Zehn Zukunfts-Trends, auf die Organisationen vorbereitet sein müssen
Führungskräfte von Unternehmen müssen sich mit einer Reihe von organisatorischen Veränderungen auseinandersetzen, die erhebliche Auswirkungen auf Strukturen, Prozesse und Mitarbeitende haben. Doch während Krisen wie die Covid-19-Pandemie oder die steigende Inflation in vielen Unternehmen kurzfristig erfolgreich bewältigt wurden, seien langfristig wirkende Disruptionen noch kaum berücksichtigt worden.
So lautet das Fazit der neuen Studie "The State of Organizations 2023", in der die Unternehmensberatung McKinsey & Company Entscheiderinnen und Entscheider aus über 2.500 Unternehmen weltweit befragt hat, darunter über 300 in Deutschland. Laut der befragten Führungskräfte seien nur die Hälfte der Organisationen gut vorbereitet, um auf externe Schocks zu reagieren – zwei Drittel der Unternehmen gelten als zu komplex und damit ineffizient.
Studie identifiziert zehn Top Zukunfts-Trends
2022 arbeiteten 3,3 von insgesamt 8 Milliarden Menschen auf dem Planeten in Organisationen – und diese Organisationen waren in den vergangenen Jahren einem großen Stress ausgesetzt. Führungskräfte hätten sich zu Recht auf die kurzfristige Lösung drängender Probleme fokussiert. Doch jetzt gelte es, Organisationen so aufzustellen, dass sie auf zukünftige Krisen noch besser reagieren können, so die Studienorganisatoren. Die Studie nennt insgesamt zehn Top-Trends, auf die Organisationen eine Antwort finden müssen:
- Geschwindigkeit und Resilienz: Volatilität ist kein vorübergehender, sondern ein Dauerzustand. Trotzdem sagt die Hälfte der Befragten, dass ihre Organisationen unvorbereitet sind auf zukünftige Schocks. McKinsey-Analysen zeigen: Die Unternehmen, die resilient aufgestellt sind, haben in den Krisenjahren 2020 und 2021 einen um 50 Prozent höheren Total Return to Shareholders erwirtschaftet.
- Hybrides Arbeiten: Seit der Pandemie haben 90 Prozent aller Organisation eine Form des hybriden Arbeitens etabliert. Vier von fünf Mitarbeitenden geben an, dass sie solche Modelle auch in Zukunft behalten möchten. Dafür bedarf es flexiblerer und inklusiverer Formen der Zusammenarbeit.
- Künstliche Intelligenz: Unternehmen setzen zunehmend KI-Tools wie Spracherkennung ein. Lag dieser Wert 2018 noch bei 1,9 Fähigkeiten, die genutzt wurden, sind es 2022 im Schnitt schon 3,8. 50 bis 60 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, bereits KI-Anwendungen zu nutzen.
- Mitarbeiterbindung: 35 Prozent derjenigen, die in Europa ihren Job gekündigt haben, nennen "unrealistische Leistungserwartungen" als Grund. Über ein Drittel (32 Prozent) nennt fehlenden "Purpose" als Grund. Und: 39 Prozent von Befragten in einer McKinsey-Umfrage gaben an, dass sie ihren Job in den kommenden drei bis sechs Monaten aufgeben werden.
- (Digitale) Fähigkeiten: Viele Organisationen tun sich immer noch schwer damit, digitale Fähigkeiten in ihre Kernprozesse einzubauen. Nur fünf Prozent der Befragten geben an, dass ihre Organisationen alle Fähigkeiten haben, die sie benötigen. 46 Prozent sagen, es fehle in ihrer Organisation an Zeit und Ressourcen, um Fähigkeiten intern auszubauen.
- Talente: In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es für Organisationen noch wichtiger geworden, Top-Talente zu finden, zu halten und in den Jobs einzusetzen, die den größten Mehrwert liefern. Allerdings werden in vielen Organisationen 20 bis 30 der erfolgskritischen Rollen nicht mit den besten Mitarbeitenden besetzt.
- Führung: Nur ein Viertel der Befragten geben an, dass die Führungskräfte in ihrer Organisation engagiert und passioniert seien und ihre Mitarbeitenden inspirieren.
- Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion: Zwar haben Unternehmen viele Einzelinitiativen auf den Weg gebracht – dies geben 70 Prozent der Befragten an – jedoch sagen nur 47 Prozent, dass die Infrastruktur für die Ziele ausreichend sei.
- Mentale Gesundheit: neun von zehn Unternehmen weltweit bieten eine Form von Gesundheitsleistungen für ihre Mitarbeitenden an. Trotzdem bleibt die mentale Gesundheit eine Herausforderung – Mitarbeitende, die in diesem Bereich Probleme haben, kündigen mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit ihren Job.
- Effizienz: Organisationen nehmen das Thema Effizienz angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit wieder stärker in den Blick. Zu Recht: 40 Prozent der Befragten geben an, dass komplexe Organisationsstrukturen zu Ineffizienz führen, ebenso wie unklare Rollenanforderungen und Verantwortlichkeiten.
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