Neue Allianz löst nationalen Ausbildungspakt ab

Vertreter aus Bund, Wirtschaft, Gewerkschaften und Ländern haben eine neue Allianz für Aus- und Weiterbildung ins Leben gerufen. Die Allianz soll den nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs ablösen und unter anderem die assistierte Ausbildung fördern.

Als Vertreter der Allianzpartner haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, DIHK-Präsident Eric Schweitzer, DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann und KMK-Präsidentin Sylvia Löhrmann den Pakt besiegelt. Schon Anfang des Jahres hatten die Partner angekündigt, die neue Allianz zu gründen, die nun zum Ende des Jahres 2014 den auslaufenden nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs ablösen wird.

Die Allianz soll die duale Berufsausbildung in Deutschland stärken und für die Gleichwertigkeit der betrieblichen und akademischen Ausbildung werben. Die Allianzpartner wollen Ausbildungsinteressierte dabei unterstützen, frühestmöglich einen Berufsabschluss zu erlangen. Die betriebliche Ausbildung soll bei ihren Bestrebungen klaren Vorrang haben.

Garantie: Drei Angebote für jeden Jugendlichen

"Unser gemeinsames Ziel ist es dabei, die zunehmenden Passungsprobleme zwischen Nachfrage und Angebot auf dem Ausbildungsmarkt deutlich zu verringern", sagte Gabriel. Und Hoffmann betonte: "Wir können es nicht hinnehmen, dass rund 260.000 junge Menschen in den Maßnahmen im Übergang von der Schule in die Ausbildung stecken – oftmals ohne Aussicht auf einen Berufsabschluss."

Als Gegenmaßnahme will die Wirtschaft im kommenden Jahr 20.000 zusätzliche Ausbildungsplätze gegenüber den 2014 bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten Stellen sowie jährlich 500.000 Praktikumsplätze zur Berufsorientierung zur Verfügung stellen. Sie hat zugesagt, jedem vermittlungsbereiten Jugendlichen, der bis zum Beginn des Ausbildungsjahrs noch keinen Platz gefunden hat, drei Angebote für eine Ausbildung zu machen.

Partner wollen assistierte Ausbildung starten

Als weitere Maßnahme wollen die Partner der Allianz den Einstieg in die assistierte Ausbildung auf den Weg bringen. Bei der assistierten Ausbildung sollen die Jugendlichen in Betrieben noch vor Beginn und während der gesamten Ausbildungszeit begleitet werden. Gleichzeitig sollen die Betriebe organisatorisch und administrativ bei der Ausbildung benachteiligter Jugendlicher unterstützt werden. Ein Beispiel für eine assistierte Ausbildungsinitiative ist "Vera", bei der Senioren ehrenamtlich Azubis coachen.

Als ersten Schritt bei der Einführung der assistierten Ausbildung streben die Partner für das Ausbildungsjahr 2015/2016 bis zu 10.000 Plätze in einer solchen Initiative an; das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wird die gesetzlichen Grundlagen dafür auf den Weg bringen.

Zudem wollen die Länder zusammen mit dem Bund den Übergang von der Schule in den Beruf umgestalten: Auch an Gymnasien soll künftig noch stärker über die duale Ausbildung als gleichwertige Alternative zum Studium informiert werden.

Alle "Allianz"-Partner wollen sich zudem in eine gemeinsame Kampagne einbringen, mit der sie bundesweit für die berufliche Bildung werben.


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