Weiterentwicklung der Planung & Budgetierung bei SAP


Planungsfachkonferenz 2012: Weiterentwicklung der Planung

Helen Arnold referierte über den Einfluss von externen Rahmenbedingungen und technologischem Fortschritt auf die Weiterentwicklung des Planungsansatzes. Das Controlling soll vordergründig die Rolle eines Business Partners auf Augenhöhe übernehmen, mit stark top-down orientierten Planungsprozessen.

Motivation zur Weiterentwicklung von Planung/Budgetierung und wesentliche Leitprinzipien

Mit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 hat sich der ganzheitliche Planungsprozess bei der SAP AG einem grundlegenden Wandel unterzogen. Verschiedenste Rahmenbedingungen veranlassten ein „change in mindset“, nicht zuletzt aus Effizienz- und Effektivitätsgründen. Ein sich ständig änderndes Geschäftsumfeld mit variierenden und neuen Business-Modellen erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit des Unternehmens. Technologische Innovationen und der Fortschritt der IT eröffnen eine große Bandbreite von Gestaltungsmöglichkeiten - angefangen von einer leistungsfähigen IT-Unterstützung in Form von integrierten Planungs- und Reportingsystemen bis hin zu mobilen Management Reports, direkt vom Tablet abrufbar. Angelehnt an die fünf wesentlichen Leitprinzipien

  • Agility (Flexibilität),
  • Simplicity (Einfachheit),
  • Real time insight (Datenverfügbarkeit in Echtzeit),
  • Mobile Business Intelligence (Ausgabe auf mobilen Endgeräten) und
  • Single view of truth & standards (Einheitlicher Datenbestand und Datenstrukturen)

wurde der Planungsprozess von Grund auf neu durchdacht.

Steigerung der „Forward Visibility“ durch businessorientierte Planungsmodelle
Bei SAP begann 2008 das Umdenken vom traditionellen Gegenstromverfahren hin zu einem klaren top-down-Ansatz, um überflüssige Iterationsschleifen zu umgehen und den Zeitraum der Budgeterstellung zu verkürzen. In 2010 läutete SAP das sogenannte „Lean FC Projekt“ ein - der Planungsaufwand wurde kontinuierlich minimiert, die Detailtiefe fixiert und somit mehr Flexibilität geschaffen. Mit dem Business im Fokus spielen nunmehr auch nicht-finanzielle Kenngrößen eine zunehmend wichtigere Rolle, um den Blick in die Zukunft zu schärfen.

Effizienz und Effektivität: Agilität schaffen – Akzeptanz erhöhen –Stärkung der Rolle als Business Partner
Damit der Controller seine immer mehr geforderte Funktion als Business Partner erfüllen kann, muss die konzernweite Akzeptanz der Planungsvorgaben gesichert sein. So wird vor dem Hintergrund eines automatisch generierten Forecasts die Möglichkeit angeboten, Werte bei Bedarf zu kommentieren. Gebündelt in einem „Management Forecast Journal“ sind Berichte in Echtzeit verfügbar, wodurch sich Reaktionsgeschwindigkeit und Agilität deutlich erhöhen.

Leistungsfähige IT-Umgebung und einheitliche Datenbasis als Voraussetzung für dauerhafte Effizienzgewinne
Mit Hilfe der neuen Datenbanktechnologie HANA (High Performance Analytic Appliance) demonstriert Frau Arnold mit dem von SAP entwickelten „Satelliten-Ansatz“, wie die Umsetzung einer integrierten Planungsplattform für einen Konzern aussehen kann. HANA ermöglicht mittels der „In-Memory-Technologie“ das schnelle und somit effizientere Abrufen und Speichern von aktuellen Business-Daten als Basis für eine effektive „Real-Time-Steuerung“.

Die Referentin
Helen Arnold ist Chief Operating Officer Controlling der SAP AG und leitet seit 2005 die Abteilung Prozesse & Services innerhalb des Bereichs Global Controlling. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stehen die Themen Finanzplanung, Reporting und Kostenverrechnung und die sich daraus ergebenden Aufgaben hinsichtlich Gestaltung, Bereitstellung und Koordination der Prozesse unternehmensweit. Hierbei verantwortet sie die im Controlling eingesetzten IT-Systeme und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die erweiterten Möglichkeiten durch neue Technologien und innovative IT-Lösungen.

Schlagworte zum Thema:  Planung, Budgetierung, Forecast