Regierung und Gewerkschaften nehmen Gespräche zu Lehrermangel auf
Zunächst sollte es nur um Formalien für die Gespräche gehen. Von Regierungsseite aus sind die Ressorts Finanzen und Kultus beteiligt. Auf der anderen Seite nehmen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Vertreter von der Dachgewerkschaft dbb Beamtenbund und der Tarifunion Platz.
Kultusministerin: Sachsen soll Konditionen für Lehrer verbessern
Der Lehrermangel bestimmt Sachsens Politik derzeit wie kein zweites Thema. Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) hatte sich zuletzt auch für eine Verbeamtung junger Lehrer und bessere Konditionen für ältere Kollegen stark gemacht. «Ohne mehr Geld wird gar nichts gehen. Andernfalls können wir das Thema Wettbewerbsfähigkeit streichen», sagte sie mit Blick auf den Konkurrenzkampf der Bundesländer untereinander. Sachsen müsse die Konditionen im Schuldienst verbessern, um mithalten zu können. Regierung und Gewerkschaft seien gemeinsam dafür verantwortlich.
SPD: Schulen brauchen Eigenverantwortung
Aus Sicht der SPD kann der Lehrermangel nicht allein mit finanziellen Anreizen gelöst werden. «Junge Menschen müssen auch sehen, dass sie in Sachsens Schulen eigene Ideen umsetzen und ihre Bildungsvorstellungen verwirklichen können. Dafür brauchen sächsische Schulen Freiheit und Eigenverantwortung», erklärte Bildungsexpertin Sabine Friedel. Es sei dringend an der Zeit, dass die Regierung zu einer langfristigen und fairen Vereinbarung mit den Lehrerverbänden komme, betonte Friedel. Dafür müssten nun realistische und wirksame Maßnahmen besprochen werden. Man könne «sich nicht auf Scheinlösungen wie einer generellen Verbeamtung» ausruhen.
Voraussichtlich Lehrermangel zu Schuljahresbeginn
Die SPD-Abgeordnete Hanka Kliese ging am Dienstag davon aus, dass zu Beginn des neuen Schuljahres Lehrer fehlen werden. «Ich kann mir schwer vorstellen, noch ausreichend Lehrer zu finden.» Sachsen will 1.200 neue Pädagogen einstellen, aber bislang sind erst knapp 1.000 Stellen besetzt.
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