Wir alle haben uns daran gewöhnt, dass aufgrund der steigenden Globalisierung und des Erfolges im Internethandel die Zahl der Gütertransporte wesentlich gestiegen ist. Weiteres Wachstum ist zu erwarten. Die Lieferkette im Unternehmen wird selbstverständlicher Bestandteil der Fertigungsabläufe und Lagerprozesse. Die Vernetzung der Anlagen schließt die Logistiksysteme ein. Nur so kann das Optimum in der Produktionsplanung und -steuerung erreicht werden. Auch im privaten Bereich, das trifft die Unternehmen bei den Dienstwagen, steigen Mobilität und Ansprüche an die Fahrzeuge. Die weitere Unterstützung der Fahrer durch digitale Assistenten bis hin zum autonom fahrenden Pkw und die Umstellung auf Elektroantriebe bedeuten höhere Investitionen für den Fuhrpark. All das sind Argumente für eine intensive Beschäftigung mit dem Fuhrpark.
Fuhrpark bindet Kapital
Das sind einige Gründe der steigenden Bedeutung des optimal organisierten Fuhrparks für den Erfolg des Unternehmens. Dadurch steigt aber auch das im Fuhrpark investierte Kapital.
- Der innerbetriebliche Transport wird nicht mehr mit abgeschriebenen, anfälligen Fahrzeugen durchgeführt. Moderne funktionsorientierte Maschinen werden fest in den Produktionsprozess integriert, damit die weitere notwendige Vernetzung der Fertigung im Rahmen von Industrie 4.0 nicht an alten Transportfahrzeugen scheitert.
- Im Transportgewerbe steigt der Anteil der Spezialfahrzeuge mit individuellen Einrichtungen für das Transportgut (z. B. Gefahrgut, Lebensmitteldistribution). Der optimale Einsatz dieser Fahrzeuge ist komplizierter, die Anschaffung kostspieliger.
- Pkw für die Beförderung von Personen werden immer komfortabler. Die Klimaanlage und das Navigationssystem sind Standard in den unternehmenseigenen Fuhrparks, Fahrassistenten bringen mehr Sicherheit. Die Umstellung auf Elektroantriebe bei Lieferfahrzeugen oder Pkw verursacht zusätzliche Kosten.
Steigende Betriebskosten
Die Preise für fossile Kraftstoffe werden durch knappe Energieträger und Belastungen durch Umweltschutzbestimmungen wie die CO2-Abgabe steigen. Der Mensch als Fachkraft in der Logistik wird teurer, auch weil der Fachkräftemangel in der Logistik schon lange spürbar ist . Das knappe Angebot an Arbeitskräften trifft auf wachsende Anforderungen an deren Qualifikationen. Diese Entwicklung hat zu hohen Kosten im Fuhrpark der Unternehmen geführt und ist ein großes Problem in der Speditionsbranche. Sie zeigt jedoch, dass es dringend notwendig ist, die Gemeinkostenblöcke, die sich in den entsprechenden Abteilungen gebildet haben, zu untersuchen. Die Kostentreiber müssen erkannt werden. Nur so kann Einfluss genommen werden auf die Entwicklung der Kosten für den Transport der Güter und Menschen.
Potenzial feststellen
Vor der Entscheidung, den eigenen Fuhrpark abzuschaffen und auf die Dienstleistung eines Dritten zurückzugreifen, sollten Sie zunächst das Einsparpotenzial in Ihrem eigenen Fuhrpark untersuchen. Nur die Kosten nach erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen dürfen in den Vergleich mit den Kosten eines fremden Anbieters eingehen. Die folgenden Hinweise und Anregungen sind also auch für den Fall eines geplanten Outsourcing der Funktion Fuhrpark interessant.