Rz. 182
Unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" (§ 275 Abs. 2 Nr. 14 HGB) sind jene ergebnisabhängigen Steuern zu erfassen, für welche die KapG selbst wirtschaftlicher Steuerschuldner ist.
Konkret sind als Steuern vom Einkommen und Ertrag v. a. folgende Aufwendungen auszuweisen:
- KSt (einschl. des Solidaritätszuschlags);
- GewSt;
- Kapitalertragsteuer auf Erträge aus Finanzanlagen oder Wertpapieren des UV;
- in ausländischen Staaten gezahlte Steuern, die den in Deutschland erhobenen Steuern vom Einkommen und Ertrag entsprechen;
- Aufwendungen für die Auflösung aktivischer Steuerabgrenzungsposten, Bildung passivischer Steuerabgrenzungsposten und Zuführungen zu Ertragsteuerrückstellungen (§ 274 Rz 121 ff.).
Rz. 183
Der Ausweis von Erträgen aus der Auflösung freigewordener Steuerrückstellungen und der Aktivierung von Steuererstattungsansprüchen bedingt einen saldierten Ausweis der Steuern vom Einkommen und Ertrag, in dessen Folge sich ein positiver Saldo ergeben kann, dem dann durch eine Anpassung der Postenbezeichnung Rechnung zu tragen ist.
Rz. 184
Der Art nach auszuweisen sind demnach Voraus-, Abschluss- und Nachzahlungen, Zuführungen zu Steuerrückstellungen, Erträge und Aufwendungen aus Steuerabgrenzungen und Steuererstattungen für vorhergehende Veranlagungsjahre. Bei größeren periodenfremden Beträgen, die z. B. aus Nachzahlungen die aus Betriebsprüfungen resultieren, ist eine entsprechende Erläuterung im Anhang erforderlich (§ 285 Nr. 32 HGB).
Rz. 185
Der Ertrag oder Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern ist gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" auszuweisen (§ 274 Rz 121 ff.).
Rz. 186
Nicht unter diesem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" auszuweisen sind:
- Steuern, die für Dritte einbehalten und abgeführt werden, wie z. B. die Lohn- und Kirchensteuer für Arbeitnehmer oder die Kapitalertragsteuer, die auf von der Ges. ausgeschüttete Dividenden einbehalten wurde;
- ESt der Gesellschafter bei Personenhandelsgesellschaften;
- Steuerstrafen (entweder unter Posten Nr. 8 oder Nr. 16 auszuweisen);
- Säumniszuschläge (Posten Nr. 13);
- aus Haftungsgründen zu übernehmende Steuer (z. B. aufgrund von Steuerhinterziehung);
- Zwangsgelder, Kosten, Zinsen, Gebühren, Beiträge, Ausgleichsabgaben (Posten Nr. 8 bzw. 13).
Rz. 187
Die Notwendigkeit, die Berechnungsgrundlage für die Höhe des Körperschaftsteueraufwands ausschüttungsabhängig an den Gewinnverwendungsbeschluss anzuknüpfen, ist mit dem SEStEG entfallen.
Rz. 188
Bei bestehenden Organverhältnissen sind die Organträger Steuerschuldner der Ertragsteuern und haben als solche die auf sie entfallenden Ertragsteuern unter Posten Nr. 14 auszuweisen. Für die vom Organträger regelmäßig vorgenommene Weiterbelastung an die Organgesellschaften ist beim Organträger ein Ausweis als Unterposten der Erträge aus Gewinnabführungsverträgen bzw. die Einfügung eines eigenen Postens "Ertragsteuerumlage von Organgesellschaften" im Anschluss an den Posten "Erträge aus Gewinnabführungsverträgen" vorzunehmen.
Rz. 189
Die Weiterbelastungen von Ertragsteuern zwischen Organträger und Organgesellschaft sind bei der Organgesellschaft unter dem Posten Nr. 14 als von der Obergesellschaft weiterbelastete Steuern gesondert auszuweisen oder als "Davon"-Vermerk zum Posten "aufgrund von Gewinnabführungsverträgen abgeführte Gewinne" darzustellen.