Artisten sorgen für Kontakt und Begegnung
Früher waren das Pantomimen, Clowns oder Stelzenmänner, die herumliefen und vor dem Eingang und im Foyer die Gäste begrüßten. Heute muss man schon mehr bieten: Eine Fee, die knapp über dem Erdboden schwebt, den Doppelgänger eines Kinohelden oder Politikers oder eine Wachsfigur, die sich plötzlich bewegt. Zwar sollen die „Walking Acts“ Gründe liefern, damit die Besucher einer Veranstaltung etwas miteinander zu reden haben, aber in den letzten Jahren wurden die Künstler allein durch ihre Anwesenheit als Fotomotiv für die Gäste immer wichtiger.
Der neue Trend: Die Fotobox im Foyer
Stichwort „Porträtfoto“. Viele Veranstalter gehen gleich dazu über, im Eingangsbereich eine Fotobox aufzustellen. Die Gäste können sich allein oder in Gruppen vor ihr aufbauen, einen Auslöser betätigen und ein professionelles Foto mit perfektem Blitz von sich machen lassen. Anschließend werden die Fotos ausgedruckt oder werden dank eines in die Fotobox integrierten Wlan-Routers auf die Smartphones der fotografierten Personen geschickt.
Roboter als "Walking Acts"
Der neueste Trend bei den „Walking Acts“, die auf der „Best of Events“ vorgestellt wurden, sind allerdings große und kleine Roboter, die dank einer Prise künstlicher Intelligenz mehr oder weniger schlagfertige Dialoge mit Leuten, die ihnen über den Weg laufen, führen können. Die Besucher filmen die Auftritte der bis zu 2,40 Meter großen Roboter natürlich gerne mit dem Handy und sorgen auch so für virales Eventmarketing.
Der Anbieter Noxrobots.com hat zum Beispiel „Nox the Robot“ im Programm. Der mechatronische Entertainer zieht seinen 2,40 Metern Höhe bei seinen Auftritten sämtliche Aufmerksamkeit auf sich und ist selbst in großen Menschenmengen weithin sichtbar. Nach dem Countdown zur Aktivierung schreitet er zielstrebig auf die Zuschauer zu, tanzt und interagiert mit dem Publikum. Ein integriertes Lautsprechersystem sorgt dafür, dass er auch bei großem Publikum gut zu verstehen ist. Wegen des enormen Energiebedarfs beträgt die maximale Einsatzzeit 25 Minuten.
Leuchtende "Storyteller"
Veranstalter, die es emotionaler mögen, können leuchtende Großfiguren aus Draht, die von Puppenspielern durch die Gänge einer Location geführt werden, als gefühlsbetonte „Storyteller“ engagieren. Die Geschichten, die erzählt werden sollen, laufen idealerweise darauf hinaus, dass etwas geteilt wird, weil diese leuchtenden Figuren wie geschaffen sind, Licht zu teilen. Die Teilnehmer eines Events können es allerdings auch übernehmen, die Großfiguren mittels diverser Stangen selbst zu steuern und „tanzen“ zu lassen. So kommt jeder Mitspieler künstlerisch in Bewegung.
„Es entsteht feinste Situationskomik, in der Mensch und Tier zueinander finden.“ Künstlerin Corina Ramona
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Scheuer Vogel sucht Kontakt
Wer es noch romantischer will, sollte sich den „Weißen Vogel“ von Corina Ramona ansehen. Es ist ein „Walking Act“, der von den feinen filigranen Bewegungen eines Phantasievogels lebt. Der gefiederte Freund nimmt Kontakt zum Publikum auf und zeigt Balzgehabe und Neugierde. Er schafft so eine eindrucksvolle tierische Atmosphäre. Dezent sucht der scheue weiße Vogel Kontakt und bringt das Publikum dazu, auf seine „tierischen“ Verhaltensweisen zu reagieren. „Es entsteht feinste Situationskomik, in der Mensch und Tier zueinander finden“, verspricht die Künstlerin.
Tanzende Flammen und Feuertricks
Lauter und betont draufgängerisch wird es, wenn die Tänzer der „Flames Fire Company“ (selbst auf kleinstem Raum) mit Fackeln einen akrobatischen Feuertanz aufführen. Die Feuershow ist künstlerisch wie technisch anspruchsvoll. Die Artisten versprechen mit Blick auf das Publikum, dass „ein Funke überspringt“. Geboten wird eine Abenteuerreise in eine Welt, in der Feuer das Leben bestimmt und nicht mit Gefahr, sondern mit Vergnügen und Faszination assoziiert wird. Lebensfrohe in einer eigenen Sprache kommunizierenden Charaktere bespielen je nach Wunsch das Publikum als Walking Acts, ziehen mit ihrer Feuerreise durch das Gelände oder zeigen bei ihrem Feuerfest spektakuläre Feuertricks.
Interaktive Trommelevents
Rhythmus wird seit Jahrtausenden in vielen Kulturen verwendet, um Menschen zu besonderen Anlässen zu vereinen und in einen Dialog miteinander zu bringen. Auf dieser Erkenntnis bauen die Künstler des „Drum Cafe“ auf. Für jede Anzahl von Teilnehmern schleppen sie Trommeln und sonstige Percussion-Instrumente zu einem Event und bringen alle Teilnehmer dazu, einen Trommelrhythmus zu finden, der sich professionell anhört und zu ihnen passt. Ob als „Ice Breaker“ oder „Breakout Session“, die interaktiven Trommelevents sind eine Metapher für erfolgreiche Führung und Kommunikation.
Das Wichtigste: Miteinander ins Gespräch kommen
Fazit: Ein Walking Act ist eine besondere Form des Theaterspiels, bei der Schauspieler und Publikum nicht durch die Bühnenrampe getrennt sind, sondern sich auf einer Ebene befinden. Ein wichtiges Element ist der häufige und spontane Standortwechsel, der dieser Darstellungsform den Namen gibt. Das Wichtigste bei allen Show-Einlagen ist aber, dass die Gäste animiert werden, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen.
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