Sachsen-Anhalt: Landesverwaltung nutzt zunehmend Sponsoring

Sachsen-Anhalts Landesverwaltung hat sich in den vergangenen beiden Jahren zunehmend von Sponsoren unterstützen lassen. Die Hilfe reicht von größeren Geldsummen bis zu Aktenordnern.

Während der Wert der Geld- und Sachleistungen von Privaten in den Jahren 2011 und 2012 noch bei knapp 275.000 Euro gelegen hatte, waren es 2013 und 2014 zusammen schon mehr als 1,5 Millionen Euro. Das geht aus dem Sponsoringbericht für die zurückliegenden zwei Jahre hervor, den das Innenministerium in Magdeburg veröffentlichte. Es hieß, im Vergleich zu anderen Bundesländern mache Sachsen-Anhalts Landesverwaltung eher zurückhaltend Gebrauch vom Sponsoring.

Sponsoring vor allem im Kulturbereich

Aus dem Bericht geht hervor, dass 2014 insgesamt 64 Maßnahmen für zusammen knapp 760.000 Euro von privater Seite finanziert wurden. Die Staatskanzlei etwa warb für die Kultursommernacht in der Landesvertretung in Berlin 26.850 Euro ein. Es wurden auch Konferenzen, der Sachsen-Anhalt-Tag und der Neujahrsempfang der Landesregierung unterstützt. Der Sponsoringbericht gibt Auskunft über alle empfangenen Geld-, Sach- und Dienstleistungen mit einem Wert von mehr als 1.000 Euro.

Ein besonders großer Sponsoring-Posten lief 2014 beim Finanzministerium auf, dem das Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt untersteht: Für die Wiederherstellung der Fenster der Schlosskirche Wittenberg kamen etwas mehr als 149.000 Euro zusammen. Die Installation einer multimedialen Anlage in der Aula der Landesschule Pforta wurde laut Bericht mit einer Summe von gut 43.700 Euro unterstützt.

Unterstützung der Verwaltung auch durch Sachleistungen

Sponsoring sind nicht nur Geld-, sondern auch Sachleistungen: Das Institut für Brand- und Katastrophenschutz erhielt laut Bericht 1.051 leere DIN A4-Aktenordner im Wert von 2.500 Euro.

Bei den Ressorts gibt es einen Spitzenreiter in Sachen Sponsoring: Das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft warb 2014 mit rund 418.000 Euro mehr als die Hälfte der Gesamtsumme im Land ein. 47 Sponsoringmaßnahmen von landesweit 64 liefen dort. Hochschulen etwa profitierten vom privaten Engagement für Wettbewerbe und Auszeichnungen, Messen, Tagungen und andere Veranstaltungen.

Es gibt auch Ministerien, die keinerlei Sponsoring nutzten: Dazu gehören laut dem Bericht das Ministerium für Arbeit und Soziales, das Landwirtschaft- und Umweltministerium sowie das Verkehrsministerium.

dpa