Die vereinbarten Ziele enthalten messbare Werte, die z. B. als Zahl der täglichen Buchungen oder als Zeitraum bis zur Bereitstellung von Controllingberichten definiert sein können. Mit der Zielvereinbarung wird also bereits die Möglichkeit bestimmt, den Arbeitsfortschritt im Homeoffice festzustellen. Wie weit der Arbeitnehmer mit seinen Aufgaben bereits ist, lässt sich in den regelmäßigen Telefon- oder Videokonferenzen feststellen.
Schneller, aktueller und weniger aufwendig wird der Arbeitsfortschritt festgestellt, wenn es zählbare Elemente gibt, die digital erfasst und ausgewertet werden können. Dann ist es möglich, die Führungskraft durch digitale Hilfsmittel mit autonomen Prüfungen der aktuellen Situation zu entlasten. So kann z. B. die vereinbarte Zeitleiste in der Buchhaltung mit den tatsächlich erreichten Terminen verglichen werden. Im Controlling werden die fertiggestellten Berichte und erledigten Kalkulationen ermittelt. Nur wenn die Ist-Situation dramatisch von der Vereinbarung abweicht, wird die Führungskraft informiert.
Die regelmäßige Messung des Arbeitsfortschritts im Homeoffice gibt der Führungskraft den notwendigen Überblick über ihren Verantwortungsbereich. Das gibt Sicherheit in der Beurteilung der Leistungen der Mitarbeiter und bei der Beurteilung des Erfolgs der Führungskraft. Das Messen des Arbeitsfortschritts zeigt aber auch den Arbeitnehmern im Homeoffice, was von ihnen erwartet wird und inwieweit die Erwartungen aktuell erfüllt sind.
Rechtliche Grenzen für die Überwachung von Mitarbeitern
Für die Überwachung der Leistung von Mitarbeitern am Arbeitsplatz gibt es rechtliche Regeln, die auch im Homeoffice gelten. Sie dürfen nicht zu kleinteilig sein und den Mitarbeiter in eine Totalüberwachung zwingen. Bei der Gestaltung der Überwachung des Arbeitsfortschritts hat die Mitarbeitervertretung ein Mitspracherecht.
Eng verbunden mit dem Arbeitsfortschritt, den der Mitarbeiter im Homeoffice erreicht, ist dessen Arbeitsbelastung. Im Büro mit täglichen Kontakten kann die verantwortliche Führungskraft sehr schnell feststellen, wie hoch die aktuelle Belastung seiner Mitarbeiter ist. Im Homeoffice fehlt diese permanente Information und muss durch die digitalen Überwachungsmöglichkeiten und die technische Kommunikation ersetzt werden. Dabei die richtige Belastung einzustellen, ist nicht einfach. Zu ungenau ist die Darstellung einer unterdurchschnittlichen Auslastung.
Es geht jedoch auch darum, den Mitarbeiter im Homeoffice vor einer Überlastung zu schützen. Diese fällt oft zu spät auf, wenn der direkte Kontakt und die direkte Informationsaufnahme fehlt. Vor allem engagierte Mitarbeiter versuchen die zu hohen Anforderungen durch zu lange Arbeitszeiten aufzufangen. Das ist im Einzelfall gerechtfertigt, um z. B. einen Controllingbericht noch für ein terminiertes Meeting fertigzubekommen. Ein Dauerzustand darf das nicht werden.
Die Einstellung der richtigen Belastung der Mitarbeiter ist eine Führungsaufgabe. Um diese auch für Mitarbeiter im Homeoffice zuverlässig lösen zu können, muss sich der verantwortliche Manager die dazu notwendigen Daten beschaffen. Das geschieht z. B. dadurch, dass regelmäßig die Arbeitszeiten überprüft werden und bestimmte Meilensteine terminiert sind. Auch diese Parameter zur Ermittlung der Belastung, sei sie zu gering oder zu hoch, werden gemeinsam mit den Mitarbeitern definiert.