Der Keller kann eine Schwachstelle der gesamten Gebäudehülle sein. Er ist oft der Ort, wo sich im Winter die Kälte staut und im Sommer die Feuchtigkeit.
3.6.1 Unbeheizter Keller
Ein Vergleich
Ein unbeheizter Keller lässt sich überspitzt damit vergleichen, dass man bei einer Autofahrt im Winter die Klimaanlage auf höchster Stufe bei geöffnetem Fenster laufen lässt. Übersetzt bedeutet das: Oben wird geheizt und unten entweicht die Wärme durch den Keller.
3.6.1.1 Dämmung der Kellerdecke
Als Fazit des Beispielfalls muss die Kellerdecke gedämmt werden.
Tipps für Heimwerker
Wer ein wenig handwerkliches Geschick hat, kann hier auch selbst Hand anlegen. Für die Kellerdeckendämmung gibt es sehr gute Materialien wie Mineralwolle oder EPS-Platten, die mit etwas Geschick und dem richtigen Kleber selbst angebracht werden können. Wie stets, sollten nur Materialien verwendet werden, die umweltschonend und baubiologisch unbedenklich sind. Jeder Fachmarkt hat hierfür eine große Auswahl an Produkten und Herstellern.
- Vor der eigentlichen Arbeit sollte der Keller leergeräumt und die Deckenfläche auf mögliche Schäden oder Feuchtigkeit überprüft werden.
- Ist die Decke in gutem Zustand, geht es ans Ermitteln des Materialbedarfs. Es sollten Dämmplatten gewählt werden, die für den Klebevorgang geeignet sind. Je nach Dämmmaterial ist der entsprechende Kleber zu wählen.
- Im nächsten Schritt wird die Deckenfläche vorbereitet. Sie muss sauber, trocken und möglichst eben sein. Eventuelle Unebenheiten können mit einem Spachtel ausgeglichen werden. Anschließend wird der spezielle Dämmstoffkleber flächig oder punktuell auf die Decke aufgetragen, abhängig von den Herstellerangaben. Meistens wird der Kleber sowohl auf die Rückseite der Dämmplatten als auch auf die Decke aufgetragen.
- Dann werden die Platten fest an die Decke gedrückt, sodass sie gut am Kleber haften. Wichtig ist, dass die Stoßfugen der Platten versetzt angebracht werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.
- Nachdem die Dämmplatten angebracht sind, sollten alle Fugen mit Aluklebeband versiegelt werden. Dies stellt sicher, dass keine Wärme durch kleine Spalten oder Risse entweicht und verbessert die Effizienz der Dämmung.
- Zum Abschluss wird geprüft, ob die Dämmung korrekt und fest angebracht ist und ob alle Fugen sorgfältig versiegelt wurden.
Förderung
Diese Arbeit sollte genau dokumentiert werden, wenn staatliche Fördermittel für die Dämmmaßnahme in Anspruch genommen werden sollen. Verschiedene staatliche Programme und auch einige lokale Initiativen bieten finanzielle Unterstützung für Energiesparmaßnahmen an, wofür oft eine detaillierte Dokumentation erforderlich ist.
3.6.1.2 Dämmung von Rohren
Neben der Kellerdecke sind auch die Rohrleitungen kleine Energiefresser, die man nicht vergessen sollte: Warmwasserrohre und Heizungsleitungen sind einzukleiden.
Der Energieverlust durch fehlende Rohrdämmung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- dem Durchmesser und Material der Rohre,
- der Temperaturdifferenz zwischen dem Rohrinhalt und der Umgebung,
- der Länge der ungedämmten Rohrstrecke und
- der Betriebszeit der Anlage.
Generell ist davon auszugehen, dass der Energieverlust durch eine fehlende Rohrdämmung beträchtlich sein kann.
3.6.2 Beheizter Keller
Ein beheizter Keller will von allen Seiten gut eingepackt werden. Kellerdecke, Kellerboden und Kellerwände – alles muss ordentlich isoliert sein. Jede Seite zählt und jede Schwachstelle kann zum Problem werden.
Perimeterdämmung vs. Innendämmung
Wenn es um die Dämmung eines Kellers geht, stehen 2 Hauptoptionen zur Verfügung: die Perimeterdämmung und die Innendämmung. Beide haben Vor- und Nachteile und die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Perimeterdämmung
Die Perimeterdämmung wird an der Außenseite der Kellerwand angebracht und bietet den Vorteil, dass sie Wärmebrücken vermeidet und eine effiziente thermische Trennung zwischen dem Erdreich und dem Gebäude schafft. Außerdem bleibt durch diese Art der Dämmung der gesamte Innenraum des Kellers erhalten, was gerade bei kleineren Kellern ein enormer Vorteil sein kann. Darüber hinaus hilft die Perimeterdämmung, Feuchtigkeit vom Gebäude fernzuhalten. Aber diese Methode ist nicht ohne Nachteile. Sie kann teurer sein, weil oft ein Erdaushub erforderlich ist. Außerdem kann in dicht bebauten Gebieten der Zugang zu den Außenwänden schwierig sein.
Innendämmung
Die Innendämmung kann die kostengünstigere und oft einfacher zu realisierende Lösung sein. Sie ist schneller zu installieren und erfordert weniger aufwändige Arbeiten. Zudem gibt es bei der Innendämmung eine größere Flexibilität hinsichtlich der verwendeten Materialien und Dicken. Allerdings hat auch die Innendämmung ihre Tücken. Zum einen verliert man durch die Dämmmaterialien Innenraum und zum anderen besteht ein höheres Risiko für die Entstehung von Wärmebrücken. Zusätzlich kann, wenn die Dämmung nicht korrekt installiert ist, das Risiko von Kondensationsproblemen und somit von Schimmelbildung erhöht sein. Bauphysikalisch ist das ein spannendes Thema, bei dem sehr genau gearbeitet werden muss.
In der Gesamtbetrachtung hängt die Entscheidung zwische...