Gesundheitsmanagement: Vegetarisches Essen in Betriebskantinen

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, fordert einen fleischfreien Tag in den deutschen Betriebskantinen. Neu ist die Idee nicht. Initiativen, die dies bereits umsetzen und Betriebsköche im veganen Kochen anleiten, gibt es bereits.

Bislang ist es der "Veggie Day" nur eine Forderung der Grünen-Chefin. Ein Gesetzesvorstoß scheint für die Zeit nach der Bundestagswahl nicht geplant zu sein. Sie wünscht es sich aber, dass einmal pro Woche vegan gekocht werde in den Kantinen. Dafür spricht für sie der positive Einfluss auf Klima und artgerechte Tierhaltung.

Sie könnte sogar noch weitere Argumente anführen: Wie die Ernährungsstudie der Versicherungskammer Bayern zeigt, wird durch die Art des Essens unmittelbarer Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter genommen. Danach erzielen Mitarbeiter nach einem gesunden Mittagessen in Konzentrationstests um bis zu drei Prozent bessere Ergebnisse.

Currywurst bisher auf Platz 1 beim Mittagessen

Doch die praktische Umsetzung könnte schwierig werden, denn noch immer ist die Currywurst mit Pommes und 1.000 Kalorien der Spitzenreiter der beliebtesten Mittagsimbisse.

Dabei gibt es bereits eine Fülle an Angeboten, die Unternehmen unterstützen, wie das Personalmagazin schon in Ausgabe 12/2011 aufzeigte. So setzt zum Beispiel die Initiative "GV-nachhaltig" bei den Betriebskantinen  an. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt unterstützt nachhaltiges Kochen in der Gemeinschaftsverpflegung. Und hat drei Argumente dafür: Gesundheit, Klimaschutz und Kostensenkung.

Beitrag zum betrieblichen Gesundheitsmanagement

"Gemeinsam mit Kochprofis wie Björn Moschinski, Jérôme Eckmeier und Tino Schmidt haben wir eine Reihe von pflanzlichen Rezepten speziell für die Gemeinschaftsgastronomie entwickelt und erprobt", erklärt Felix Hnat, Umweltökonom und Projektleiter von GV-nachhaltig.

Warum der Fokus auf pflanzliche Angebote auch in Kantinen empfehlenswert ist, erklärt Dr. Markus Keller, Ernährungswissenschaftler und Leiter des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) im Personalmagazin: "Übermäßiger Fleischkonsum und die damit verbundene unausgewogene Ernährung steigern das Risiko von Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, manche Krebsarten, Übergewicht und Diabetes. Auch die Anzahl der Tage im Krankenstand ließe sich durch eine vernünftige Ernährung spürbar senken."


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