"Erste Antwort innerhalb von zwei Stunden"
Die Gebr. Zobel & Co. Speditions GmbH ist ein mittelständisches Logistikunternehmen aus Wetter in Nordrhein-Westfalen, das weltweite Transport- und Logistiklösungen anbietet. Dazu gehört der Transport von Gütern per LKW, die Luft- und Seefracht sowie die Lagerlogistik. Das inhabergeführte Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vor allem Berufskraftfahrer, Lagerfachkräfte und Kaufleute.
Mangelberuf Berufskraftfahrer/in
Rund 30 offene Stellen pro Jahr sind zu besetzen. In den meisten Fällen handelt es sich um Jobs für Berufskraftfahrer/innen und Fachkräfte für Lagerlogistik. Das Unternehmen sucht ausschließlich gelernte Fachkräfte: Staplerfahrer/innen mit Erfahrung in der Spedition und Berufskraftfahrer/innen, die in kurzer Zeit professionell und verlässlich LKW be- und entladen können. Routiniertheit und Professionalität sind für das Unternehmen sehr wichtig: Die Beschäftigten müssen nicht nur die großen LKW manövrieren können, sondern auch wissen, wie sie das Gewicht auf dem LKW verteilen und sachgemäß sichern.
Die große Herausforderung im Recruiting ist der nahezu leergefegte Kandidatenmarkt: Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer gehören zu den am meisten nachgefragten Engpassberufen. Nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung fehlen aktuell in Deutschland zwischen 80.000 und 100.000 LKW-Fahrerinnen und -Fahrer.
Recruiting im intensiven Wettbewerb: Tempo zählt
"Unsere Bewerberzielgruppen sind auf dem Markt sehr schlecht verfügbar. Bei den Fahrern sowieso, aber auch Lagerpersonal ist schwer zu finden – gerade die Leute mit Erfahrung. Und die brauchen wir", schildert Luisa Zobel, die für das Personalmanagement verantwortlich ist, die Lage. Für das Speditionsunternehmen ist es deshalb wichtig, dass ihm kein geeigneter Bewerber und keine geeignete Bewerberin "durch die Lappen geht".
Gerade bei Berufskraftfahrer/innen zählt das Tempo, denn geeignete Bewerberinnen und Bewerber sind nur kurz am Markt und wechseln schnell ihre Jobs. "Wenn sich ein Berufskraftfahrer bewirbt, muss ich innerhalb der ersten zwei Stunden sofort anrufen und ein persönliches Gespräch vereinbaren. Sonst stellt den ein anderes Unternehmen ein", sagt Luisa Zobel.
Die Bewerbungshürden niedrig halten
Für die Kandidatinnen und Kandidaten ist es wichtig, Rückmeldung zu bekommen. Der Recruitingprozess muss nicht nur schnell sein, sondern auch transparent und verlässlich. Dabei hilft dem Unternehmen die Recruitingsoftware von Softgarden: Die Software ermöglicht niedrige Bewerbungshürden, zum Beispiel wird eine Kurzbewerbung per Whatsapp unterstützt. Schon mit der ersten automatischen Eingangsbestätigung erhalten die Kandidatinnen und Kandidaten einen Kontakt mit Telefonnummer.
"Wir müssen aber bei den kritischen Zielgruppen aktiv auf die Leute zugehen – so schnell wie möglich", sagt Luisa Zobel. Durch die Software werden sie und ihr Kollege automatisch über eingegangene Bewerbungen informiert. So können sie zeitnah aktiv werden.
Lückenloser digitaler Recruitingprozess
Das Unternehmen hat die neue Recruitingsoftware im Januar 2022 eingeführt und im Zuge dessen auch seinen Recruitingprozess optimiert. Vorher wurde im Recruiting mit Excel und Mailprogrammen gearbeitet. Am Recruitingverfahren waren drei verschiedene Personen beteiligt, die mit den Bewerbenden nicht aus einem Guss kommunizierten. Zudem fehlte es an Verbindungen zwischen den Unternehmensbereichen, sodass einige Bewerbungen versickerten.
Heute gibt es eine eigene Personalabteilung und einen lückenlosen digitalen Prozess im gesamten Unternehmen mit einer einheitlichen und DSGVO-konformen Bewerberkommunikation sowie guten Verbindungen zwischen den Recruiterinnen, Recruitern und den einstellenden Führungskräften. Die Antwortzeit hat sich seit der Softwareeinführung halbiert. "Wir brauchen vom Eingang der Bewerbung bis zum Vorstellungsgespräch jetzt im Durchschnitt noch 7,5 Tage. Vorher waren es 14 Tage", berichtet Luisa Zobel.
Verstärkt Ausbilden für die Nachwuchssicherung
Für die Zukunft plant das Unternehmen weitere Maßnahmen, denn rund ein Drittel der Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer in Deutschland sind laut FAZ online über 55 Jahre alt. Gehen diese in Rente, verschärft sich der Fachkräftemangel. "Wir müssen deshalb noch mehr als bislang auf die Ausbildung als Recruitingtool setzen. Aktuell bilden wir zum Beispiel fünf Berufskraftfahrer aus – das muss mehr werden. Wir müssen stärker an die jungen Leute heran“" sagt Luisa Zobel.
Das Speditionsunternehmen plant daher, die Kontakte zu Schulen zu intensivieren, um möglichst früh Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung zu begeistern. Zudem wird das Employer Branding ausgebaut, um online und offline das Profil als interessanter Arbeitgeber zu stärken.
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