Es gibt viele verschiedene Dämmmaterialien auf dem Markt und die Preise können erheblich variieren. Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des richtigen Materials ist die Wärmeleitgruppe (WLG). Ein Material mit einer niedrigeren WLG ist in der Regel effizienter, was bedeutet, dass weniger Material für die gleiche Dämmleistung benötigt wird. Das könnte zwar teurer in der Anschaffung sein, sich aber langfristig durch geringere Heizkosten amortisieren.

Die Arbeitskosten können einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten einer Dämmmaßnahme ausmachen. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, wie kompliziert die Installation des gewählten Dämmmaterials ist. Manche Materialien erfordern spezielle Techniken oder Werkzeuge, was die Installationskosten in die Höhe treiben kann. Hier lohnt es sich, das Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgfältig abzuwägen.

 

Dämmung und neue Heizung

Dämmung und Heizungstechnik sollten in einem Gesamtkonzept betrachtet werden. Wenn ohnehin bereits Sanierungsmaßnahmen wie eine Dämmung geplant sind, kann es sinnvoll sein, diese mit einer neuen Heizung zu kombinieren. Oft können Kosten gespart werden, wenn mehrere Maßnahmen gleichzeitig durchgeführt werden.

3.1.3.1 Wärme-, Schall- und Brandschutz

Ein gut gedämmtes Haus muss sowohl hinsichtlich Wärme-, Schall- und Brandschutz als auch im Hinblick auf ein Feuchtigkeitsmanagement optimiert sein. Nur so kann die Langlebigkeit und Effizienz der Dämmung sichergestellt und ein angenehmes, gesundes Wohnklima gewährleistet werden.

Schallschutz

Die Dichte des Materials spielt beim Schallschutz eine entscheidende Rolle. Je höher die Dichte, desto besser die schallabsorbierenden Eigenschaften. Das ist insbesondere in städtischen Gebieten oder bei Häusern in der Nähe von Straßen wichtig. Oftmals ist eine spezielle Schallschutzdämmung zusätzlich zur Wärmedämmung erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine Polystyrol-Dämmung – abgesehen von der Umweltbelastung – genügt in diesen Fällen nicht.

Wärmeschutz

Für einen sommerlichen Wärmeschutz ist nicht nur die Dämmwirkung, sondern auch die Wärmespeicherkapazität des Materials entscheidend. Dämmstoffe mit einer hohen Wärmespeicherkapazität können die Wärme besser speichern und so für ein angenehmeres Raumklima im Sommer sorgen. Natürliche organische Dämmstoffe wie Holzfaser oder Schafwolle haben hier Vorteile gegenüber mineralischen Produkten wie Glas- oder Steinwolle.

Brandschutz

In der Diskussion um den Brandschutz von Dämmmaterialien gibt es insbesondere Bedenken gegenüber Polystyrolbasierten Systemen (EPS). Es ist jedoch zu beachten, dass moderne WDVS-Systeme mit Polystyrol heute häufig Brandschutzmittel enthalten, die das Brandrisiko minimieren, jedoch ökologisch nicht ganz unbedenklich sind. Für mehrgeschossige Wohnhäuser sind nichtbrennbare Dämmungen oft sogar vorgeschrieben. Dämmstoffe werden in unterschiedliche Baustoffklassen eingeteilt,[1] wobei A1 und A2 als unbrennbar gelten, während B1 und B2 eine begrenzte Brennbarkeit aufweisen.

Je nach Art des Gebäudes und seiner Nutzung gibt es unterschiedliche rechtliche Vorgaben. In Reihen- oder Doppelhäusern dürfen zum Beispiel B1- und B2-Dämmstoffe nicht in den Wänden zum Nachbarn hin verwendet werden. Und im Bereich um den Kamin muss grundsätzlich ein unbrennbarer Dämmstoff verwendet werden.

[1] DIN 4102-1 (Deutschland) und europäische Norm EN 13501-1.

3.1.3.2 Feuchtigkeit und Belüftung

Auch die Rolle der Feuchtigkeit muss beachtet werden. Tatsächlich kann Feuchtigkeit die Effizienz neuer Dämmmaterialien erheblich beeinträchtigen und sogar zu deren Zerstörung führen, insbesondere bei organischen Materialien wie Holzfaser, Zellulose oder Schafwolle. Feuchtigkeit in Dämmstoffen reduziert deren Dämmwirkung, da Wasser eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Luft hat. Darüber hinaus kann Feuchtigkeit zu Schimmelbildung und Verrottung führen, was gesundheitliche Risiken für die Bewohner und strukturelle Schäden am Gebäude darstellt.

Es ist daher entscheidend, bei der Planung und Durchführung von Dämmmaßnahmen ein effektives Feuchtigkeitsmanagement sicherzustellen. Dies umfasst eine sorgfältige Auswahl von Dämmmaterialien, die für die jeweilige Anwendung und das jeweilige Klima geeignet sind, sowie den Einbau von Dampfsperren oder -bremsen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Hier ist auf die Details zu achten, insbesondere dann, wenn es um Erdberührung geht.

Besondere Vorsicht ist auch bei der Kondensation von Feuchtigkeit geboten, insbesondere in Klimazonen mit hohen Temperaturunterschieden zwischen Innen- und Außenbereichen. Kondenswasser kann sich in der Dämmung ansammeln und muss durch ein effektives Belüftungssystem abgeführt werden, um die Bildung von Schimmel und die Zerstörung der Dämmmaterialien zu verhindern.

Vor der Durchführung energetischer Sanierungen sollten daher umfassende Untersuchungen zum Feuchtigkeitsmanagement durchgeführt werden. Dazu gehört die Überprüfung der vorhandenen Bausubstanz auf Feuchtigkeitsprobleme sowie die Planung entsprechender Maßnahmen, um die Feuchtigkeitsaufnahme während und nach den Sanierungsm...

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