Weniger Kommunen planen Einsparungen oder Erhöhung von Gebühren
Trotz einer anhaltend hohen Verschuldung wollen viele Kommunen ihre Ausgaben wieder erhöhen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Anteil der Städte, die Einschränkungen bei öffentlichen Leistungen planen, sank demnach auf acht Prozent. Vor einem Jahr war es noch ein Viertel (25 Prozent). Gleichzeitig planen nur noch 56 Prozent, kommunale Steuern oder Gebühren zu erhöhen. Vor einem Jahr waren es noch drei Viertel (76 Prozent).
Ausgaben der Kommunen steigen besonders bei Schulen und Kitas
Bereits im laufenden Jahr rechnen die befragten Kämmerer im Durchschnitt damit, dass die Ausgaben wieder stärker steigen als die Einnahmen. Getrieben sind die Ausgaben auch von höheren Investitionen, hier wiederum besonders in Schulen und Kitas.
Dabei hat sich die Finanzlage der Kommunen nicht weitreichend gebessert. Die Möglichkeiten, kommunale Leistungen abzubauen, seien vielmehr begrenzt, sagt Bernhard Lorentz, Partner bei EY. «Ein Schwimmbad oder eine Bibliothek lässt sich nur einmal schließen.» Viele klamme Kommunen hätten ihre Leistungen so weit reduziert, dass an dieser Stelle kaum noch Einsparpotenzial bestehe.
Ein Fünftel der Gemeinden plant Erhöhung der Steuern und Gebühren
Auch Steuern und Gebühren werden nicht mehr so stark erhöht wie zuletzt. Der Anteil der Kommunen, die etwa Friedhofsgebühren erhöhen wollen, sank von 33 auf 18 Prozent. Die Betreuung in Kita oder Ganztagsschulen soll in 15 Prozent der Städte und Gemeinden mehr kosten. Vor einem Jahr waren es noch 33 Prozent.
Zuletzt sank die Gesamtverschuldung der Kommunen in Deutschland. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie einen Überschuss von 10,7 Milliarden Euro. Der Schuldenberg schrumpfte um 3,5 Prozent auf 138 Milliarden Euro.
Allerdings wächst die Kluft zwischen armen und reichen Kommunen. Vor allem die hoch verschuldeten Städte und Gemeinden kommen der Untersuchung zufolge beim Schuldenabbau kaum oder überhaupt nicht voran - trotz historisch niedriger Zinsen, einer niedrigen Arbeitslosigkeit und Hilfen von Bund und Ländern zur Entlastung der Kommunen. Etwa die Hälfte (49 Prozent) der befragten Kämmerer erwartet demnach einen Anstieg der Schulden in den kommenden drei Jahren. Nur noch 38 Prozent gehen von einer sinkenden Verschuldung aus.
-
Kommunale Forderungen und Forderungsmanagement
108
-
Kommunale Insolvenz
981
-
Was ist und warum braucht man eine kommunale Jahresabschlussanalyse?
31
-
Neues Umsatzsteuerrecht für Kommunen – die nochmalige Verlängerung der Übergangsfrist kommt!
27
-
Bund der Steuerzahler rügt hohe Beamtenpensionen
22
-
Welche Rolle spielen Kennzahlen für eine Jahresabschlussanalyse?
21
-
Schlechte Zahlungsmoral der Kommunen?
20
-
Juristische Personen des öffentlichen Rechts als Unternehmer
18
-
Finanzielle Lage der Kommunen verschlechtert sich
12
-
Umsatzbesteuerung der Leistungen der öffentlichen Hand
12
-
Outsourcing von Forderungsmanagement
18.11.2024
-
Kommunale Forderungen und Forderungsmanagement
18.11.2024
-
Interkommunale Kooperation im Forderungsmanagement
18.11.2024
-
Optimierung der Geschäftsprozesse und Workflows
18.11.2024
-
Staatsdefizit im ersten Halbjahr 2024 leicht gesunken
29.08.2024
-
Streit um mehr Personal und Geld für Kitas
27.05.2024
-
Kabinett bringt Krankenhausreform auf den Weg
16.05.2024
-
Kommunen im Jahr 2023 erstmals seit 2011 mit Finanzierungsdefizit
05.04.2024
-
Wie sollte man mit Kennzahlen im Rahmen einer Jahresabschlussanalyse grundsätzlich arbeiten?
01.12.2023
-
Was ist und warum braucht man eine kommunale Jahresabschlussanalyse?
01.12.2023