IT-Projekte werden immer öfter von externen Kräften umgesetzt
Seit 2001 bildet Heuse Interim Management die Entwicklung des Interim-Managements-Markts in der DACH-Region ab. Im zweiten Coronajahr zeigt sich, dass die Branche den Einbruch aus dem Jahr 2020 relativ gut verkraftet hat. Innerhalb des Jahrs 2021 macht die Anzahl der Anfragen einen bemerkenswerten Sprung nach oben – von 3,8 auf 4,5 Anfragen pro Interim Manager oder Managerin. Sie liegt damit fast wieder auf dem Niveau von 2019 (4,8 Anfragen) – dem Höchststand seit Beginn der Studie.
Optimistische Marktprognose für 2022
Als sie 2020, Mitten in der Pandemie, nach ihren Einschätzungen für das kommende Jahr gefragt wurden, zeigten sich die meisten Interim Manager und Managerinnen optimistisch. Diese positive Erwartungshaltung hat sich bestätigt: Im Rückblick auf das Jahr 2021 geben die Befragten der Marktentwicklung eine Schulnote von 2,48 – fast auf den Punkt genau die gleiche Note (2,47) wie in der damaligen Prognose.
Für 2022 erwarten die Interim Manager und Managerinnen in der DACH-Region weitere Verbesserungen und eine Schulnote von 2,12.
Kräftige Verschiebungen in der Branchenlandschaft
Die wichtigste Branche im Interim Management ist nach wie vor Automotive (17 Prozent). Doch das könnte sich bald ändern, denn die Anzahl der Projekte nimmt ab. Die größten Zuwachsraten gibt es aktuell in den Branchen Handel Food und Non-Food sowie Maschinen- und Anlagenbau. Im Tourismus und in der Hotellerie sah es 2021 erwartungsgemäß nicht so gut aus, ebenso in der Produktion von Markenartikeln und bei den sonstigen Dienstleistungen.
IT-Projekte stehen an der Spitze, HR-Einsätze sind weniger gefragt
Den größten Zuwachs verzeichneten IT-Projekte, die damit 2021 an der Spitze der Interim-Einsätze stehen (zwölf Prozent). An zweiter Stelle stehen HR-Projekte (elf Prozent), die allerdings im Vergleich zu 2020 weniger gefragt waren. Auch im Vertrieb und in der Produktion (jeweils zehn Prozent) sowie im Controlling (neun Prozent) hat die Zahl der Anfragen etwas abgenommen. Starke Rückgänge gab es im Bereich Einkauf (acht Prozent) und in der Materialwirtschaft/Supply Chain (sechs Prozent), leichte Zuwächse dagegen in der Forschung und Entwicklung (sechs Prozent) und im Marketing (fünf Prozent).
Projektarbeit, Sanierung und Vakanz-Überbrückung als Gründe für den Einsatz
Ein Viertel der Interim-Einsätze hatten mit klar umrissenen Projekten zu tun. Fast ebenso viele (24 Prozent) beschäftigten sich mit Sanierungen und Restrukturierungen. Für die Überbrückung einer Vakanz wurden 23 Prozent der Interim-Einsätze gebucht. Die Abdeckung von zusätzlichem Managementbedarf kam in 19 Prozent der Fälle zum Tragen und ein Gesellschafterwechsel führte zu fünf Prozent der Einsätze.
Interim Management: hoher Return on Invest
Was kostet ein Interim-Management-Einsatz ein Unternehmen und was bringt er? Bei dieser Frage geben die befragten Interim Manager und Managerinnen eine positive Einschätzung. Trotz der coronabedingten Marktveränderungen bleibt der Return on Invest hoch. In einem Fünftel der Projekte beträgt der RoI das Zehnfache des Aufwands, in einem weiteren Fünftel hat sich der Einsatz verdoppelt, so die Einschätzung der Befragten.
Remote Work auch im Interim Management
Die Interim Manager und Managerinnen in der DACH-Region haben im Durchschnitt 45 Projekttage remote gearbeitet. Sie waren vornehmlich in Teilverantwortung in der zweiten Führungsebene tätig (38 Prozent), aber auch in Gesamtverantwortung auf der ersten Führungsebene (35 Prozent) oder als Verantwortliche in Projektteams (27 Prozent).
Frauen sind im Interim Management immer noch unterrepräsentiert. Ihr Anteil liegt insgesamt bei elf Prozent. Aber die Altersverteilung in der Branche lässt hoffen, dass sich das bald ändert. In den jüngeren Altersklassen liegt der Frauenanteil teilweise bereits bei deutlich über 50 Prozent.
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