Bei allen Entscheidungen, die getroffen werden, steht der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens. Deshalb müssen sich die Verantwortlichen um die Menschen kümmern, mit denen sie arbeiten und die Ziele des Unternehmens erreichen möchten. Es fällt leichter, sich auf veränderte Situationen und Anforderungen einzustellen, wenn man darauf vorbereitet ist.
Wenn innovative und engagierte Mitarbeiter ausgebremst werden, führt das schnell zu Frustration und innerer Kündigung. Die negativen Folgen mit Auswirkung auf das ganze Team dürfen nicht unterschätzt werden.
Innere Kündigung durch Frustration und Überforderung vermeiden
Gleichermaßen darf die Zauberkraft von sogenannten Koryphäen nicht überschätzt werden, die sich manchmal wie ein Feuerwerk entfaltet und wieder verpufft, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Führungskräfte und Mitarbeiter mit ihren Aufgaben überfordert sind und den Mut nicht aufbringen, dies rechtzeitig zuzugeben, können die Kräfte nicht mehr gebündelt werden. Auch das löst die innere Kündigung aus. Beide Situationen sind vermeidbar.
2.1 Wie findet man den richtigen Controller?
Umdenken ist angesagt
Wie schnell sich der Markt verändern kann, wurde am Beispiel der Energiebranche erläutert. Ähnlich gravierende Veränderungen mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gab es bereits davor im Bankensektor oder zuletzt auch während der Wirtschaftskrise 2008, beispielsweise in der Automobilbranche.
Vierteljährlich kommen Wellen neuer Fachthemen und Anforderungen auf die Unternehmen zu und es werden Mitarbeiter mit speziellem Fachwissen gesucht, das erst noch aufgebaut werden muss.
Hilfreich sind enge Kooperationen mit Hochschulen oder Weiterbildungseinrichtungen, wenn es um neue fachliche Themen geht, die zügig in der Praxis umgesetzt werden müssen.
Welche Persönlichkeit ist gefragt?
Die alleinige Suche nach High Potentials am Arbeitsmarkt, die sich zudem ausschließlich am Notenspiegel der Bewerber orientiert, bringt selten die erhoffte Lösung. Die Wunschzettel mit ständig veränderten und manchmal auch wenig verständlichen fachlichen Anforderungen und fantasiereichen Formulierungen zum Persönlichkeitsbild – getarnt als Stellenangebote – helfen auch nicht weiter. Bei der Personalsuche geht es um den richtigen Mix aus Erfahrung und Alter. Ausschlaggebend sind jedoch oft die persönlichen Voraussetzungen, um dieses neue Wissen schnell aufzunehmen und umzusetzen.
Der Alltag besteht nicht aus Überfliegern und Menschen, die sich selbst überholen. Die Lebensläufe der künftigen Mitarbeiter spiegeln die Veränderungen der Unternehmen und die veränderten Ausbildungswege wider. Sie sehen anders aus als vor 20 Jahren.
2.1.1 Eigene Potenziale ausschöpfen
Unternehmen sind wichtigste Lernwerkstätten
Es fehlt manchmal am Bewusstsein, dass Unternehmen in dieser schnelllebigen Zeit selbst als Lernwerkstätten fungieren müssen. Sie sind zu den Schulen des Wirtschaftslebens geworden. Das gilt ganz besonders für den Einsatz der Controller, die als Business-Partner ganz vorne an der Front stehen.
Look in the eyes, not in the files
Deshalb sind Arbeitgeber gut beraten, eigene Potenziale auszuschöpfen und frühzeitig solche Persönlichkeiten zu identifizieren oder für das Unternehmen zu gewinnen, die für die anspruchsvollen und schnell wechselnden Aufgaben im Controlling aufgebaut und entwickelt werden können. Dafür braucht es manchmal Mut, manchmal Geduld. Vor allem aber ein gutes Gespür, wie man die Persönlichkeitsentwicklung erfolgreich steuern kann.
Es kommt auf die Persönlichkeit des Controllers an, die in den nachstehend aufgeführten Eigenschaften Ausdruck findet:
- Neugierde, Interesse und Wissensdurst
- Begeisterungsfähigkeit und Identifikation
- Proaktivität
- geistige und örtliche Flexibilität
- Kommunikationsfähigkeit
- interkulturelle Kompetenz
- Erfahrung und Bildung
- persönliche Reife
- Eigenaktivität
- innovative Kraft
- Eigenverantwortung
- sicheres Auftreten
Methodentechniken reichen nicht aus
Spätestens jetzt wird deutlich, dass Methodenkompetenz allein nicht ausreicht, um den guten Controller zu identifizieren. Denn die Zahlen, die generiert werden, müssen zum Sprechen gebracht werden.
Es soll gezeigt werden, welche Aufgaben auf die Personalverantwortlichen zukommen, um die Controller zu entwickeln, sie auf die wechselnden Rollen vorzubereiten und gleichzeitig an ihre Unternehmen zu binden.
Wachsende Komplexität meistern
In der künftigen Rolle des Controllers wird sich die Qualität seiner Arbeit dadurch auszeichnen, ob er es schafft, der wachsenden Komplexität Herr zu werden. Es gilt die Menschen für sich zu gewinnen, die in der Wertschöpfungskette für den Erfolg des Unternehmens Verantwortung tragen und auf deren Unterstützung der Controller angewiesen ist. Das gilt besonders im internationalen Kontext.
Die Stellung der Controller in Unternehmenseinheiten darf als herausragend bezeichnet werden, denn der Controller verfügt über Wissen, das ihm Überblick verschafft und das einzelne Unternehmensbereiche oft nicht haben können. Dieses Wissen muss er nutzen, um zukunftsträchtige Veränderungen frühzeitig zu erkenne...