch stark diversifiziertes Portfolio

Dank Unternehmensgründer Kurt A. Körber, der zu Lebzeiten selbst über 200 Patente hielt, ist die Erfinder-DNA tief in diesem Technologie-Konzern verankert und der Grundstein für die heutige Innovationskraft. Diese Technologiebegeisterung spiegelt sich auch in der Vision "Marktführerschaft durch Technologieführerschaft" und hat Körber zu seiner heutigen Marktposition gebracht. Trotz dieser starken technologischen Basis befand sich Körber in einem Umfeld, das vom Transformationsbedarf in einigen Kernmärkten, wie zum Beispiel bei Zigarettenmaschinen, geprägt war. Das bis vor wenigen Jahren stark diversifizierte Portfolio führte zu seiner sehr hohen Komplexität.

Neuausrichtung auf vier Geschäftsfelder

Dr. Ruh berichtete, wie eine vollständige, M&A-gestützte Transformation in die Wege geleitet wurde, welche schlussendlich eine strategische Neuausrichtung auf die vier Geschäftsfelder

  • Digital,
  • Pharma,
  • Supply Chain und
  • Technologies

mit sich brachte. Körber hat sich zudem durch den Aufbau von Software- und Digitalkompetenz von einem primär hardwareorientierten Unternehmen zu einem holistischen und verknüpften Ökosystem entwickelt.

M&A-Aktivitäten stärken Wettbewerbsposition und reduzieren Portfoliokomplexität

Um die angesprochene Portfoliokomplexität zu reduzieren, trennte sich Körber von mehreren Geschäftsbereichen, in denen das "right to win" augenscheinlich nicht vollends vorhanden war. Dies setzte zusätzliche Ressourcen frei, die zur Umsetzung der M&A-Aktivitäten notwendig waren und das Wachstumspotenzial enorm hoben. Dr. Ruh betonte, dass gerade die strikte M&A Buy-and-Build Strategie die Positionierung im Wettbewerb stärkte. Allein in den letzten zehn Jahren konnte Körber rund 40 Transaktionen tätigen.

Umsetzung des Portfolio-Umbaus: Die Transformation zur One Brand

Dr. Ruh veranschaulichte auch, dass eine Neuausrichtung und anorganisches Wachstum in dieser Geschwindigkeit gewisse Herausforderungen mit sich bringen. Insbesondere die Integration der zahlreichen Akquisitionen in den Konzern stellte eine besondere Herausforderung dar, da mit jeder neuen Gesellschaft auch unterschiedliche Unternehmenskulturen und Managementphilosophien ins Unternehmen gebracht würden. Zudem gab es bei den Gesellschaften stark abweichende Branding-Ansätze.

Körber erkannte, dass eine einheitliche Markenstrategie notwendig war, um die Integration zu fördern und eine starke Marktpräsenz zu etablieren. Hier betonte Dr. Ruh wie das neuentwickelte Konzept der "Körber One Brand" enorm half, um als einheitliches Unternehmen am Markt aufzutreten und einen internationalen Wiedererkennungswert zu schaffen. Dieser Branding-Prozess half außerdem den Mitarbeitenden, sich mit der neuen Unternehmensstruktur zu identifizieren und die gemeinsame Vision zu verfolgen, was die interne Zusammenarbeit erheblich vereinfachte.

Vier Schlüsselfaktoren zum Erfolg der Transformation

Dr. Ruh gab den Konferenzteilnehmenden vier Schlüsselfaktoren zum Erfolg der Transformation mit auf den Weg:

  1. Mindset: Der Wille zur Veränderung und die Offenheit für Neues sind essenziell.
  2. Focus: Die konsequente Konzentration auf wenige, aber strategisch relevante Projekte ist wichtig.
  3. Execution: Die Fähigkeit, Pläne tatsächlich in die Tat umzusetzen, ist entscheidend.
  4. Partnering: Die Auswahl der richtigen Partner, die das Unternehmen konstruktiv herausfordern und ergänzen, ist von großer Bedeutung.

Transformation never stops

Die Transformation von Körber zeigt, wie ein Unternehmen durch strategische Anpassungen, gezielte Investitionen und eine klare Fokussierung auf zukunftsträchtige Bereiche erfolgreich bleiben kann. Mit einer starken Basis in Innovation und Technologieführerschaft, unterstützt durch eine Stiftung die nachhaltiges Handeln fordert, ist Körber gut aufgestellt, um auch in Zukunft eine führende Rolle im Markt zu spielen.

Dr. Ruh beendete seinen Vortrag mit der Aufforderung "Der Wandel hört nie auf und man muss als Unternehmen bereit sein, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen, um weiter zu wachsen." Oder kurz: "Transformation never stops!"

Referent: Dr. Hartmut Ruh, Head of Group Strategy, M&A and Venture Capital der Körber AG

Schlagworte zum Thema:  Strategie, Transformation