HR Pepper feiert 10-jähriges Bestehen
Bei der Eröffnung des Hoffestes am 24. Juni 2022 wurde nichts dem Zufall überlassen, es war eine Inszenierung im "Pepper Style". Kerstin Prothmann, Partnerin und Tobias J. Berten, Principal Consultant begrüßten die Gäste im Plauderton: "Wer war 2012 Außenminister? Was waren die Spielorte der Fußballnationalmannschaft bei der EM 2012?", fragten die Moderatoren das Publikum, das sich in einem Kreuzberger Hinterhof versammelt hatte, dem Sitz der Beratung. Bewusst locker stiegen die "Peppers", wie sich die Beraterinnen und Berater nennen, in den Tag ein, ehe Matthias Meifert mit seiner Keynote den Tag inhaltlich eröffnete. Das Signal des Einstiegs war klar: Der Gründer möchte nicht mehr die gesamte Aufmerksamkeit auf sich konzentrieren. Auf dem diesjährigen Hoffest soll sichtbar werden, dass die Beratung auf mehreren Schultern ruht.
HR Pepper: Human Business Design als Leitmotiv
Gleichwohl war es Meifert, der in seinem Vortrag die Beratungsphilosophie vorstellt, die in dem kürzlich erschienen Buch "Human Business Design" ausführlich dargestellt wird. "Das Boot, mit dem Unternehmen und Gesellschaft fahren, hat Leckagen", meinte Meifert und zählte die Herausforderungen auf, die Unternehmen zu bewältigen haben: Lieferkettenprobleme, Klimakrise, Umbruch der Arbeitswelt und Populismus. Er warnte die Unternehmensvertreter davor, den Rufen nach dem starken Mann, mehr Hierarchie und vermeintlich schnellen Antworten nachzugehen. "Unser Ansatz des Human Business Design kann Organisationen vor einem Tunnelblick schützen, er lenkt den Blick auf die Kraft einer gemeinsamen Problemlösung, die nachhaltiger ist", sagte Meifert und führte aus, dass ihr Beratungsansatz auf den "Riesen der humanistischen Psychologie" stehe. Die Geschichte betrachtet er als "eine Geschichte der Emanzipation", in der das Individuum mehr Eigenverantwortung übernehme.
Rückblick auf 10 Jahre: Eine eindrucksvolle Geschichte
Für Meifert stellte das diesjährige Hoffest eine Zwischenbilanz seines bisherigen Lebenswerks dar, er selbst sprach von einer "Wegmarke". Vor zehn Jahren hatte er zusammen mit Philipp Hölzle, beide damals Senior-Berater bei Kienbaum, den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt - ein mutiger Schritt, der in den ersten Jahren so manche schlaflose Nacht mit sich brachte. Heute ist HR Pepper eine HR-Beratung, die bundesweit bekannt ist und für viele namhafte Unternehmen arbeitet. "Meine kühnsten Träume wurden übererfüllt" sagt Meifert im Hintergrundgespräch mit dem Personalmagazin, wobei die ganze Last der Verantwortung, die mit diesem Erfolg einhergeht, spürbar wird. Aus dem Start-up ist ein Scale-up mit knapp 60 Mitarbeitenden geworden, denen sich der Gründer auch verpflichtet sieht.
Die ersten fünf Jahre der neuen Beratung waren von Unsicherheit und Risiken geprägt, die Beratung musste ihren Ort im Markt finden. Dazu gehörte auch die schmerzhafte Trennung von Mitgründer Hölzle, die Meifert lange beschäftigte. "Dass Gründer in den ersten Jahren ausscheiden, ist eher die Regel als die Ausnahme", kommentiert Rüdiger Kabst, der als Professor zu Unternehmensgründungen forscht und Aufsichtsratsvorsitzender von HR Pepper ist. In den zweiten fünf Jahren folgte dann ein kontinuierliches Wachstum bei Umsatz, Kunden und Mitarbeiterzahl.
Auf dem HR-Beratungsmarkt gab es in den letzten beiden Dekaden zahlreiche Gründungen, doch es ist nur wenigen gelungen, eine Beratung mit bundesweiter Ausstrahlung und einen eigenen Beratungsansatz aufzubauen. Dazu zählen etwa Promerit (inzwischen Teil von Mercer), HR Pioneers und die Vergütungsberatung HKP. "Viele Beratungen bleiben kleine Einheiten mit einer Handvoll an Mitarbeitern, die in einer Nische arbeiten", erläutert Forscher Kabst und ergänzt: "Matthias Meifert ist es gelungen, mit dem Pepper Style und den dazugehörigen Themen, die Beratung im Wettbewerb mit den Großen zu positionieren. Das ist ein großer Erfolg."
Erfolgreiches Markenzeichen: der "Pepper Style"
Markenzeichen von HR Pepper ist der "Pepper Style", der anfangs eine Marketingidee war. Dazu passte das Ambiente des Kreuzberger Hinterhofs, der die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts mit der Moderne kombinierte. Die Beraterinnen und Berater pflegten den engen Kontakt zu der Berliner New Work-Szene, nahmen zahlreiche Ideen auf, ohne selbst zu Hipstern zu werden. Auf dem diesjährigen Hoffest wurde diese geistig-kulturelle Herkunft erlebbar. Das Pepper-Team strahlte eine Wärme und Herzlichkeit aus, die man bei den etablierten Beraterinnen und Beratern sehr selten findet.
Die Kunden, die HR Pepper anzieht, sind aber weniger die Start-ups oder großen Digitalunternehmen, die New Work Ansätze umsetzen. Stattdessen zählen viele öffentliche Unternehmen, Volksbanken oder Unternehmen wie Bosch, die eher für eine konservative Unternehmenskultur stehen, zu den Kunden der Beratung. "Wir schätzen das frische Denken und die Fähigkeit, sich auf unsere Unternehmenssituation einzustellen", diesen Satz hört man auf dem Hoffest immer wieder aus dem Kundenkreis. HR Pepper gelingt es offenbar, New-Work-Ansätze so aufzubereiten, dass sie Anschluss an traditionelle Unternehmensumfelder finden. Meifert spricht vom "Dehnen ohne zu reißen". Diese Kunst zu beherrschen ist offenbar einer der Faktoren, der zum Erfolg des Scale-ups beigetragen hat.
Die Zukunft von HR Pepper
Die coronabedingten Krisenjahre hat die Beratung nach eigenen Angaben ohne Umsatzeinbrüche bewältigt, sie sind derzeit auf Wachstumskurs und neue Initiativen werden in Angriff genommen. Neben dem klassischen Beratungsgeschäft wird ein Portfolio an "Produkten" aufgebaut, etwa ein Kulturkompass oder Lerneinheiten, die ohne Beratung zu kaufen sind. Meifert beteiligt sich an Start-ups und hält Ausschau nach internationalen Partnern, um seine Kunden auch im Ausland begleiten zu können. Stillstand wird es bei HR Pepper nicht geben, die Kreuzberger Beraterinnen und Berater bleiben nicht nur eng an den aktuellen Herausforderungen der Unternehmen dran, sie bleiben in Bewegung. Das wurde auf dem Hoffest zum 10. Firmenjubiläum für alle erlebbar.
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