Martin Schürmann, Mathias Fischer
ETL-Prozess ohne Programmierkenntnisse
Die Aufbereitung der Daten erfolgt in dem BI-System im sog. ETL-Prozess (Extract, Transform, Load). Nach dem Auslesen der Daten aus SAP mithilfe des SAP Connectors (Extract) geht es im nächsten Schritt darum, die Daten für eine Zieldatenbank in das richtige Format umzuwandeln (Transform), zu speichern und für die Auswertung in einen Datenwürfel zu laden (Load).
Kundenstammsatz im ETL-Prozess
So müssen bspw. für einen Kundenstammsatz aus SAP neben der Kundennummer auch die zugeordneten Texte und die Attribute berücksichtigt werden. Die Komplexität beginnt bei der Hierarchie, da Kunden einzelnen Branchen, Verkaufsbezirken, Ländern sowie Vertriebsverantwortlichen zugeordnet sind. Zusätzlich sind Kundenhierarchien oder verbundene Unternehmen zu berücksichtigen. Jede dieser Dimensionen wird im Datenmodell und beim Datenwürfel berücksichtigt, um bei der Analyse selektiert werden zu können. Unter Jedox werden die gewünschten Informationen mithilfe einer grafischen Oberfläche ausgewählt und in einen Datenwürfel geladen. Abb. 3 zeigt die Verbindungen ins SAP-Quellsystem, welche Daten extrahiert, transformiert und geladen werden, die Zieldatenbank und welche Dimension erzeugt werden.
Abb. 3: Flussdiagramm zeigt Umsetzung des ETL-Prozesses
Vorkonfigurierte Datenintegrationsprojekte
Um die Einstiegshürden in ein BI-Reporting möglichst gering zu halten, liegen mit "BI Ready to Run" (iXLOG) bzw. "Jedox SAP Kickstart" vorkonfigurierte Datenintegrationsprojekte vor. DESMA hat diesen Best-Practice-Ansatz gewählt, da die Daten-Extraktion aus SAP, die Logiktransformation und die Integration in Jedox sowie fertige Reports bereits als Beispiele nutzbar waren.
Im nächsten Schritt wird der gewünschte Report in einer Web-Oberfläche angelegt. Dazu können vorkonfigurierte Muster-Reports an die eigenen Bedürfnisse angepasst oder völlig eigene Berichte erstellt werden. Anwender können auf einen zentralen Datenstamm ("Single point of truth") sowie hinterlegte Berichte zugreifen, diese bearbeiten und in Echtzeit anzeigen lassen. Die Excel-nahe Oberfläche der webbasierten Software erleichtert Anwendern den Einstieg in die BI-Plattform.
Viele Excel-Features erleichtern die Einarbeitung
Anwender mit Excel-Know-how können ihre Erfahrungen nutzen, da sich das "Look and Feel" von Excel in der Web-Oberfläche von Jedox wiederfindet. So lassen sich auch im BI-System per Rechtsklick aus Excel bekannte Kontextmenus wie zum Einfügen von Inhalten nutzen. Etwa 80 % der Excel-Formeln wie SVERWEIS, WENN-Bedingungen oder SUMMEWENN sind ebenfalls identisch anwendbar. Wie in Excel werden Zeilen und Spalten angelegt. Darüber hinaus stehen etliche weitere Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie Kombinations-Boxen, Hyperlinks, dynamische Objekte oder dynamische Diagramme. Der Vorteil der dynamischen Elemente ist die situationsbezogene Anpassbarkeit. So lassen sich bei Diagrammen Datenreihen ein- und ausblenden oder Teilbereiche detaillieren (Zoomfunktion). Für die Veröffentlichung eines Berichts lassen sich die Zugriffsberechtigungen auf Zellen- oder Elementebene steuern.
Abb. 4: Jedox Web bietet die bekannte Oberfläche und Bedienung von Excel, ermöglicht aber optimierte Kollaboration